Freitag, 19. April 2024

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Zwillingskarriere
Sportstiftung will Perspektiven für Sportler schaffen

Was machen Profi--Sportler nach ihrer Karriere? Klar, die Topverdiener im Fußballer haben finanziell ohnehin ausgesorgt. Aber wie sieht es bei den vielen anderen Sportlern aus, bei denen das nicht der Fall ist? Wer nicht als Funktionär oder Trainer im Sport bleibt, ist nach der Sportkarriere reichlich spät für den Einstieg in einen regulären Job. Die "Zwillingskarriere" soll Abhilfe leisten.

Ein Sportgespräch mit Andrea Schültke | 31.01.2016
    V.l.n.r.: Max Schwenger (Badminton-Spieler), Jürgen Brüggemann (Geschäftsführer Sportstiftung NRW), Karin Schnaase (Badminton-Spielerin) und Manfred Pohlschmidt (Hupfer Metallwerke) beim Captain's Day 2016 in der Messe Düsseldorf.
    Gesprächsrunde über die Zwillingskarriere der Sportstiftung NRW (Deutschlandradio / Andrea Schültke)
    Viele Sportler sind gezwungen, eine duale Karriere zu absolvieren: Berufsausbildung parallel zum Leistungssport. Das Projekt "Zwillingskarriere" der Sportstiftung NRW will die Rahmenbedigungen für einen rechtzeitigen Einstieg ins Berufsleben schaffen.
    Gleichzeitig sollen Sportler genug Freiraum für Training und Wettbewerbe bekommen. Wichtigste Voraussetzung für die "Zwillingskarriere": Sportler mit Vertretern aus der Wirtschaft zusammenbringen. Im besten Fall finden sich zwei Partner, die zusammenpassen.
    Der konkrete Fall im Sportgespräch: die Badminton-Nationalspielerin Karin Schnaase. Sie ist gelernte Bürokauffrau und arbeitet jetzt parallel zu ihrer Sportkarriere bei den Hupfer Metallwerken in Coesfeld. Ihr sportliches Ziel ist die Qualifikation für Olympia in Rio de Janeiro. Danach wird sie ihre Karriere beenden und dann nahtlos Vollzeit in der Marketingabteilung von Hupfer arbeiten.
    Bis dahin passt sich das Unternehmen an ihre Trainings- und Turnierzeiten an. Karin Schnaase hatte schon ihre Nationalmannschaftskarriere beendet. Sie wurde gebeten zurückzukommen und hat die dualen Karriere zur Bedingung gemacht. Mit den Hupfer-Werken klappt das nun.
    Gesprächspartner:
    Karin Schnaase, Badminton-Nationalspielerin und Sportlerin mit "Zwillingskarriere"
    Manfred Pohlschmidt von den Hupfer Werken. Er ist der "Zwillingspartner" von Karin Schnaase und berichtet, wie sich das Ganze aus Sicht des Arbeitgebers darstellt
    Max Schwenger, Badminton-Nationalspieler mit dem Ziel Rio. Er musste den Sport vor kurzem wegen einer schweren Hüftverletzung an den Nagel hängen und sucht jetzt mit Hilfe der Sportstiftung NRW einen Partner aus der Wirtschaft, bei dem er einsteigen kann.
    Jürgen Brüggemann, Geschäftsführer der Sportstiftung NRW. Er hat sich die Zwillingskarriere ausgedacht und führt Sportler und Wirtschaftsvertreter zusammen
    Das Sportgespräch wurde aufgezeichnet am Rande des "Captain's Day" in der Messe Düsseldorf. Das ist eine Veranstaltung der Sportstiftung NRW, die zum fünften Mal stattgefunden hat. Hier treffen Wirtschaftsvertreter mit Sportlern zusammen und können sich bei einem Essen und anschließenden Gesprächen kennen lernen.
    Das gesamte Sportgespräch können Sie mindestens bis zum 31. Juli in unserer Mediathek nachhören.