Freitag, 29. März 2024

Archiv

40 Jahre International Ultraviolet Explorer
IUE - der kaum bekannte Superstar

Vor 40 Jahren ist der International Ultraviolet Explorer ins All gestartet. Der IUE, wie der Satellit kurz genannt wird, hat den Kosmos im Bereich der Ultraviolett-Strahlung beobachtet.

Von Dirk Lorenzen | 26.01.2018
    Der Satellit war ein Gemeinschaftsprojekt von NASA, ESA und britischem Forschungsrat und verfügte über ein Teleskop mit 45 Zentimetern Durchmesser.
    Ultraviolett-Licht entsteht vor allem bei energiereichen Prozessen und hohen Temperaturen - es wird von der Erdatmosphäre größtenteils absorbiert und ist daher nur vom All aus zu empfangen.
    Der Satellit hat im UV-Bereich alle Planeten des Sonnensystems mit Ausnahme von Merkur beobachtet, den Kometen Halley, heiße Sterne und wie sie Materie in den Weltraum verlieren, die Supernova in der Großen Magellanschen Wolke, das dünne Medium zwischen den Sternen, die Kerne aktiver Galaxien und vieles mehr.
    Sternkarte mit allen Quellen, die der IUE bei seinen Himmelsdurchmusterungen von 1978-1992 gefunden hat
    Sternkarte mit allen Quellen, die der IUE bei seinen Himmelsdurchmusterungen von 1978-1992 gefunden hat (ESA)
    Der Satellit war für drei Jahre konzipiert, hat aber sage und schreibe 18 Jahre unschätzbare Einblicke ins Ultraviolett-Universum geliefert - und damit eine ganze Generation von Astronomen geprägt.
    Von den sechs Kreiseln an Bord zur Ausrichtung des Satelliten waren im Laufe der Zeit vier ausgefallen. Das Instrument aber war - wenn auch mit einigen Einschränkungen - weiter gut zu nutzen.
    Um die jährlichen Betriebskosten von gut fünf Millionen Mark zu sparen, hat die ESA schließlich das Ende dieser Mission verfügt. Am 30. September 1998 wurde der noch funktionstüchtige IUE-Satellit abgeschaltet. Etliche Astronomen hatten dabei Tränen in den Augen.