Ein herzliches "Guten Tag" auf halber Treppe macht das Zusammenleben schon bunter und glücklicher. Doch eine gute Nachbarschaft ist in Deutschland nicht überall gelebter Alltag. Die alleinstehende Dame im Parterre beschwert sich über den Kinderlärm im Garten, der junge Mann im Dachgeschoss feiert mal wieder eine ausschweifende Party und die Treppe wurde wieder nicht gewischt. Nachbarn sind eben wie Nachbarn sind. Man kann sie sich nicht aussuchen.
Bedürfnis nach Nähe
Und doch gibt es heutzutage offensichtlich ein Bedürfnis nach Nähe – im Haus, in der Straße, im Wohnviertel. Zahlreiche Initiativen und Bürgervereine zeigen, dass die Bereitschaft, sich in der Nachbarschaft gegenseitig zu unterstützen, stark ausgeprägt ist. Quartiersmanager beraten und unterstützen die Bewohner größerer Wohnsiedlungen, denn gerade Alleinerziehende, Migranten oder ältere Menschen wünschen und benötigen eine funktionierende Nachbarschaft und Hilfe im Alltag.
Wie viel Nachbarschaft braucht der Mensch? Und wird das Miteinander noch geschätzt?
Gesprächsgäste:
- Martina Klassert, Bürgerverein "Wir von der Hasseldelle" in Solingen, Ombudsfrau, Anlaufstelle für alles, was die Bewohner der Hasseldelle in ihrem Lebensumfeld betrifft
- Prof. Ruth Rohr-Zänker, Stadt- und Regionalforscherin, Hannover
- Karla Stierle, Quartiersmanagerin Hellersdorfer Promenade, Berlin
Hörertelefon 00800/44 64 44 64 und E-Mail-Adresse lebenszeit@deutschlandfunk.de