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Zwischen Kriegstrauma und Jugosphäre

Vor fast 18 Jahre endete der Kroatienkrieg, doch das Land ist noch immer davon gezeichnet. Besonders in den einstigen Kriegsgebieten herrscht Armut. Auch die Finanzkrise belastet Kroatien noch schwer. Doch es gibt auch viele positive Entwicklungen.

Von Norbert Mappes-Niediek | 30.06.2013
    Vom Leben singt die kleine Milana - davon, was die Babys tun, die kleinen und die großen Mädchen, was die Mütter und die Väter machen, wie die Großeltern reden, wenn ihnen schon alles wehtut, und davon, dass wir am Ende ja alle tot sind. Es ist ein ruhiges, stilles, selbstverständliches Leben, von dem die achtjährige Milana singt. Als Milana zur Welt kam, war der Krieg schon fast ein Jahrzehnt vorbei, und doch wird er auch ihr Leben noch prägen.

    Hier in Jošavica, keine Autostunde von der geschäftigen Hauptstadt Zagreb entfernt, ist die Geschichte seither so gut wie stehen geblieben. Zwischen den kleinen Bauernhäusern wuchert das Gestrüpp. Hier wohnen fast nur alte Leute, gleichaltrige Spielkameraden hat Milana nicht. Jošavica ist ein Dorf ohne Zukunft. Dass es einmal anders war, kann man nur ahnen, etwa wenn man sich die alte Kirche gleich hinter dem Haus ansieht - eine Ruine, aus der die Bäume wachsen. Als Milanas Großmutter Danica nach dem Krieg im Dezember 1997 hierher zurückkehrte, gab es keinen Hund und keine Katze, Danica Ranic sagt, nicht einmal Vögel habe man gehört:

    "Petrinja liegt zwanzig Kilometer von hier, aber man hat es gehört, wenn da ein Laster fuhr. Strom gab es keinen."

    Inzwischen hat sich wenigstens das geändert. Fließendes Wasser hat Jošavica allerdings noch immer nicht.

    Noch immer vom Krieg gezeichnet
    Kroatien, das ist für die meisten Touristen das Urlaubsland am blauen Meer mit seinen malerischen venezianischen Städtchen; das ist Zagreb mit seinen herausgeputzten Gründerzeitbauten. Aber mit Kroatien tritt auch ein Land der Europäischen Union bei, das - wenn auch manchmal versteckt - noch immer vom Krieg der Jahre 1991 bis 1995 gezeichnet ist. Wenn man etwas davon sehen und hören will, muss man von der Adria oder von der Hauptstadt aus nur ein wenig tiefer ins Land fahren.

    Kroatien hat kaum mehr als vier Millionen Einwohner, aber der Einkommensunterschied zwischen der ärmsten und der reichsten Region liegt bei eins zu drei. Im zwanzigmal größeren Deutschland liegt dieser Unterschied - zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Bayern - nur bei eins zu eins Komma acht.

    Die armen Regionen, das sind die einstigen Kriegsgebiete, wo die serbische Minderheit lebte, bis sie am Ende des Krieges großteils vertrieben wurde. Nur ein kleiner Teil kehrte zurück. Mit dem Verschwinden der Minderheit meinte Kroatien sich ein politisches Problem erspart zu haben. Es handelte sich im Gegenzug aber ein wirtschaftliches und ein soziales Problem ein - aus Kroatisch oder Serbisch wurde Reich oder Arm. Milorad Pupovac, der politische Vertreter der kroatischen Serben:

    "Angehörige der serbischen Minderheit finden nur schwer Arbeit in öffentlichen Unternehmen. Die Gegenden, wo Serben leben, bekommen kaum Zuschüsse, um sich zu entwickeln. Wenn die Arbeitslosigkeit hier 30, 40 oder gar 60 Prozent über dem Landesdurchschnitt liegt, dann muss man schon von einer unnormalen, unüblichen, besonderen Behandlung sprechen. "

    Unter dieser "besonderen" Behandlung leiden in den verarmten Regionen alle, Serben wie Kroaten. Für die Ökonomen sind die direkten Kriegsfolgen heute kein Thema mehr. Aber mit den indirekten Folgen haben sie Tag für Tag zu tun. Die kroatische Industrie verlor mit dem Zusammenbruch Jugoslawiens ihre Rohstofflieferanten und Absatzmärkte. Seither ist sie nicht wieder richtig auf die Beine gekommen, wie Sandra Švaljek analysiert, bis vor Kurzem Leiterin des Wirtschaftsinstituts in Zagreb.

    "In den EU-Beitrittsländern der Jahre 2004 bis 2007 liegt der Anteil des Exports in der Warenproduktion im Durchschnitt bei 55 Prozent. In Kroatien sind es 20 Prozent."

    Kriegsjahre waren verlorene Jahre für die Wirtschaft
    Und die Krise schleppt sich fort. Schon die Neunziger galten - mit dem Krieg und mit dem damit verbundenen Ausbleiben von Investitionen - als verlorene Jahre. Nach einem kurzen Boom folgte dann die weltweite Finanzkrise. Kroatien ist das einzige Land der Region, das sich vom Einbruch des Jahres 2008 nicht einmal vorübergehend erholt hat; noch immer steckt es in der Rezession, und die Wirtschaftsleistung sank um volle 12 Prozent.

    Bald achtzehn Jahre liegt der Friedensschluss zurück. Gemessen an den Katastrophen des 20. Jahrhunderts war der kroatische Unabhängigkeitskrieg kein großes Ereignis. 10.000 Menschen fielen ihm in vier Jahren zum Opfer. Im Zweiten Weltkrieg starben im Durchschnitt 25.000 an einem einzigen Tag. Und doch lässt sich die Erinnerung nicht leicht wegwischen und die Folgen erledigen sich eben nicht von selbst, auch nicht durch heroische Gedächtnisfeiern.

    Wer es besucht, lernt kennt Kroatien als ein friedliches, freundliches, durch und durch europäisches Land kennen - und das auch abseits der touristischen Fassaden - etwa in den kleinen Städtchen Slawoniens mit ihrem schläfrigen K.u.K.-Charme. Die Einschusslöcher in manchen Dörfern wecken eher archäologisches als politisches Interesse. Hass und Krieg jedenfalls scheinen weit entfernt.

    Auch auf den zweiten Blick ist in Kroatien vom Krieg nicht mehr viel zu spüren. Nach dem Erweiterungskater, der die Westeuropäer nach dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens 2007 befallen hat, wurde der nächste Kandidat, Kroatien, von den Beamten der EU-Kommission besonders streng geprüft und durchleuchtet. Kroatien hat bei allen Problemen mit der Korruption, einer schwachen Justiz und einer langsamen Verwaltung doch immerhin ein stabiles politisches System mit zwei großen Parteien, einer rechten und einer linken. Drei Machtwechsel hat Kroatien bisher erlebt, alle gingen glatt und demokratisch über die Bühne.

    Lange herrschte noch Besorgnis über die rechte Szene im Land, in der noch offen die Tradition der Ustascha gepflegt wird - der mörderischen, nazi-freundlichen Bewegung im Zweiten Weltkrieg, die noch immer den Hass auf die Serben nährt. Ab und zu, wenn auch immer seltener, kommt etwas von der Stimmung der Kriegstage wieder hoch - wie noch im Frühjahr in Vukovar, wo sich eine Organisation lautstark dagegen wandte, dass die Kinder in der Schule auf die serbische Art zu schreiben lernen sollten.

    "Allgemein kann man mit diesen Themen keine Massen mehr mobilisieren oder sie damit manipulieren. Geblieben sind Einzelfragen wie die der kyrillischen Schrift in Vukovar. Da können wir sehen, dass sich ein Teil der Bevölkerung durchaus noch manipulieren lässt. Aber das ist weder beunruhigend noch dramatisch."

    Szene der radikalen Veteranen an den Rand gedrängt
    Der Enthüllungsjournalist Željko Peratoviæ war in den Neunzigerjahren der erste, der die allzu einfachen Bilder von Opfer und Täter in Frage stellte und auch Kriegsverbrechen von Kroaten an Serben publik machte. Das war lebensgefährlich. Er wurde damals körperlich angegriffen, sein wichtigster Informant wurde ermordet. Die Szene der radikalen Veteranen konnte sich damals noch Hoffnung auf die Vormacht in Politik und Öffentlichkeit machen. Heute ist sie an den Rand gedrängt.

    "Das sind schließlich alles ältere Leute. Natürlich schließen sich ihnen auch einige gewalttätige Elemente an, aber das sind eben Hooligans. Die kann die Politik nicht kontrollieren, und sie kann sie nicht für sich nutzen. Und sie sind auch nicht zahlreich."

    Auch in der Nationalpartei HDZ, die vom 1999 verstorbenen Staatsgründer Franjo Tudjman gegründet worden war, ging der Einfluss der Rechten stark zurück. Tudjmans christdemokratisch orientierter Nachfolger Ivo Sanader lobte viele Funktionäre nach der Jahrtausendwende in die Wirtschaft weg. Einen von ihnen, ein General, der mit der Kriegskasse durchgebrannt war, brachte er sogar ins Gefängnis.

    "In der Wirtschaft sind die Folgen besser sichtbar, und deutlich ungelöst. Im Krieg hat sich eine zwar gesetzliche, aber auch unmoralische Privatisierung abgespielt, ein Kriegsprofiteurswesen, das nicht sanktioniert wurde, nicht in einem einzigen Fall. Nur General Vladmir Zagorec ist verhaftet und ausgeliefert worden - wegen einiger Juwelen, aber das war nur die Spitze des Eisbergs."

    Wer die Spuren des Krieges in der kroatischen Gesellschaft ausmachen will, muss tiefer graben, meint der Zagreber Politik-Professor Žarko Puhovski. Ohne seine Ansichten zu verändern, ist er von einem national unzuverlässigen Außenseiter zum geachteten Deuter der kroatischen Gegenwart geworden. Die extreme Rechte ist heute marginalisiert; den politischen Befund bestätigt Puhovski.

    "Aber das wesentliche Problem sind die emotionellen Traumata im Familienleben. Es gibt doch Dutzende Tausende Familien, das heißt Hunderttausende Einwohner auf beiden Seiten, die mehr oder weniger direkt Opfer sind, entweder, dass jemand aus der Familie getötet wurde oder dass jemand aus der Familie tötet."

    Kriegsversehrte Familien wie in Deutschland nach 1945
    Oder man wurde vertrieben, verlor sein gesamtes Eigentum - Erfahrungen, die im Alltag selten besprochen werden, die aber in die tiefen Schichten der Gesellschaft eingedrungen sind. Sie gehen mit der Kriegsgeneration nicht von selbst verloren.

    "Besonders weil wir eine neue Generation der jungen Männer haben, die irgendwie sozialisiert wurden in dem Gefühl, sie hätten was verloren, eine Möglichkeit, sich als Männer, sich als Patrioten, sich als Kroaten zu bestätigen, und deshalb sind sie als - zum Beispiel - Fußballfans, eher bereit, radikale Sprüche oder radikale Ausbrüche der physischen Gewalt zu zeigen."

    So wurde der Krieg von einer öffentlichen, politischen Sache zu einer privaten, drang ein in die Sphäre der persönlichen Beziehungen, wo er sich hartnäckig hält und sogar Nachkommen hat. Das Urbild der kriegsversehrten Familie besteht aus einem Vater, der im Krieg kämpfte, vorher in der Industrie gearbeitet hatte und nun keinen Job mehr findet, dem Sohn, der die Kriegserfahrung idealisiert und den Vater wegen seiner Lebensuntüchtigkeit zugleich verachtet. Und natürlich aus einer Mutter, betont die Wissenschaftlerin Vesna Kesiæ, die Grande Dame des kroatischen Feminismus:

    "Natürlich entfällt auf die Frauen die übliche Doppelbelastung, umso mehr als die Männer oft ihre traditionelle Rolle des Ernährers der Familie verloren haben. Damit gehen dann Alkoholismus, häusliche Gewalt, Depressionen einher. Die Frauen müssen diesen schwierigen Alltag mit seiner Mehrfachbelastung schultern."

    Eine Situation, die an die Nachkriegszeit in Deutschland denken lässt, an Familien, in denen der abwesende Vater sich nach Krieg und Gefangenschaft nicht mehr zurechtfindet und seiner Frau die dominierende Rolle, die sie während seiner Abwesenheit spielen musste, wieder streitig macht. Die Kinder dieser Familien rebellierten dann gegen ihre Väter. In Westeuropa steht das berühmte Jahr 1968 dafür, in Kroatien ist davon einstweilen nichts zu spüren. Dabei würde die Frage der Kinder an den Vater, was er im Krieg denn gemacht hat, auch Kroatien gut tun, wie Žarko Puhovski meint.

    "Denn die Väter sind imstande, gegenüber Polizei oder Journalisten oder Richtern zu lügen, aber innerhalb der Familie zu lügen ist ein wirklich besonderes Problem. Das kommt in Kroatien leider noch immer nicht in Erscheinung, weil die patriarchale Tradition viel zu stark ist."

    Junge Leute fahren zum Feiern nach Belgrad
    Dabei verbindet die junge Generation mit der alten, serbisch-kroatischen Frontstellung heute fast nichts mehr - selbst die deklassierten, rechts denkenden jungen Männer in den Vorstädten von Zagreb oder Split finden nichts dabei, zu serbischem Ethno-Folk zu tanzen.

    Der kritische Teil der jungen Generation lebt sogar schon wieder in der sogenannten Jugosphäre, einer Art virtuellem, kulturellen Jugoslawien, und gibt sich an ethnonationalen Widersprüchen demonstrativ uninteressiert. Petar Milat, Leiter des alternativen Kulturzentrums Mama in Zagreb:

    "Sehr viele Leute fahren am Wochenende dann nach Belgrad, da feiert man die 24 oder 48 Stunden ab, aber was die Kulturszene anbetrifft, ist Zagreb, würde ich behaupten, jetzt zur Zeit die interessanteste Stadt Ex-Jugoslawiens."

    National zu denken ist verpönt. Manche Vordenker der avantgardistischen Jugend treibt das dazu, selbst den so ausgeprägt nationalen Konflikt der Neunzigerjahre - gegen allen Anschein - wieder als Klassenkampf zu deuten.

    "Inzwischen gehört es eigentlich schon wieder zum guten Ton der jüngeren Leute, dass sie dann eher marxistisch sich gebärden. Ob das nun wirklich marxistisch ist in dem praktischen Sinne, ist eine andere Frage, aber die Gebärde ist schon marxistisch."

    Wenige vertriebene Serben sind nach dem Krieg zurückgekehrt
    Dreizehn Jahre ist es her, dass das kroatische Parlament mit einer feierlichen Erklärung die Deutung des Krieges der Jahre 1991 bis 1995 ein für alle Mal festzuschreiben versuchte. Dass es sich um einen "gerechten und legitimen Verteidigungs- und Befreiungskrieg" gehandelt habe, hat seither Verfassungsrang. Aber schon mit der Erklärung galt es auch Zweifel zu besiegen - weniger Zweifel an der aggressiven Politik von Slobodan Miloševiæ in Belgrad, als vielmehr Zweifel an Kroatiens Verhältnis zu seiner serbischen Minderheit. Die Serben in ihren traditionellen Siedlungsgebieten, zu denen auch das Heimatdorf der kleinen Milana gehört, standen damals auf der anderen Seite. Am Ende des Krieges wurden sie fast alle vertrieben. Vor dem Krieg waren mehr als zwölf Prozent der Bevölkerung Kroatiens Serben, heute sind es höchstens vier - und das mit sinkender Tendenz. Der Krieg war nicht nur ein Krieg Kroatien gegen Serbien, sondern auch ein Krieg Kroaten gegen Serben. Serben können heute in Kroatien wieder Minister werden. Vor offener Feindseligkeit müssen sie sich wenigstens in den Städten kaum fürchten - zumal man Serben als solche nicht erkennt. Trotzdem ist das Verschwinden der meisten Serben nicht nur wirtschaftlich die nachhaltigste Folge des Krieges.

    "Ein Teil der Kroaten versteht ihre Identität als etwas, das gegenüber der serbischen Identität sich formiert. Und das ist ein Teil der Tradition, nicht nur der Ustascha-Tradition, sondern auch der Tradition der sogenannten guten Nationalisten."

    Nach dieser Auffassung von der Nation kann man nicht Kroate und Serbe zugleich sein. Der Unterschied zwischen beiden liegt dabei traditionell nicht, wie bei vielen anderen europäischen Nationen, in der Sprache, sondern in der Konfession: Kroaten sind katholisch, Serben sind orthodox. Ein Umstand, der nebenbei der real existierenden katholischen Kirche die Definitionsmacht über alles Kroatische gibt. Adalbert Rebiæ, der strategische Kopf der Kirche, setzt Kroatentum und Katholizismus selbstbewusst gleich:

    "Vor allem weil wir an der Stelle sind, wo sich Religionen, Kulturen begegnen, ist den Kroaten ihre Zugehörigkeit zur katholischen Kirche so wichtig."

    Kroatentum umd Katholizismus als Einheit
    Nicht alle Kroaten sind katholisch, aber wenn man das Kroatische schlechthin als katholisch auffasst, kommt es auf den individuellen Glauben gar nicht an; man ist ja schon katholisch, indem man eben Kroate ist.

    "Es gibt auch, ich würde mal sagen, Kulturkatholiken. Die bekennen sich zwar nicht zu allen katholischen Glaubensartikeln, aber sie leben als Katholiken, leben die katholische Kultur, die ja die Identität des kroatischen Volkes darstellt."

    Womit der Kreis sich schließt: Das Katholische ist das Kroatische, und das Kroatische ist das Katholische. Nur wer von vornherein anders, wer definitiv nicht katholisch ist, wie die Serben, ist von der nationalen Einheit ausgeschlossen. Gerade die innere und äußere Abgrenzung band Kroatien auf paradoxe Weise an Serbien. Mit der Vertreibung der Serben, das dachten damals die Kreise um Präsident Tudjman, lösen wir westlichen, katholischen Kroaten uns endgültig vom Balkan. Aber noch zu Tudjmans Lebzeiten trat das Gegenteil ein: Mit seinem Kriegsziel verstrickte der Präsident sich und sein Land tiefer in die Konflikte der Region.

    Umgekehrt ist Kroatien nach moderner Logik umso europäischer, je weniger es sich abgrenzt. Die Offenheit, die Toleranz, die freie Wahl der Identität sind es, die Kroatien zu einem europäischen Land machen, nicht die gemeinsame Konfession. Gefragt nach der Zukunft der Serben in Kroatien, gibt Milorad Pupovac, ihr politischer Vertreter, eine Antwort zur Zukunft ganz Kroatiens:

    "Wenn die Politik weiterhin auf Assimilierung und auf ethnische Trennung baut statt auf ein integratives Konzept der Nation, dann ist die Zukunft der Serben in Kroatien höchst unsicher. Aber wenn die kroatische Gesellschaft sich öffnet, aufhört, fremdenfeindlich zu sein, sich nicht mehr von antiserbischen Empfindungen leiten lässt und wenn in einem integrativen Konzept die Serben als ein Teil der kroatischen Nation und die Identität der kroatischen Serben als Teil des Mosaiks der kroatischen Identität verstanden werden, dann können die Serben eine Zukunft in Kroatien haben."

    Und Kroatien könnte eine Zukunft in Europa haben.


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