American FootballTrump legt sich mit NFL-Profis an
Nach Nordkorea nimmt US-Präsident Donald Trump den Profisport ins Kreuzfeuer. Er forderte die NFL-Teambesitzer auf, Spieler zu entlassen, die während des Abspielens der amerikanischen Nationalhymne knien. Dann nennt er Football-Spieler "Hurensöhne". Die Reaktion der Liga ließ nicht lange auf sich warten.
- Der Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, kniet während der Nationalhymne. (dpa-Bildfunk / AP / Dennis Poroy)
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Hymnen-Protest Eine Frage der Ehre
Die Nationalhymne gehört zu jedem Football-Spiel dazu: Zu besonderen Anlässen wird sie von einem Musikstar live gesungen. Die Zuschauer und Spieler im Stadion erheben sich. Manche singen mit.
Doch einige Spieler gehen in diesen Minuten bewusst auf die Knie. Sie wollen auf die Rassendiskriminierung aufmerksam machen. Seit gut einem Jahr wird in den USA über diese Form des Protests diskutiert. Für US-Präsident Donald Trump handeln die knienden Football-Spieler respektlos.
"Nehmt diesen Hurensohn sofort vom Feld!"
Trump wendete sich gestern auf einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Alabama an die Klubchefs der Football-Profiliga NFL. Diese sollten die protestierenden Spieler entlassen.
"Nehmt diesen Hurensohn sofort vom Feld! Er ist gefeuert," polterte Trump vor seinen feiernden Anhängern.
"Dies ist eine totale Respektlosigkeit gegenüber unserer Tradition und gegenüber allem, für das wir stehen."
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Mit Kaepernik fing alles an
Begonnen hat der ungewöhnliche Hymnen-Protest vor gut einem Jahr. Quarterback Colin Kaepernik, damals bei den San Francisco 49ers, weigerte sich zu stehen. Dafür erntete der prominente Spieler viel Kritik. Weitere Spieler, auch anderer Teams, folgten seinem Beispiel. US-Präsident Trump will dieses Verhalten stoppen und ruft zum Boykott auf.
"...auch wenn es nur ein Spieler ist, verlasst das Stadion. Ich garantiere euch, diese Dinge werden dann aufhören. Steht einfach auf und geht."
Die Football-Profiliga NFL reagierte mit scharfen Worten. Trumps Aussagen seien spalterisch und respektlos, heißt es in einem offiziellen Statement, das die NFL per Twitter veröffentlicht hat.