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Afrika und das weltweite Netz

Noch vor Kurzem war Afrika praktisch abgekoppelt von der Welt der neuen Informationstechnologien. Doch der Kontinent holt kräftig auf. Immer mehr junge Afrikaner machen sich nun die IT-Revolution zunutze, um gegen das politische Establishment aufzubegehren.

Von Bettina Rühl | 19.12.2012
    "Welcome to NKT news where we talk about most talked about issues of young Kenyans in social media. I am About Sense."

    Eine leicht satirische Nachrichtensendung im Internet, gemacht von jungen Kenianern für junge Kenianer. Das Programm heißt "NKT-News" und wurde von dem jungen Filmemacher Keith Oleng ins Leben gerufen. Die Mitarbeiter des Projektes greifen die politischen Themen auf, die in den sozialen Netzwerken des World Wide Web am häufigsten diskutiert werden. Eine engagierte Sendung also, die das politische Potenzial aus dem Gezwitscher und Gechatte im Internet, die politische Essenz holt und über ähnliche Kanäle wieder in die Welt hinausschickt.

    "Seit Neuestem versuchen junge Leute sich vorzustellen, wie die erste Debatte zweier kenianischer Präsidentschaftskandidaten ablaufen wird."

    Anfang März 2013 finden in Kenia diverse Wahlen statt, unter anderem wird ein neuer Präsident und ein neues Parlament gewählt. Fernsehduelle der Präsidentschaftskandidaten sind nun auch in Kenia eine neue Form des Wahlkampfs. Das Besondere an den Bewerbern für das höchste Staatsamt: Zwei von ihnen sind vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.

    Der stellvertretende Premierminister Uhuru Kenyatta und der ehemalige Bildungsminister William Ruto sollen nach den letzten Wahlen im Jahr 2008 Ausschreitungen geschürt haben, durch die mehr als 1200 Menschen getötet wurden. Damals waren die Beiden politische Gegner. Diesmal hingegen sind sie miteinander verbündet, um die nächste Wahl zusammen zu gewinnen. Ihr Motto: "Gemeinsam gegen Den Haag". In den konventionellen Medien – den Zeitungen, im Hörfunk und in den Fernsehanstalten – werden die Kandidaten durchaus gefeiert, dargestellt als vom Ausland zu unrecht Verfolgte. Sie erscheinen derzeit sogar als die wahrscheinlichsten Sieger der nächsten Präsidentenwahl.

    Vor diesem Hintergrund entfaltet die etwas satirische Nachrichtensendung im Internet, "NKT News" eine geradezu subversive Kraft: Es gibt Raum für politische Opposition, für andere Meinungen und Kritik am Establishment.

    "Versuchen wir das Unmögliche, erinnern wir uns an die letzten zehn Mal als politische Gegner in einem Raum saßen und über ihre gegensätzlichen politischen Ansichten diskutiert haben, ohne sich zu bekämpfen."

    Im Verlauf macht die satirische Online-Show klar, dass es einen solchen Fall in Kenia noch nie gab. Fazit: Die Kandidaten haben kein Programm, es geht ihnen um die bloße Macht, denn die wiederum öffnet ihnen dann den Weg zur ungehemmten persönlichen Bereicherung.

    Das kenianische Projekt NKT ist eines von vielen in Afrika, die Folgendes gemeinsam haben: Junge Afrikaner machen sich die informationstechnologische Revolution auf dem Kontinent zunutze, um gegen das politische Establishment aufzubegehren. Die Revolutionen in Nordafrika haben vorgemacht, welche Kraft sich daraus entwickeln kann.

    Das Gewicht der jungen Bevölkerung zu stärken, ist nur eine von vielen Veränderungen, die das Internet mit sich bringt oder möglich macht. Voraussetzung für all das ist, wie gesagt, die technologische Revolution, die derzeit auf dem Kontinent stattfindet. Noch vor Kurzem war Afrika in Bezug auf die Verbreitung von IT praktisch abgekoppelt von der Welt. Jetzt nutzen immerhin 13 Prozent der Afrikaner das globale Netz. Relativ gesehen ist das immer noch wenig; in Europa sind es zwei Drittel der Bevölkerung. Aber die Wachstumsrate in Afrika ist enorm. Noch vor wenigen Jahren waren es nur drei Prozent.

    Die Grundlage für die deutliche Steigerung sind neun Glasfaserkabel, die den Kontinent inzwischen mit Europa verbinden. Noch vor fünf Jahren war es ein einziges. Damals konnte sich nur die absolute Elite einen Internetzugang leisten. In Sierra Leone zum Beispiel kostete eine satellitengestützte Verbindung mit einer Geschwindigkeit von zwei Megabit pro Sekunde 8000 Dollar im Monat. Allerdings sind die riesigen Flächenstaaten im inneren des Kontinents nach wie vor praktisch abgekoppelt. Das heißt: Zwischen einzelnen Ländern, zwischen Städten und Dörfern, sind die Unterschiede riesig.

    Das vierte Stockwerk in einem Gewerbegebäude in Nairobi, der kenianischen Hauptstadt. Das Gebäude steht an einer der großen Ausfallstraßen und sieht von außen völlig unscheinbar aus. Umso überraschender ist der Anblick, nachdem man die schwere Eisentür geöffnet hat, die zu dem Großraumbüro führt: In der riesigen Halle stehen Schreibtische in Gruppen zusammen; an allen Tischen sitzen junge Leute mit Laptops und arbeiten konzentriert. Andere sitzen in den durch Glasscheiben abgetrennten Besprechungsräumen und diskutieren. Außerdem gibt es noch eine Theke an der Kaffee und kalte Getränke zu haben sind.

    "Wir sind hier bei '88 miles per hour', einem Netzwerk von Mentoren, das junge Start-Up-Unternehmen fördert. Sie stellen jungen High-Tech-Unternehmen Kapital und diesen Arbeitsbereich zur Verfügung. In Nairobi gibt es drei oder vier solcher Arbeitsplätze für Start-Ups."

    Nancy Wang ist 27 Jahre alt, Kanadierin mit chinesischen Wurzeln. Der Name der "Erfinderwerkstatt", "88 miles per hour", spielt auf den Film "Zurück in die Zukunft" an. Dort wird ein Auto ab einer Geschwindigkeit von 88 Meilen pro Stunde zur Zeitmaschine. Nancy Wang lebt seit fünf Jahren in Nairobi. Ihr Geschäftspartner Lino Carcoforo ist zwei Jahre älter. Die beiden sind Gründer einer mobilen Arbeitsvermittlung mit dem Namen "M-Kazi". Außerdem haben auch sie einen Fonds geschaffen, mit dessen Mitteln sie Start-Ups im IT-Bereich fördern.

    "Ich bin in China aufgewachsen und später mit meinen Eltern nach Kanada emigriert. Im letzten Jahr meines Studiums machte ich ein Praktikum bei den Vereinten Nationen in Nairobi. Ich beschloss, mein Studium abzubrechen und in den Südsudan zu gehen. Ich habe mir Geld von meiner Mutter geliehen und mein erstes Unternehmen gegründet."

    Nancy Wang, die in Toronto Wirtschaftswissenschaften und Ökologie studierte, ließ sich von den Möglichkeiten mitreißen, die sie in Afrikas jungen Märkten sah. Im Südsudan wird nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs buchstäblich alles gebraucht. Dort lernte sie den mobilen Geldtransfer kennen, der das afrikanische Bankenwesen revolutioniert hat: Jeder Handynutzer kann von seinem Gerät auf ein anderes Geld überweisen, oder empfangen. Dieses "M-Pesa" genannte Verfahren wurde in Kenia entwickelt. Nancy Wang ahnte, dass sich das dahinter liegende Prinzip für andere Dienstleistungen kopieren lässt. Nach fünf Jahren im Südsudan zog sie nach Nairobi.

    "Als ich nach Kenia kam, sah ich so viele Möglichkeiten, so viel Wachstum, so viel Talent, einen unglaublichen Reichtum an technisch ausgebildetem und talentiertem Nachwuchs. Für mich war das aufregend und auch vielversprechend."

    Die kenianische Regierung ist auf diesen Reichtum stolz und liebt es, von ”Silicon Savannah” zu sprechen. Tatsächlich boomt die kenianische IT-Branche, allerdings vor allem in der Hauptstadt Nairobi. Dort werden immer mehr Hightech-Unternehmen gegründet oder siedeln sich welche an. Auch Nancy Wangs Geschäftspartner Lino Carcoforo hat eine Biografie, die geprägt ist von Weltläufigkeit, Riskiofreude, Neugier und dem Wunsch erfolgreich zu sein. Carcoforo, er studierte Wirtschaftswissenschaften in Großbritannien und Kanada, arbeitete schon in Europa, Hongkong und im afrikanischen Somaliland, wo er den Vertrieb von Coca-Cola aufbaute.

    So erkannte Lino Carcoforo das Potenzial dieser Technik und beschloss, eine Zukunft im mobil gestützten IT-Bereich zu suchen. Das führte ihn vor einem Jahr nach Nairobi, wo er auf Nancy Wang stieß. Weil sie selbst keine Informatiker sind, beschäftigen Wang und Carcoforo ein Team von jungen Kenianern, das ihnen die Programme schreibt.

    Natürlich haben auch westliche und japanische Technologieunternehmen längst erkannt, welches Potential in den noch wenig entwickelten afrikanischen Märkten liegt, und die internationalen Marktführer verdienen auch hier bereits gutes Geld. Gleichzeitig gibt es aber auch Möglichkeiten für afrikanische Softwareentwickler. Denn in Afrika reicht es nicht nur europäische Software-Modelle zu kopieren. Die Anforderungen des Marktes sind anders, und die technischen Gegebenheiten sind es auch.

    In Kenia haben 14 Millionen Menschen - oder anders ausgedrückt -rund ein Drittel der Bevölkerung einen Zugang zum Internet. Für Afrika ist das überdurchschnittlich viel. Im Sahelstaat Niger liegt der Anteil auch heute noch bei nur 0,8 Prozent. Ähnlich ist die Situation in der Demokratischen Republik Kongo, mit einem Anteil von ebenfalls unter einem Prozent. In Kenia gehen 99 Prozent der Nutzer über ein mobiles Modem ins Netz. Hinzu kommen diejenigen, die ihr Handy zum Surfen benutzen. Auch deshalb ist "M-Pesa" so erfolgreich: die Kunden brauchen noch nicht einmal ein teures Smartphone, sondern lediglich ein einfaches Handy, das aus chinesischer Produktion schon für rund zwanzig Euro zu haben ist.

    Etwa 4000 Kilometer entfernt, sitzt Soulaya Amama in der nigrischen Hauptstadt Niamey mit ihrem Sohn Chadli vor dem Computer. Von draußen ist der Lärm der Straße zu hören. In dem Sahelstaat Niger ist die Situation völlig anders als in Kenia: Niger zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Die moderne Informationstechnologie ist hier noch nicht richtig angekommen. Was den Computer angehe, müsse sie bei allem ihren 16-jährigen Sohn fragen, erzählt Soulaya Amama.

    Soulaya Amama gehörte in ihrem Dorf zu den ersten, die sich für die neue Technik interessierten. Das war ziemlich genau vor zwanzig Jahren:

    "Ich sah damals im Fernsehen die Werbung für eine Computerschule. Ich hatte gerade meine mittlere Reife gemacht und wollte nicht unbedingt auf die höhere Schule gehen, sondern lieber auf eine Berufsschule, um möglichst schnell arbeiten und Geld verdienen zu können. Ich war davon überzeugt, dass ich mit dem Diplom einer Informatikschule sofort Arbeit finden würde."

    Also zog sie 1993 als Jugendliche aus dem Dorf nach Niamey.

    "Als ich das erste Mal einen Computer gesehen habe, hatte ich es unglaublich eilig, die Tastatur zu berühren. Ich hatte sogar eine Freundin gebeten, mit einem Fotoapparat in die Schule zu kommen und mich zu fotografieren, während ich am Computer saß. Als ich während der nächsten Ferien nach Hause gefahren bin, habe ich das Foto mitgenommen. Ich wollte meiner Familie zeigen, dass ich an einer sehr bedeutenden Schule lerne, und dass wir da sogar an Computern arbeiten!"

    Faktisch habe sie den Computer aber nur ein paar Mal jährlich berühren dürfen, und einen Zugang zum Internet gab es damals auch noch nicht. Trotzdem bestand sie nach zwei Jahren die Prüfung. Mit ihrem Mann zusammen gründete sie später eine private Oberschule.

    Direktor Dadji Alassane führt gerade den Informatik-Raum dieser Bildungseinrichtung vor. Ein "bescheidener Raum", wie er selbst sagt. Dabei ist die Schule nicht nur für die Verhältnisse in Niamey passabel ausgestattet: 18 Computer stehen hier, alle mit eigenem Zugang zum Internet. Er selbst kenne sich mit Computern kaum aus, räumt Dadji Alassane freimütig ein.

    "Einen Computer kann sich nicht jeder leisten. Der Rechner, der in meinem Büro stand, ist kaputt. Wir haben ihn zur Reparatur gebracht, seitdem ist er weg. Ich komme mit dem Computer halbwegs klar, aber ich brauche immer wieder die Hilfe des Informatikerlehrers. Er ist für alles zuständig, was an der Schule mit Computern zu tun hat."

    Das heißt, dass nicht einmal der Direktor einer privaten Oberschule wirklich sicher im World Wide Web surfen kann, und dass nicht einmal er einen eigenen Computer besitzt. Im Niger hat, wie bereits erwähnt, weniger als ein Prozent der Bevölkerung Zugang zum Internet. Die Wüste Sahara bedeckt große Teile dieses Binnenlandes. 60 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, nur ein Drittel kann lesen und schreiben. Unter den Frauen sind es noch weniger als im Durchschnitt, nämlich nur 17 Prozent.

    Amamas Sohn Chadli gehört zu den Wenigen, die sich im World Wide Web wirklich zu Hause fühlen. Das ist kein Wunder, schließlich hat die Familie sogar einen eigenen Internetanschluss im Haus und zwar über ein mobiles Modem. Der 16-jährige Chadli hat deshalb immer Zugang zum Netz – und ist damit eine absolute Ausnahme.

    "Es gibt nicht viele, die im Internet surfen können, vielleicht zwölf oder 15. Die anderen können sich das nicht leisten. Sie können noch nicht einmal mit einem Computer umgehen."

    Der nigrische Minister für Neue Informationstechnologien und Kommunikation, Salifou Labo Bouché, ist trotzdem optimistisch, was die IT-Zukunft in Niger angeht:

    "Wir haben 62 Departements in Niger, die wir alle ans Internet anschließen werden. Dieses Programm ist Teil unserer Nationalen Politik, die wir Kommunikation für Entwicklung nennen. Ziel ist es, mithilfe der staatlichen Kommunikationsgesellschaft SONITEL jedes Dorf an das breitbandige Internet anzuschließen. Verstehen Sie? Und um auf die Frage nach dem Fiberglaskabel zurückzukommen: Das im Land zu verlegen, wird Arbeitsplätze schaffen, allein im Rahmen dieses Projektes entstehen 10.000 Jobs."

    Bald sollen auch die ersten staatlichen Schulen ans Netz gehen. Um all das bezahlen zu können, behält die Regierung einen Teil des Geldes ein, das die Telefongesellschaften verdienen. Denn wer ein abgelegenes Dorf voller Analphabeten an das Internet anschließen will, zahlt auf jeden Fall drauf: Angesichts der weiten Entfernungen und der wenigen Kunden ist ein solches Netz nie wirtschaftlich zu betreiben. Private Unternehmen interessieren sich deshalb nicht dafür.

    Beobachter sehen in der digitalen Technologie auch für die Bewohner abgeschiedener Regionen eine große Chance. Zum einen gibt es in jedem Dorf einige Menschen, die Lesen und Schreiben können. Sie informieren die anderen über das, was sie im Internet lesen. Außerdem gibt es in vielen Ländern Afrikas mittlerweile verschiedene Dienste, die nach dem "M-Pesa"-Prinzip Informationen auf das Handy schicken. So können sich zum Beispiel Bauern über die Marktpreise für ihre Produkte informieren und sind den Aufkäufern nicht mehr ahnungslos ausgeliefert.

    Und natürlich ist auch die Rolle des Internets bei der politischen Teilhabe nicht zu vergessen. Auch wenn dafür eine gewisse Dichte an Internetanschlüssen gegeben sein muss. So ist es sicher kein Zufall, dass Twitter und Facebook vor allem für die Revolutionen im Norden des Kontinents eine Rolle spielten. In Tunesien liegt der Anteil der Internetnutzer bei fast 40 Prozent. Das wird nur noch von Marokko um ein paar Prozentpunkte übertroffen. An dritter Stelle liegt Ägypten. Andererseits nutzen nur sechs Prozent der Libyer den Zugang zum weltweiten Netz – dennoch sollte man das Netz als Katalysator für Revolutionen nicht unterschätzen.

    "Mit der wachsenden Bedeutung sozialer Medien hat das Internet jungen Menschen eine Stimme und ein Publikum gegeben. Im globalen Netz können sie ihre Meinungen viel unmittelbarer darstellen."

    Zurück nach Kenia. Yvette Akoth gehört zum eingangs schon erwähnten NKT-Team, sie leitet dort die Recherche nach relevanten politischen Themen. In einem Video, das im weltweiten Netz zugänglich ist, stellt die junge Frau die Idee von NKT vor:

    "Die sozialen Medien eröffnen ein Forum des Dialogs zwischen jungen Leuten einerseits und der Regierung oder Wirtschaftsunternehmen andererseits. Unser Ziel als NKT ist es, den Ansichten der jungen Menschen Gewicht zu geben, indem wir sie zusammentragen und gebündelt veröffentlichen, sodass unsere Politiker sie zur Kenntnis nehmen müssen. Denen wiederum geben wir die Möglichkeit, in Form von Interviews auf die Anliegen der jungen Menschen zu reagieren."


    Auch diese Interviews werden im Netz publiziert, ebenso wie Gespräche mit politischen oder Wirtschaftsanalysten.

    "Statt traditionelle Forschungsmethoden zu nutzen, durchsuchen wir die digitalen sozialen Netzwerke nach den Themen und Meinungen, die dort diskutiert und vertreten werden. Wir sind auf Twitter, Facebook und Youtube aktiv. Wir verfolgen die Trends in Kenia und halten nach den heißen Themen Ausschau, um sie zu dokumentieren."

    In dem für afrikanische Verhältnisse technologisch gut entwickelten Kenia bietet das Internet also tatsächlich ein Forum für mehr politische Teilhabe vor allem der jungen Bevölkerung. Allerdings führt der Zugang zum Internet nicht automatisch zu mehr Bildung und mehr Informationen. Viele junge Leute nutzen in erster Linie die sozialen Netzwerke. Bei den nach wie vor langsamen Internetverbindungen sind gründliche Recherchen ohnehin eine Tortur und erfordern viel Geduld. Und der Anschluss an die Welt hat nicht nur positive Seiten: Im Umgang mit den neuen Medien kaum geschult, sind die Menschen den Fehlinformationen und Verführungen des Internet ausgeliefert.