Freitag, 29. März 2024

Archiv

Zwischen Aufbruch und Aufarbeitung
Albaniens kommunistische Vergangenheit

Drei Jahrzehnte nach dem Tod des albanischen Diktators Enver Hoxha wurden 2015 die Archive der kommunistischen Geheimpolizei geöffnet: Wer von der gefürchteten Sigurimi überwacht wurde oder mit ihr zusammenarbeitete, kann seitdem Einblick in die Akten erhalten.

Von Leila Knüppel | 01.04.2017
    Besucher einer Ausstellung in Tirana, im April 2012, blicken auf Gegenstände aus albanischen Gefängnissen während der Diktatur von Enver Hoxha. Organisator und Sammler war der ehemalige politische Häftling Fatos Lubonja.
    Eine Ausstellung in Tirana über die Behandlung von Gefangenen unter der Diktatur von Enver Hoxha (DPA / Armando Babani)
    Das war ein großer Schritt in Richtung Aufarbeitung. Die politischen Eliten versuchten lange, eine Öffnung der Archive zu verhindern. Ihre Sorge: Die Geheimdienst-Akten würden letztlich nur dazu dienen, politische Gegner auszuschalten. Aber bis heute kämpfen ehemalige Häftlinge der Hoxha-Diktatur für eine angemessene finanzielle Entschädigung.
    Die albanische Jugend blickt hingegen nach vorn: In den ehemaligen Häusern der kommunistischen Nomenklatura haben sie hippe Bars, Galerien und Start-ups gegründet.
    (DLF 2015)