Dienstag, 19. März 2024

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30 Jahre Mauerfall
Meine ganz persönliche Wende

Am Abend des 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Unsere 16 Landeskorrespondenten berichten, wie sie den Mauerfall und die Zeit davor und danach erlebt haben – ob als Demonstrant der DDR-Opposition, im tiefen Westen vor dem Fernseher, als Korrespondentin in Brüssel oder noch als Kind.

17.09.2019
    Eine Hand umgreift ein erhaltenes Teilstück der Berliner Mauer.
    Ein Stück der Mauer: Die East-Side-Gallery in Berlin ist weltberühmt (imago / Winfried Rothermel)
    Viele Menschen werden sich erinnern, was sie am Abend des 9. November 1989 gemacht haben – als die Berliner Mauer fiel. Zwischen Schabowski-Pressekonferenz und "Wir sind das Volk"-Rufen lagen sich Menschen aus Ost und West in den Armen – das damals wohl "glücklichste Volk der Welt".
    30 Jahre Mauerfall - persönlicher Blick unserer Landeskorrespondenten
    Unsere Landeskorrespondenten und Landeskorrespondentinnen aus den 16 Bundesländern berichten, wie sie den Mauerfall und die Zeit davor und danach erlebt haben:
    Bastian Brandau - Sachsen
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    30 Jahre Mauerfall - Der kleine Grenzverkehr
    Selbstschussanlagen, scharfe Hunde in langen Laufgittern, Grenzanlagen – unser Landeskorrespondent in Sachsen erinnert sich an die Wendezeit. Er wuchs in den 1980er-Jahren im Zonenrandgebiet auf. Mit seinen Eltern fuhr er als Kind über die deutsch-deutsche Grenze in den Osten.
    Moritz Küpper - Nordrhein-Westfalen
    Blick von der Universität Bochum auf die Innenstadt mit Exzenterturm, Gerichtsgebäude und Europahaus
    30 Jahre Mauerfall - "Sie träumten vom Westen und wachten in NRW auf"
    In unserer Serie denkt unser Landeskorrespondent für Nordrhein-Westfalen darüber nach, wie weit der Westen Deutschlands vom Osten entfernt ist - mental und kulturell. In Bochum traf er Ruhrpott-Bewohner, die mehr erfahren wollen über die DDR und den östlichen Teil der Bundesrepublik.
    Anke Petermann - Rheinland-Pfalz
    Das Logo des Rias Berlin auf dem Dach des Rundfunkhauses in Berlin-Schöneberg, aufgenommen am 24.10.1986. 
    Als Volontärin beim Westsender
    Unsere Korrespondentin erinnert sich an ihre Zeit als Volontärin im RIAS Berlin. Der "Rundfunk im amerikanischen Sektor" galt in der DDR als Feindsender. Nach dem Mauerfall war sie als junge Reporterin ständig im Einsatz und berichtete über die letzten Monate der DDR.
    Tonia Koch - Saarland
    Gruppenbild der Staats- und Regierungschefs des Nato-Gipfeltreffens am 04.12.1989 in Brüssel. In der Mitte Nato-Generalsekretär Manfred Wörner, rechts daneben der US-Präsident George Bush und die britische Premierminister Margaret Thatcher, links neben Wörner der französische Präsident Francois Mitterrand. Als 4.v.l. Bundeskanzler Helmut Kohl. Während der Nato-Konferenz, die sich mit der Beendigung des Kalten Krieges befasste, berichtete George Bush über sein Gipfeltreffen mit dem sowjetischen Staats- und Parrteichef Gorbatschow.
    Wendezeit in Brüssel
    Saarland-Korrespondentin Tonia Koch arbeitete als junge Journalistin in Brüssel, als die Mauer fiel. Zusammen mit dem Ex-Korrespondenten der "FAZ", Peter Hort, erinnert sie sich an diese turbulente Zeit.
    Felicitas Boeselager - Bremen
    Aufgewachsen im vereinten Deutschland
    Unsere Bremen-Korrespondentin Felicitas Boeselager zählt zur jungen Generation der Wendekinder, die in der Zeit nach dem Mauerfall oder kurz davor geboren sind. Für unsere Serie hat sie sich bei Freunden umgehört und festgestellt, dass das Thema oft ausgeblendet wurde.
    Uschi Götz - Baden-Württemberg
    Klinik Intensivstation Charité
    Bewusstlos, als die Mauer fiel
    Jubelnde Massen, Menschen, die sich in den Armen liegen, grenzenlose Begeisterung: Dlf-Landeskorrespondentin Uschi Götz hat davon 1989 nichts mitbekommen. Denn am 9. November, als die Mauer fiel, lag sie nach einem Unfall im Koma. Als sie wieder erwachte, hatte sich die Welt verändert.
    Claudia van Laak - Berlin
    Szene auf dem sogenannten "Anger", einem weitläufigen Platz in der thüringischen Stadt Erfurt. Aufnahme vom 31.01.1990.
    Als Reporterin im Rundfunk der DDR
    Zentrale Wohnraum-Lenkung, Thüringer Rostbratwurst und Telefonistinnen, die Leitungen per Hand stecken: Claudia van Laak zog als eine der ersten Westlerinnen nach dem Mauerfall nach Thüringen. Die heutige Leiterin des Studios Berlin tauchte in eine für sie fremde Welt ein.
    Dietrich Mohaupt - Niedersachsen
    Besucher auf dem Brocken-Gipfel bei tiefstehender Sonne über dem Gipfel-Plateau des Berges
    Sehnsuchtsort Brocken
    Der Brocken lag für Westdeutsche jahrzehntelang unerreichbar hinter dem Eisernen Vorhang. Auch DDR-Bürger durften den Gipfel mit Spionageanlagen nicht betreten. Dietrich Mohaupt erinnert sich mit seiner Tante an die erste Wanderung auf den Brocken, im Dezember 1989.
    Henry Bernhard - Thüringen
    Vergilbte Briefe
    Die Angst lief bei den Demos mit
    Der Fall der Berliner Mauer war der vorläufige Höhepunkt einer Reihe von Entwicklungen, die zum Untergang der DDR führten. Ab September 1989 fanden Demonstrationen der Bürgerrechtsbewegung statt. Unser Thüringen-Korrespondent war dabei.
    Axel Schröder - Hamburg
    Der US-Amerikaner Johnny Workman auf dem Höhbeck, wo einst eine Abhöreinrichtzung des US-Geheimdienstes NSA stand
    Bekanntschaft mit einem Bademeister und US-Spion
    Breiter Akzent, kräftig gebaut, immer gute Laune. So lernte Dlf-Landeskorrespondent Axel Schröder als 15-Jähriger den Bademeister Johnny Workman kennen. Was er damals nicht weiß, der US-Amerikaner aus San Diego war vorher ein Spion.
    Christoph Richter - Sachsen-Anhalt
    Einen Tag nach der Grenzöffnung in Berlin feiern tausende Menschen auf, vor und hinter der Berliner Mauer am Brandenburger Tor, aufgenommen am 10. November 1989 auf West-Berliner Seite. Die innerdeutsche Grenze, die das Land seit 1961 geteilt hat, hört praktisch auf zu existieren. Es wird allerdings noch mehrere Wochen dauern, bis auch am Brandenburger Tor, dem Berliner Wahrzeichen, die Mauer für einen Grenzübergang geöffnet wird. | Verwendung weltweit
    Als Staatsfeind zurück in den Osten
    Am 9. November 1989 fuhr Christoph Richter, mit fünf anderen in einem Fiat Panda, Richtung deutsch-deutsche Grenze. Der frühere DDR-Bürger war voller Panik: Ende der 80er-Jahre aus der DDR geflohen, wusste er nicht, was ihn nun erwarten würde. Richter, heute Dlf-Korresponent, erinnert sich.
    Ludger Fittkau - Hessen
    Caroline Millner in der Naxos-Theaterhalle in Frankfurt am Main
    DDR-Geschichte als Theaterprojekt Unser Hessen-Korrespondent Ludger Fittkau blickt mit Carolin Millner darauf, wie DDR-Geschichte im Westen vermittelt wird. Die künstlerische Leiterin des Theaterprojekts "Rot oder tot" ist in Halle geboren und berichtet von der Wendezeit.
    Silke Hasselmann - Mecklenburg-Vorpommern
    Blick ins Studio Der ostdeutsche Sender Jugendradio DT64, neben Rias 2 beliebtester Jugendsender, war zum Deutschlandtreffen der Jugend 1964 ins Leben gerufen worden. Daher die Bezeichnung DT64.
    Strafversetzt im linientreuen DDR-Hörfunk
    Den Mauerfall erlebte Dlf-Landeskorrespondentin Silke Hasselmann in der DDR – als Redakteurin in einer linientreuen Hörfunkredaktion. Dorthin war sie zuvor strafversetzt worden. Zum Verhängnis wurde ihr eine subtile Regimekritik während einer Livesendung beim populären DDR-Jugendsender DT 64.
    Johannes Kulms - Schleswig-Holstein
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    Familiäre Einheitsfeier auf dem Darß
    Landeskorrespondent Johannes Kulms lernte als Kind kurz nach dem Mauerfall eine Ostberliner Familie kennen. Die Freundschaft hält bis heute an, ebenso der Austausch. Während die Ostberliner Eltern mit dem Untergang der DDR haderten, profitierten die Kinder von der neuen Freiheit.
    Vanja Budde - Brandenburg
    Ungläubig vor dem Fernseher
    Als am Abend des 9. November 1989 die Mauer fiel, war die heutige Korrespondentin in Brandenburg, Vanja Budde, Studentin in Köln. Sie tanzte auf einer Party und bekam vom Mauerfall nichts mit. Erst in den frühen Morgenstunden wurde ihr klar, dass das Land ein anderes geworden war.