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Akustische Mobilmachung

Ihr Rand-Dasein ist Vergangenheit. "Rechte" Erlebniswelt ist unter Jugendlichen mehr denn je gefragt. Rechtsrock-Konzerte, deren wichtigste Form, werden immer bedeutender für die neonazistische Szene in der Bundesrepublik.

Von Stefan Amzoll | 18.08.2006
    Solche Konzerte fallen nicht vom Himmel, sie sind Teil des ideologischen Konzepts der politisch rechtsextremen und äußerst konspirativ organisiert. Rechtsrock-Bands allerdings treten inzwischen nicht selten vor Tausenden Jugendlichen auf. Ihre "Hits" – im Untergrund publiziert – verherrlichen die NS-Zeit und ihr Regime, rufen zu Rassen- und Ausländerhass auf und leugnen Auschwitz. Rechtsrock in Aktion ist stets Inszenierung von Inhumanem – ein Zur-Schau-Stellen von NS-Geschichte, von aggressivem Verhalten, von akustischen Schock- und Symbolwelten.

    Stefan Amzoll untersucht, wie diese Bands beschaffen sind, unter welchen Umständen sie zur Geltung kommen, in welchen Ausdrucksformen, Ritualen und Szenarien sie auftreten und welcher Art ihre Inhalte und Wirkungen sind.