Donnerstag, 25. April 2024

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Zum Tod von Guido Westerwelle
"Er war eine komplizierte Persönlichkeit"

Guido Westerwelle sei ein hinreißender Redner gewesen, sagte der FDP-Politiker Burkhard Hirsch im DLF. "Es war schwer, sich seiner Logik zu entziehen." Aber Westerwelle habe auch die Manie gehabt, sich unbedingt durchsetzen zu wollen. Es sei ihm schwer gefallen, Kompromisse zu machen.

Burkhard Hirsch im Gespräch mit Jürgen Zurheide | 19.03.2016
    Der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Burkhard Hirsch (FDP)
    Der ehemalige Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Burkhard Hirsch (FDP) (Paul Zinken, dpa picture-alliance)
    "Er war eine komplizierte Persönlichkeit", sagte der FDP-Politiker Burkhard Hirsch im DLF über den früheren FDP-Vorsitzenden und Bundesaußenminister Guido Westerwelle, der am Freitag im Alter von 54 Jahren gestorben war. Westerwelle sei in seinen Positionen knallhart gewesen. Er habe der FDP zu einem phänomenalen Aufstieg verholfen und eine Bundestagswahl mit 14,6 Prozent abgeschlossen. "Das geht nur mit großer Härte", sagte der ehemalige nordrhein-westfälische Innenminister Hirsch über Westerwelle. Aber es habe auch wohl etwas gegeben, mit dem er nicht klargekommen sei. Ihn habe immer gewundert, dass Westerwelle mit seiner Homosexualität erst so spät an die Öffentlichkeit gegangen sei.
    Ein Fehler sei es sicher gewesen, dass sich die Partei mit Westerwelle zu einer Ein-Personen-Partei und einer Ein-Themen-Partei verengt habe, sagte Hirsch. Die FDP sei nur noch als Wirtschaftspartei und als Interessensvertretung einer bestimmten Gruppe gesehen worden. "Das war sicher ein Fehler", der dann zum schlimmen Ergebnis bei der Bundestagswahl 2013 geführt habe.
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