Freitag, 19. April 2024

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61. ZEIT Forum Wissenschaft
Die Neugeburt der Gentechnik

Ein Durchbruch in der Gentechnik sorgt für intensive Debatten: Genome Editing. Forscher können das Erbgut von Pflanze, Tier und Mensch Buchstabe für Buchstabe verändern und umschreiben. Sie können so präzise in einzelne Gene eingreifen, dass das Ergebnis von natürlichen Erbgutveränderungen nicht mehr unterschieden werden kann.

Gesprächsleitung: Ulrich Blumenthal, Deutschlandfunk und Andreas Sentker, DIE ZEIT | 11.03.2016
    61. ZEIT Forum Wissenschaft aus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am 2.3.2016.
    61. ZEIT Forum Wissenschaft aus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am 2.3.2016. (Finja Nissen)
    Genome Editing verändert die gesamte Debatte über die Gentechnik: Wenn derart manipulierte Pflanzen von natürlichen nicht mehr zu unterscheiden sind, fallen sie dann überhaupt noch unter die strenge Gentechnik-Gesetzgebung? Wenn die Eingriffe so präzise sind, darf man sie dann auch am Menschen vornehmen - zur Bekämpfung von Diabetes oder Krebs? Wenn Forscher ins Erbgut eingreifen können, wie in einen Text auf dem Computerbildschirm, sind dann Babys nach Maß denkbar?
    Noch bestehen Zweifel: Wie effizient, wie sicher sind die Verfahren wirklich? Gewiss aber ist: Viele Argumente aus mehr als 40 Jahren Gentechnikdebatte gelten nicht mehr. Wir brauchen einen neuen Umgang mit der neuen Gentechnik. Wir brauchen eine grundlegende gesellschaftliche, politische und natürlich auch wissenschaftliche Verständigung darüber, was wir können und wollen dürfen.
    Aufzeichnung vom 2.3.16 aus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
    Gesprächsgäste:
    • Prof. Dr. Jens Boch, Institut für Pflanzengenetik Leibniz Universität Hannover
    • Prof. Dr. Peter Dabrock, Lehrstuhl für Systhematische Theologie an der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und stellv. Vorsitzender des Deutschen Ethikrates
    • Prof. Dr. Bärbel Friedrich, Vizepräsidentin, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e. V. und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
    • Prof. Dr. Hans R. Schöler, geschäftsführender Direktor, Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizien und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften