Materie, die vom Begleiter auf ihn strömt, leuchtet im Röntgenlicht hell auf. "Es könnte ein Schwarzes Loch sein", heißt es ganz am Ende eines Artikels in der Fachzeitschrift Nature aus dem Jahr 1971. Die australische Astronomin Louise Webster, damals erst 30 Jahre alt, war als Co-Autorin dieser Arbeit sehr vorsichtig. Inzwischen gilt Cygnus X-1 als Paradebeispiel für ein Schwarzes Loch in unserer Milchstraße.
Die Entdeckerin war in den USA, England und Südafrika tätig, bevor sie Ende der Siebzigerjahre eine Dauerstelle an der Universität von New South Wales in Sydney bekam. Sie forschte viel über Planetarische Nebel, das Endstadium sonnenähnlicher Sterne. Zudem forcierte sie den Bau eines Teleskops zur automatischen Himmelsüberwachung am Siding Spring Observatorium. Dessen Daten konnte sie aber nicht mehr nutzen. Louise Webster ist heute vor 30 Jahren gestorben. Sie wurde nur 49 Jahre alt.
Ihr zu Ehren vergibt die Astronomische Gesellschaft Australiens den Louise-Webster-Preis. Mit ihm werden junge Menschen ausgezeichnet, die kurz nach ihrer Doktorarbeit exzellente wissenschaftliche Arbeit liefern – genau wie einst Louise Webster mit dem Schwarzen Loch im Schwan.