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Alte und neue Musikinstrumente aus Glas
Vorsicht: zerbrechlich!

Seit langem ist es ein beliebter Partygag: Wenn die Ränder von Weingläsern mit angefeuchteten Fingern vorsichtig gerieben werden, geben sie sphärisch anmutende summende Töne von sich. Diese Entdeckung ist allerdings beileibe nicht neu.

Von Christoph Wagner | 05.05.2014
    Ein Frau betrachtet eine Glasharmonika.
    Modeinstrument des späten 18. Jahrhunderts: die Glasharmonika (picture-alliance / dpa / jan Murat)
    Schon vor Jahrhunderten haben Musiker sich das Prinzip zunutze gemacht: Es entstanden Instrumente wie Glasharfe, Glasharmonika und Verrofon, die solch geisterhafte Töne von sich geben, dass man früher glaubte, sie würden die Zuhörer regelrecht in den Wahnsinn treiben. „Der Wolfgang hat auch schon darauf gespielt, wenn wir nur eine hätten", klagte Leopold Mozart 1773. Später schrieb sein Sohn Wolfgang eine Komposition für die Glasharmonika, die zu einem beliebten Musikinstrument des romantischen Zeitalters werden sollte. In der Gegenwart setzen sowohl Filmkomponisten wie Nino Rota als auch Varietékünstler das Instrument ein. Auf der Suche nach ausgefallenen Sounds haben experimentierfreudige Popmusiker wie Björk, Tom Waits oder Gorillaz die Glasharmonika ebenfalls entdeckt. Dazu kommen Erfinder, die auf der Suche nach einer Sphärenmusik an neuen Glasinstrumenten tüfteln.