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125 Jahre "Manon Lescaut"
Fluch der Schönheit

"Meine Sünden… werden in Vergessenheit geraten, doch meine Liebe wird nicht sterben", dieses Bekenntnis von Manon Lescaut steht am Schluss der Oper. Erst als sie und Des Grieux ihrem sicheren Tode entgegen gehen, können sie sich ihre Liebe gestehen. Materielles hat nun keine Bedeutung mehr.

Von Klaus Gehrke | 01.02.2018
    Anny Schlemm als Manon (r) und Josef Traxel als des Grieux (l) stehen am 06.04.1963 auf der Bühne.
    Josef Traxel als Des Grieux und Anny Schlemm als Manon 1963 auf der Bühne (dpa picture alliance / Richard Koll)
    Es war ein Wagnis für den 31-jährigen Giacomo Puccini, "Manon Lescaut" für eine neue Oper auszuwählen, denn das Werk wurde bereits in der Fassung von Jules Massenet in Europa stürmisch gefeiert.
    Doch was das Publikum bei der Premiere am 1. Februar 1893 im Turiner Teatro Regio zu sehen bekam, war dramatisch, leidenschaftlich und schlichtweg atemberaubend.
    Die Geschichte um die Schönheit Manons, die nicht nur sie, sondern auch ihren Geliebten Des Grieux ins Verderben zieht, wurde der größte Triumph für Puccini. Zudem verdrängte seine Fassung der "Manon" mehr und mehr die von Massenet von den großen Bühnen.
    Bis heute gehört Puccinis vier-aktige Oper zu seinen beliebtesten Werken. Anlässlich ihrer Uraufführung vor genau 125 Jahren blicken die "Historischen Aufnahmen" in die Einspielungsgeschichte der "Manon".