"Der erste Deutsche im All: Ein Bürger der DDR" titelte die Zeitung "Neues Deutschland". In der alten Bundesrepublik höhnten manche Medien über den Passagier, der im All angeblich gar nichts tun durfte.
Tatsächlich hat Sigmund Jähn auf der Raumstation Saljut-Sechs mit der Multispektralkamera MKF 6 von Carl Zeiss viele Aufnahmen der Erdoberfläche gemacht.
Die Kamera blieb hinterher in der Sowjetunion. Sie war der Preis, den die DDR für den Flug Sigmund Jähns zahlen musste. Den Flug von Ulf Merbold, der fünf Jahre später zum ersten Bundesbürger im All wurde, ließen sich die Amerikaner mit dem Raumlabor Spacelab vergüten.
Bis heute glauben viele, Sigmund Jähn hätte 2003 im Kinofilm "Good Bye, Lenin" mitgewirkt. Allerdings wird er dort durch einen Schauspieler dargestellt, der ihm entfernt ähnlich sieht.
Nach der Wende war Sigmund Jähn ein äußerst wichtiger Berater für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die ESA. Er bereitete den Weg zur exzellenten Zusammenarbeit zwischen Russland und Westeuropa.
Als Sigmund Jähn 2018 beim Start von Alexander Gerst dabei war, äußerte er, dass dies wohl seine letzte Rückkehr ins Kosmodrom sei. Leider hat er Recht behalten. Am 21. September ist der erste Deutsche im All im Alter von 82 Jahren gestorben.