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6840 Meter über dem Meeresspiegel

Die Geschwister Pad und Liam, Helden des neuen Romans von Christoph Ransmayr, stehen mit ihrem Schöpfer in einer besonderen Beziehung. Die Brüder sind Iren und leben im selben Land, das sich Ransmayr schon vor Jahren als Wohnsitz gewählt hat. Beide machen sich auf zu einem Gipfelsturm im Himalaja, wo ihr Autor schon mit seinem Freund Reinhold Messner anspruchvolle Touren absolviert hat. Und beiden widerfährt am Berg ein Unglück.

Von Eberhard Falcke | 08.10.2006
    Es ist ein weiter Weg, den sie gehen, die Brüder Liam und Pad aus der Republik Irland. Er führt sie vom äußersten Rand Europas an die Oberkante der Erde, von den Ufern des Atlantik in den Himalaja. Was sie dabei mit Entschiedenheit meiden, das sind die Ballungszentren des großen Tohuwabohus der globalen Zivilisation. Auf ihrer winzigen, der irischen Küste vorgelagerten Insel kraxelten sie am liebsten in den Steilwänden herum, unter sich die anbrandenden Wellen, über sich den endlosen Raum. Für Liam war das nicht genug, darum musste er in die eisigen Regionen der Sechstausender. Pad, sein Bruder, begleitete ihn. Es ist die Reise von einem Rand der Welt an den anderen. Davon erzählt Christoph Ransmayrs neuer Roman "Der fliegende Berg". Und in seinen beiden Helden rumort genau das, was zugleich als eine, vielleicht die größte Obsession des österreichischen Schriftstellers gelten kann: die Sehnsucht und die Suche nach den weißen Flecken auf den Landkarten der Erde.

    "Vielleicht ist jenes Bedürfnis
    tatsächlich unstillbar,
    das uns selbst in enzyklopädisch gesicherten Gebieten
    nach dem Unbekannten, Unbetretenen,
    von Spuren und Namen noch Unversehrten suchen läßt -
    nach jenem makellos weißen Fleck,
    in den wir dann ein Bild unserer Tagträume
    einschreiben können.

    Projektionen der Phantasie oder der bloßen Gier
    haben schließlich ganze Flotten
    in Bewegung zu setzen vermocht,
    Karawanen oder Schlittenhundgespanne,
    Armeen von Eroberern und Entdeckern,
    die sich im Zweifelsfall
    lieber von den Fluchtlinien eines Traums
    als von Meßwerten leiten ließen.

    Noch Liams astronomische Beobachtungen,
    die er mit computergesteuerten Teleskopen betrieb,
    erinnerten mich manchmal daran,
    daß selbst mit Präzisionsinstrumenten
    nach Welten Ausschau gehalten wurde,
    die vielleicht nirgendwo anders zu finden waren
    als in unserem Kopf."

    Tatsächlich: An weißen Flecken auf dem Globus herrscht schon seit langem Mangel. Dennoch hat sich Ransmayr dadurch nie entmutigen lassen. Im Gegenteil: Er hat sein erzählerisches Werk mit nichts Geringerem eröffnet als mit einer postmodernen Phantasmagorie über die weißen Flecken, die es nicht mehr gibt. Nichts anderes war sein berühmter Erstling "Die Schrecken des Eises und der Finsternis". Und nun, in seinem vierten Roman, hat Ransmayr sogar endlich und erstmals als Schauplatz der Handlung einen weißen Fleck entdeckt, erdichtet, der allein ihm gehört - ihm und seinen beiden Helden.

    "Der fliegende Berg" heißt der Gipfel, auf den Liam bei seinen Forschungen zur Vermessung des Transhimalaja im Internet gestoßen ist. Genauso betitelt ist der Roman, in dem dieser Phur-Ri, wie er von den tibetischen Nomaden genannt wird, den Schauplatz abgibt. Trotzdem geht es in Ransmayrs neuem Roman nicht nur um die Entdeckung von geographischen weißen Flecken, es geht auch um weiße Flecken anderer Art: Um die Erfahrung der Todesnähe; um das Mit- und Gegeneinander zweier Männer, die aufs engste verbunden sind und dennoch völlig verschiedenen Empfindungen folgen; und um - ja, auch das - die Wiederentdeckung, den Rückgewinn des Epos als einer Erzählform, die auch heute funktionieren kann. Ransmayr hat seine Erzählprosa nicht im normalen Blocksatz angeordnet, sondern in einem kurzzeiligen Flattersatz. In einer vorangeschickten Notiz betont er, dass es sich deshalb aber keineswegs um ein Gedicht handeln müsse. Die Frage jedoch, ob dieser Roman nicht eher zum Epos tendiere, spricht er nicht an. Sie beantwortet sich im Verlauf der Lektüre von selbst.

    17 Kapitel und einen Epilog umfasst der Roman. Die ersten Sätze, mit denen er anhebt, konfrontieren seine Leser mit einem schockierenden Paradox:

    "Ich starb
    6840 Meter über dem Meeresspiegel
    am vierten Mai im Jahr des Pferdes.

    Der Ort meines Todes
    lag am Fuß einer eisgepanzerten Felsnadel,
    in deren Windschatten ich die Nacht überlebt hatte.

    Die Lufttemperatur meiner Todesstunde
    betrug minus 30 Grad Celsius,
    und ich sah, wie die Feuchtigkeit
    meiner letzten Atemzüge kristallisierte
    und als Rauch in der Morgendämmerung zerstob.

    ...

    Der Grat, der von meiner Zuflucht
    weiter und weiter
    bis zur Pyramide des Gipfels emporführte,
    verlor sich in jagenden Eisfahnen,
    aber der Himmel über den höchsten Höhen
    blieb von einem so dunklen Blau,
    daß ich darin Sternbilder zu erkennen glaubte:
    den Bärenhüter, die Schlage, den Skorpion."
    "Auferstehung in Kham. Östliches Tibet, 21. Jahrhundert." lautet die Überschrift dieses ersten Kapitels. Kham ist eine osttibetische Region, das erste Jahr des Pferdes in diesem neuen Jahrhundert war 2002. Und was die Auferstehung angeht, so handelt es sich hier, wie so vieles andere auch, um eine Familienangelegenheit.

    Denn Pad, der sich schon aufgegeben hatte, wurde von seinem Bruder wiedergefunden. Liam rettete ihn, indem er ihn, wie es heißt, "ins Leben zurückerzählte", indem er fordernd und werbend auf ihn einredete und so die Starre von Erschöpfung, Schmerz und Kälte überwand. So wird mit dieser "Auferstehung", mit diesem ersten Kapitel der Erzähler des Romans geboren und zugleich ein Mensch, der in einen neuen Erfahrungsraum eintritt. Die lebenswendende Begebenheit, welche ihm das Erzählen zur Pflicht des Erinnerns und Bedenkens macht, folgt nur ein paar Seiten später. Derjenige, der unwiederbringlich - von einer Lawine - aus dem Leben gerissen wird, ist nämlich der andere, Liam.

    Die Brüder Pad und Liam sind als Romanhelden Ransmayr-Geschöpfe in einem ganz besonderen, vielfach anspielungsreichen Sinn. Beide sind Iren und leben im selben Land, das sich Ransmayr schon vor Jahren als Wohnsitz gewählt hat. Beide machen sich auf zu einem Gipfelsturm im Himalaja, wo ihr Autor schon mit seinem Freund Reinhold Messner anspruchvolle Touren absolviert hat. Und beiden widerfährt ein Unglück am Berg, das manche Ähnlichkeiten hat mit dem, was den Gebrüdern Messner bei der Besteigung des Nanga Parbat im Jahr 1970 widerfuhr. Nur Reinhold kehrte damals vom Gipfel zurück, während sein Bruder Günther, nachdem sich beide beim Abstieg getrennt hatten, zu Tode kam.

    Doch um es mit allem Nachdruck zu sagen: "Der fliegende Berg" ist kein Schlüsselroman. Ebenso sicher ist aber andererseits - diese Behauptung sei gewagt -, dass Ransmayr hier Dinge eingearbeitet hat, die ihm ungeheuer nahe, lebenswichtig und bedeutsam sind. Dazu gehört unter anderem auch das Verlangen nach Orten, die von der Kartographie der Macht noch nicht restlos vermessen sind.

    "Aus der autonomen chinesischen Provinz Xizang,
    aus Tibet, durchdrangen in diesen Zeiten der Vorbereitung
    nur wenige Bilder und Berichte die Nachrichtensperren.
    Informationen glichen eher verschlüsselten Kassibern,
    Gerüchten, die fast ausschließlich
    einen rätselhaften Aufstand zum Inhalt hatten,
    Revolten in den großen Klöstern von Tsang
    und auch denen von Kham,
    Sturmläufen von Pilgern in Lhasa
    gegen chinesische Besatzungssoldaten.

    ...

    In den tibetischen Osten? Nach Kham?
    Unmöglich, lautete das abschließende Urteil
    der ersten Bescheide, die Liam erhielt."

    So wie Thomas Bernhard seine Figuren vor die Finsternis stellte, um ihre Konturen deutlicher hervortreten zu lassen, so versetzt Ransmayr seine Helden entweder in monumentale oder gegenwartsferne Landschaften. Natürlich kann das auf den ersten Blick archaisierend anmuten. Dennoch versteht es Ransmayr mit den Orten seiner Figuren völlig rational umzugehen. Weder verklärt er das Archaische zur heilsbringenden Einfachheit noch hantiert er mit knorrigen Klischees von Heldentum oder Bergsteiger-Metaphysik. Liam und Pad sind vielmehr völlig moderne Menschen, die lediglich außerhalb der von Bedeutungen zugepflasterten und von Diskursen widerhallenden Zentren der Gegenwart ihre Wege suchen.

    Es gelingt den Brüdern jedenfalls an den Fuß ihres "Fliegenden Berges" zu gelangen. Dort schließen sie sich einer Gruppe tibetischer Nomaden an, die mit ihren Yaks die kargen Hänge abwandern. Auf dem Weg dorthin sehen Pad und Liam die Spuren der gewaltsamen Unterdrückung Tibets und der Tributleistungen an das chinesische Wirtschaftswunder: zerstörte Klosterstädte und Millionen Baumstümpfe, wo zuvor Himalajazedern und Hemlocktannen standen. Ein "schattenloses, verwüstetes Land" verzeichnet der Erzähler, nicht ohne hinzuzufügen, dass sich sein Bruder Liam dafür in seinem Gipfelfieber ebenso wenig interessiert wie für die Geschichten der Nomadenfrau Nyema über die tibetische Weltenschöpfung und die Funktion der zahlreichen Gebetsfahnen.

    "Schon damals, ganz am Anfang ihrer Erzählung
    und ohne daß ich begriff, daß es der Anfang
    ihrer Geschichte von fliegenden Bergen war,
    verstummte Nyema, als Liam sich näherte,
    als sei, was immer sie sagte, ein Geheimnis
    und für mich allein bestimmt.

    ...

    und so erfuhr ich erst später, Tage, Wochen später,
    daß die Schäfte dieser Gebetsfahnen tatsächlich
    Nägel waren, Nägel, mit denen die Menschen
    den Saum des Gebirges an die Welt heften mußten,
    festnageln, damit das Gebirge bei ihnen blieb
    und sich nicht in Stürmen, so gewaltig,
    daß darin selbst Steine wie Schneeflocken verwehten,
    in die Luft erhob und wieder verflog."

    Es gibt sehr viele, ganz außerordentliche Bilder in diesem Roman, Landschaftsbilder, mythologische Bilder, wie das von den fliegenden Bergen, Schilderungen von tibetischen Himmelsbestattungen und höchst plastische Beschreibungen der hochdramatischen Bergsteigererlebnisse. Es sind klare, prägnant gezeichnete Bilder, in denen die eminente Stilsicherheit, die Ransmayr hier durchweg beweist, glänzend zur Geltung kommt.

    Er hat, so lässt sich sagen, seinen Stil vermittels der eisigen Temperaturen und der kalten Materie seines Schauplatzes gut gekühlt, ja ihm sogar eine gewisse kristalline Sprödigkeit verliehen und damit zugleich einen vielfach gebrochenen Glanz. Abgesehen davon verhindert ein ständig schwelender Bruderkonflikt zwischen Pad und Liam von vornherein jeden Gedanken daran, die Welt könnte in diesen Höhen heiler sein als im Flachland. Während Liam, fast wie ein Fachidiot des Rekordbergsteigens, nur an die Eroberung des Gipfels denkt, beschäftigt sich Pad viel stärker mit dem Leben insgesamt. Er besitzt ein aufmerksames Gespür für das kluge Verhältnis der Nomaden zu ihrer schwierigen Bergwelt. Er entwickelt eine von Leidenschaft und gegenseitiger Fürsorge geprägte Beziehung zu Nyema. Und er blickt als Erzähler vom Dach der Welt immer wieder zurück auf die irische Kindheit, die seinen Bruder und ihn zu den ziemlich einsamen Männern machte, als die sie sich nun halb zugeneigt, halb widerstreitend gegenüberstehen. Den Mittelpunkt dieser Kindheitserinnerungen stellt das Trauma dar, das der Vater und die beiden Söhne erlitten, als die Mutter die Familie verließ um der Liebe zu einem Protestanten willen. Fortan befand sich der Vater, ein katholischer irischer Patriot in einem ständigen kriegerischen Zustand der Gereiztheit.

    Die Differenzen zwischen den Brüdern führen dazu, dass die Gangarten der beiden nicht zusammenfinden wollen, was unter den extremen Bedingungen der Bergbesteigung lebensgefährlich wird. Einmal kommt Pad fast in einer Gletscherspalte um, weil er glaubte, er müsse Liam, der von einem Alleingang nicht rechtzeitig zurückgekehrt ist, zu Hilfe eilen. Und als sie zum endgültigen Gipfelsturm aufbrechen, lässt Liam seinen Bruder, der noch in der Abschiedsumarmung mit Nyema verharrt, verachtungsvoll hinter sich. Dann aber, als beide kurz unter dem Gipfel durch einen Wettereinbruch in höchste Not geraten, stellt sich die Katharsis ein. Die beiden Männer entdecken einen weiteren bislang weißen, unbekannten Fleck: den einer kurz aufflackernden grenzenlosen von unbedingter Sorge füreinander angefachten brüderlichen Liebe. Berauscht von dem davon ausgelösten Hochgefühl gehen sie doch noch die drei-, vierhundert Höhenmeter zum Gipfel an, den sie schon abgeschrieben hatten. Nur um zu erfahren, dass in menschenfeindlichen Zonen auch die Liebe nicht viel vermag. Die Literatur allerdings durchaus. Dieses Kapitel über den letzten Kampf der Brüder mit dem Berg, über Sinnestäuschungen und Erschöpfungswut - es enthält einige der stärksten Seiten in diesem starken Buch.

    "Wolken...? Nebel? Eisfahnen?
    Ach was, das waren doch keine Eisfahnen.
    Das waren keine Nebelfetzen, keine Wolken.
    Das war bloß Beschlag! Der eigene Atem
    beschlug meine Gletscherbrille, das war alles.
    Das eigene Keuchen!
    Der Himmel war schwarz oder blau, jedenfalls klar
    und uns nach wie vor gnädig, gütiger Himmel!
    Gott beschütze dich! Gütiger Himmel!

    Und selbst wenn dieser gütige Himmel
    und dieser Scheißgipfel,
    der jetzt wieder mit einem Satz zurückschnellte
    und uns mit diesem Rückzug verhöhnte,
    selbst wenn dieser Scheißhimmelsgipfel
    vor unseren Augen auf und ab tanzte,
    einmal wie die Heilige Jungfrau erschien
    und gleich wieder verschwand:

    Er würde uns nicht mehr entkommen,
    Liam und ich, wir würden ihn einholen,
    dieser Himmelsscheißgipfel entkam uns nicht!, mir nicht!"

    Peter Handke hat sich schon seit langem vorgenommen, in seinem Schreiben das Epische zurück zu gewinnen. Nun sieht es ganz so aus, als ob Ransmayr auf andere Weise das gleiche Ziel verfolgt. Anders als Handke, bei dem sich Konstruktion und Dekonstruktion des Epischen immer wieder wechselseitig in die Parade fahren, hat er jedoch mit diesem als Epos angelegten Roman eine ebenso schlüssige, geschlossene und runde Form gefunden. Doch was kann das überhaupt heißen, heute episch zu erzählen? Am Beispiel von Ransmayrs "Fliegendem Berg" lässt sich das durchaus sinnvoll skizzieren.

    Als augenfälligstes Merkmal ist da zuallererst die Form: Der Leserhythmus, den die gebrochenen Zeilen vorgeben, ist von hohem Reiz. Trotz einer kunstvoll unprätentiösen Sprache, die sich fern hält von jedem verdickten Pathos, gewinnt der Text rhapsodische Qualitäten. Vor allem aber sind die beiden Brüder Pad und Liam epische Helden reinsten Wassers. Sie sind Sucher und was sich zunächst nur als alpinistischer Rekordversuch ausnimmt, erweist sich sehr schnell als Lebensabenteuer. Entsprechend archetypisch sind die eingearbeiteten Stoffe der Handlung: das seine Helden verwandelnde Abenteuer: der Bruderkonflikt; die schlichte, unbedingte Liebe sowie der ewige Kampf zwischen Tyrannei und Aufbegehren, der in der Überblendung der irischen und tibetanischen Besatzungsgeschichten als universales Muster gezeigt wird. Die Abenteuergeschichte der beiden Brüder erweitert sich also zur Welterzählung, die aufs Ganze geht.

    Und dennoch will uns Ransmayr nichts weismachen, schon gar keine allgültigen Weisheiten. Auch von trübem Schicksalsgeraune findet sich keine Spur. Ransmayr weiß, dass beim Rückgriff auf solche traditionsreichen literarischen Großformen die Luft genauso dünn werden kann wie beim Bergsteigen im Himalaja. Jedenfalls ist ihm ein wunderbar merkwürdiges, mal fesselndes, mal ergreifendes Buch geglückt; ein Epos aus einem aufgeklärten, humanen Geist, der sich dennoch nicht über die Wirkungsmacht menschlicher Verhängnisse hinwegtäuscht. Und die eine Weisheit, die doch hervorsticht, ist so schlicht, wahr und schön, dass sie auch dem kritischsten Argwohn standhält.

    "Was Nyema, was ihren Clan
    und mich und wohl die meisten von uns
    am Leben erhält,
    muß mit dem manchmal tröstlichen,
    manchmal bedrohlichen Rätsel zu tun haben,
    daß wir, wo immer wir sind,
    nicht die einzigen sind:

    Immer ist noch jemand da,
    der zumindest von uns weiß, der uns nicht losläßt
    oder von dem wir nicht lassen können,
    jemand, der durch unsere Erinnerungen,
    Ängste und Hoffnungen geht,
    uns in den Armen hält, wärmt, füttert
    oder uns keuchend, singend
    auf einem Schlitten aus Ästen und Fällen
    durch ein Geröllfeld schleift."


    Christoph Ransmayr: Der fliegende Berg. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006. 360 Seiten, 19,90 Euro

    Christoph Ransmayr: Der fliegende Berg. Ungekürzte Autorenlesung. argon Hörbuch, Berlin 2006. Laufzeit: 565 Minuten, 8 CDs mit Booklet, 34,95 Euro