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Konzerte aus Schwetzingen, Potsdam und Knechtsteden

Die Basilika der ehemaligen Prämonstratenserabtei Knechtsteden nördlich von Köln gehört zu den bedeutendsten romanisch-gotischen Klosterkirchen des Rheinlandes. Dort rief der Dirigent Hermann Max 1992 ein Festival für Alte Musik ins Leben; das gehört längst zu den international renommierten Veranstaltungen in diesem Bereich. Am 25. September gab es in Knechtsteden eine "Gregorianische Nacht" - nachzuhören am 18. Oktober im "Konzertdokument".

04.10.2015
    Blick auf die romanisch-gotische Chorpartie mit Chortürmen der Klosterkirche Knechtsteden, einer ehemaligen Prämonstratenserabtei des 12. Jahrhunderts, in der Nähe von Dormagen
    Architektonisches Juwel und Festivalort: die Klosterkirche Knechtsteden (picture alliance / Horst Ossinger)
    4. Oktober
    Schwetzinger Festspiele 2015
    Robert Schumann
    "Papillons". Zwölf Stücke, op. 2
    Variationen über ein eigenes Thema Es-Dur, WoO 24 "Geistervariationen"
    Arnold Schönberg
    Drei Stücke, op. 11
    Franz Schubert
    Sonate A-Dur, D 664
    Sonate a-Moll, D 784
    Anton Webern
    Variationen, op. 27
    Elisabeth Leonskaja, Klavier
    Aufnahme vom 10. Mai 2015 im Mozartsaal des Schlosses Schwetzingen
    Elisabeth Leonskaja ist etwas Besonderes im mitunter schnelllebigen Klassikbetrieb. Mit großer Ernsthaftigkeit und Konzentration hat sich die medienscheue russische Pianistin über die Jahre ein immenses Repertoire erarbeitet, das sie nicht nur spielt, sondern lebt und immer neue Botschaften darin findet. Dafür wurde Elisabeth Leonskaja mehrfach ausgezeichnet, zuletzt Anfang des Jahres mit dem International Classic Music Award. Ihr aktuelles Programm ist ebenso originell wie in seinen überraschenden Querbezügen zur zweiten Wiener Schule mit Schönberg und Webern durchdacht. Im Mittelpunkt stehen zwei Sonaten Schuberts mit ihrer "leichtgewichtigen Tiefe", wie Leonskaja sie einmal in einem Interview charakterisierte, sowie die 'Papillons' und die "Geistervariationen" von Robert Schumann.
    11. Oktober
    Grundton D 2015 - Konzert und Denkmalschutz (5)
    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sinfonie für Streicher Nr. 10 h-Moll
    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur, KV 219
    Peter Tschaikowsky
    "Souvenir de Florence", op. 70
    Hyeyoon Park, Violine
    Wiener KammerOrchester
    Leitung: Stefan Vladar
    Aufnahme vom 19. Juli 2015 aus der Friedenskirche in Potsdam
    Es ist Mozarts letztes Wort zur Gattung Violinkonzert: sein Konzert Nr.5 in A-Dur, KV 219. Und "an Glanz, Innigkeit, Witz nicht zu überbieten", wie der Musikwissenschaftler Alfred Einstein einmal treffend feststellte. Was Einstein konkret damit meinte, das demonstrierte die südkoreanische Geigerin Hyeyoon Park am 19. Juli in der Potsdamer Friedenskirche, begleitet vom Wiener KammerOrchester unter der Leitung von Stefan Vladar. Ebenfalls auf dem Programm standen Felix Mendelssohn Bartholdys Streichersinfonie h-Moll und Peter Tschaikowskys "Souvenir de Florence". Mit dem Konzert feierten der Deutschlandfunk und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das 25-jährige Bestehen ihrer Benefizreihe "Grundton D".
    18. Oktober
    Festival Alte Musik Knechtsteden 2015
    Gregorianische Nacht
    "Peregrinatio vitae" - Gesänge und Instrumentalmusik zum Pilgerweg des Lebens
    Ensemble Vox Werdensis
    Dominik Schneider, Flöten, Quinterne, Glocken
    Leitung: Stefan Klöckner
    Aufnahme vom 25. September 2015 aus der Klosterbasilika Knechtsteden
    Das Pilgern ist nicht nur eine der geistlichen Übungen für Christen zu allen Zeiten, sondern bezeichnet auch das menschliche Leben in seiner Gesamtheit. Beides begreift die ganze Existenz des Lebens mit allen Eindrücken, Erkenntnissen und Erlebnissen auf dem Weg zum Ziel, sei dieses nun eine Wallfahrtskirche oder das himmlische Jerusalem. Das Ensemble Vox Werdensis, das aus der Schola der Folkwang Universität der Künste in Essen hervorging, hat in seinem Programm gregorianische Gesänge und Vokal- und Instrumentalmusik des Mittelalters zusammengestellt, die alle aus dem Themenkreis der Pilgerschaft stammen. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei mehrstimmige Kompositionen aus der Notre-Dame-Zeit und der Ars antiqua sowie aus dem berühmten Codex Calixtinus, dem "Jakobsbuch" aus Santiago di Compostela.
    25. Oktober
    Klavierfestival Ruhr 2015
    Joseph Haydn
    Variationen f-Moll, Hob.XVII:6
    Robert Schumann
    Kreisleriana, op. 16
    Anton Webern
    Variationen, op. 27
    Ludwig van Beethoven
    Sonate Nr. 28 A-Dur, op. 101
    Bedřich Smetana
    Vier böhmische Tänze
    Roman Rabinovich, Klavier
    Aufnahme vom 13. Juni 2015 im Haus Fuhr, Essen
    "Er spielt mit so viel Reife und Sicherheit, als schöpfe er aus einem langen Leben an Erfahrungen", schrieb ein Kritiker begeistert über das Spiel von Roman Rabinovich. Bereits im Alter von zehn Jahren gab er zusammen mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta sein Konzertdebüt. In Tel Aviv studierte der 1985 in der usbekischen Hauptstadt Taschkent geborene Pianist an der Rubin Academy of Music; später setzte Rabinovich seine Studien in den USA am renommierten Curtis Institute of Music und an der Juilliard School fort. András Schiff, Gründer des Förderprogramms "Building Bridges", an dem sich auch das Klavierfestival Ruhr beteiligt, wählte Rabinovich als einen von drei jungen Musikern aus, die 2015 ihr Debüt im Ruhrgebiet gaben.