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AfD
"Der Islam ist ein Fremdkörper"

Die AfD bereitet den Weg, um sich künftig noch stärker als islamkritische Partei aufzustellen. Auf ihrem Parteitag in zwei Wochen sollen die Pflöcke eingeschlagen werden. "Der Islam ist an sich eine politische Ideologie, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist", sagte Parteivize Beatrix von Storch der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Linke spricht von Rassismus gegen Muslime.

17.04.2016
    AfD-Spitzenkandidatin Beatrix von Storch während einer Pressekonferenz in Berlin.
    AfD-Spitzenkandidatin Beatrix von Storch (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Ähnlich äußerte sich der AfD-Fraktionschef im Brandenburger Landtag und ebenfalls stellvertretende Parteivorsitzende Alexander Gauland: "Der Islam ist keine Religion wie das katholische oder protestantische Christentum, sondern intellektuell immer mit der Übernahme des Staates verbunden. Deswegen ist die Islamisierung Deutschlands eine Gefahr", so Gauland.
    Dabei soll es auch darum gehen, Symbole des Islams aus der Öffentlichkeit zu verbannen. "Wir sind für ein Verbot von Minaretten, von Muezzins und für ein Verbot der Vollverschleierung", erklärte von Storch. Diese Forderungen würden im Programmentwurf des Bundesvorstands erhoben.
    "Einen aufgeklärten Islam gibt es nicht"
    Gauland wandte sich gegen die Vorstellung, dass es neben der fundamentalen Ausrichtung des Islams auch einen aufgeklärten Islam gebe, der mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar sei. "Wir sind ein christlich-laizistisches Land, der Islam ist ein Fremdkörper. Einen Euro-Islam gibt es in Wirklichkeit nicht", sagte der stellvertretende AfD-Vorsitzende. Auch von Storch vertrat die Auffassung, der Islam könne in Deutschland keine Heimat finden.
    Die AfD will laut FAS, dass Koranschulen und Moscheen schärfer kontrolliert und gegebenenfalls geschlossen werden. Es sei notwendig, "den Wildwuchs von islamischen Religionslehrern und Koranschulen, die privat finanziert werden, zu stutzen. Es muss Kontrollen geben, wer das finanziert und wer dort lehrt", forderte Gauland.
    Das gelte vor allem für Moscheen, in denen Imame aus Saudi-Arabien predigten und die von dort auch bezahlt würden, betonte der stellvertretende AfD-Vorsitzende weiter: "Nur wenn diese Verbindungen offengelegt werden, können die Verbindungen zu den Befürwortern einer strengen Religionsausübung in Saudi-Arabien gekappt werden."
    "AfD mitverantwortlich für islamfeindliche Übergriffe"
    Die religionspolitische Sprecherin der Linken, Christine Buchholz, warf der AfD Islamhass und eine Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas vor. "Die AfD wirft geistige Brandsätze und ist so mitverantwortlich für die steigende Zahl von islamfeindlichen Übergriffen und Anschlägen auf Flüchtlingsheime", sagte sie. Mit den aktuellen Aussagen schüre die AfD Rassismus gegen Muslime und vergifte das gesellschaftliche Klima.
    (tgs/nza)