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375. Geburtstag des großen Dänen
Ole Rømer und die Lichtgeschwindigkeit

Vor 375 Jahren kam im dänischen Aarhus Ole Rømer zur Welt. 1671, im Alter von 27 Jahren, reiste er mit dem französischen Astronomen Jean Picard auf die Insel Ven im Öresund.

Von Dirk Lorenzen | 25.09.2019
Ole Rømer (1644-1710)
Ole Rømer (1644-1710) (Rundetaarn)
Ziel war, die geographische Länge der Sternwarte Tycho Brahes exakt zu bestimmen, damit man dessen Planetentafeln auch in Paris sinnvoll nutzen konnte. Ole Rømer stellte sich bei den dafür nötigen Beobachtungen der Jupitermonde so geschickt an, dass er eingeladen wurde, mit nach Paris zu kommen.
Die Monde Jupiters verschwinden regelmäßig im Schatten des Planeten und werden verfinstert. Ole Rømer fielen kleine Abweichungen zwischen den berechneten und beobachteten Zeiten der Verfinsterungen auf.
Stellung der Jupitermonde, mit denen Ole Rømer die Lichtgeschwindigkeit entdeckt hat, heute Abend
Stellung der Jupitermonde, mit denen Ole Rømer die Lichtgeschwindigkeit entdeckt hat, heute Abend (Stellarium)
Er bemerkte zudem, dass die Zeitunterschiede vom Abstand Jupiters von der Erde abhingen – und folgerte, dass das Licht eine endliche Geschwindigkeit hat. Bis dahin war ein eherner Grundsatz der Philosophen, Licht breite sich schlagartig überallhin aus.
Der Däne bestimmte die Lichtgeschwindigkeit zu etwa 230.000 Kilometern pro Sekunde, drei Viertel des korrekten Wertes. Die Abweichung lag an Messfehlern und der damals nur grob bekannten Entfernung Jupiters.
1681 kehrte Ole Rømer nach Dänemark zurück, wurde Professor in Kopenhagen und später Bürgermeister und Polizeichef der Stadt. Da blieb ihm kaum noch Zeit für astronomische Forschung.
1710 ist der Entdecker der Lichtgeschwindigkeit im Alter von 65 Jahren in Kopenhagen gestorben.