Ein Mann und eine Frau stehen bzw. sitzen auf der Bühne - sie sind früher nach Hause gekommen, als sie es eigentlich vorhatten. Er ist Musiker, sie studierte Pädagogin. Er verdient gutes Geld mit Werbejingles, sie hat wegen des ersten Kindes ihren Job an den Nagel gehängt. Fürs Erste, so sagt sie. Aber im Laufe des Programms muss man den Eindruck bekommen: Das wird wohl nichts mehr werden, da hängt jemand hoffnungslos in der Rollenfalle. Das Publikum kann dann knappe zwei Stunden lang beobachten, wie sich ein vordergründig modernes Paar mehr und mehr über dem Status Quo zerfleischt.
Gender-Kabarett mit hohem Musikanteil
Gender-Kabarett mit hohem Musikanteil und einem gewissen Travestie-Moment, das war damals durchaus wegweisend. Damals, das ist jetzt 30 Jahre her. Lisa Politt und Gunther Schmidt sind immer noch beruflich zusammen und betreiben in Hamburg seit etwas mehr als zehn Jahren auch die Kleinkunstbühne "Polittbüro". Mit dem 30-jährigen Bestehen sind "Herrchens Frauchen" das dienstälteste Kabarettduo Deutschlands - neben der ebenfalls in Hamburg ansässigen Gruppe Alma Hoppe. Corso hat mit den beiden gesprochen.
Das Gespräch mit Lisa Politt und Gunther Schmidt können Sie mindestens fünf Monate lang als Audio-on-demand abrufen.