Mittwoch, 24. April 2024

Archiv

400 Jahre 3. Gesetz der Planetenbewegung
Kepler und die Entfernungen der Planeten

Im Jahr 1609 entdeckte Johannes Kepler, dass die Planeten auf elliptischen Bahnen um die Sonne herum laufen – und nicht auf Kreisen, wie man bis dahin geglaubt hatte. Zudem bewegt sich ein Planet um so schneller auf seiner Bahn, je näher er der Sonne ist.

Von Dirk Lorenzen | 15.05.2018
    Johannes Kepler, Kopie eines verlorengegangenen Originals von 1610
    Johannes Kepler (1571-1630), Entdecker der Gesetze der Planetenbewegung (Kepler)
    Damit hatte der aus Weil der Stadt stammende Astronom das neue Weltbild auf ein mathematisches Fundament gestellt und die Copernicanische Wende vollendet, nach der die Sonne und nicht die Erde im Zentrum des Planetensystems steht.
    Vor genau 400t Jahren hat Johannes Kepler eine weitere Gesetzmäßigkeit aufgedeckt. In seinem Werk "Harmonices Mundi", "Harmonien der Welt", verknüpft er Umlaufzeiten und Abstände der Planeten.
    Die Umlaufzeit eines Planeten lässt sich am Himmel durch genaue Beobachtung bestimmen. Aus dem dritten Keplerschen Gesetz folgt dann der relative Abstand.
    Saturn zeigt sich im Teleskop als volle Kugel
    Keplers drittes Gesetz der Planetenbewegung zeigte, dass Saturn etwa zehnmal so weit von der Sonne entfernt ist wie die Erde (Foto: NASA/ESA)
    Seit dem Mai 1618 wissen die Astronomen, dass zum Beispiel Jupiter rund fünfmal so weit von der Sonne entfernt ist wie die Erde.
    Dagegen blieben die absoluten Entfernungen noch rund anderthalb Jahrhunderte ein Rätsel. Denn es fehlte die Eichung im Sonnensystem, eine Art kosmischer Urmeter.
    Erst als die Astronomen 1769 den Abstand der Erde von der Sonne auf circa 150 Millionen Kilometer bestimmt hatten, war klar, dass etwa Jupiter knapp 800 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt ist.
    Keplers drittes Gesetz war der letzte Schritt zur Entdeckung der Schwerkraft, der Gravitation, durch Isaac Newton knapp 70 Jahre später.