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"Amor Doloroso"
Sarah Murcia - die französische Bassistin im Porträt

Bevor Sarah Murcia wusste, dass der Kontrabass ihr Instrument sein würde, lernte sie zuerst Klavier und Violoncello. Dann studierte sie bei dem großen Jazzbassisten Jean-François Jenny-Clarke und ihr war klar, wohin die Klangreise gehen sollte.

Von Karl Lippegaus | 04.01.2018
    Sarah Murcia (b) mit Gilles Coronado (g)
    Sarah Murcia mit dem Jazz-Musiker Gilles Coronado (Karl Lippegaus)
    Bald begleitete die 1976 geborene Musikerin Chansonsänger wie Georges Moustaki und Jacques Higelin, den Rockpoeten Rodolphe Burger oder den Jazzsaxofonisten Steve Coleman, und sie gründete Duos mit der palästinensischen Oudspielerin Kamilya Jubran sowie dem Gitarristen Noël Akchoté. Der Eindruck, mit ihrem Kontrabass tanze Sarah Murcia auf allen möglichen Hochzeiten, täuscht indessen: Hier sucht sich vielmehr eine Künstlerin mit einer schier unstillbaren Neugier nach musikalischen Erfahrungen ihren eigenen Weg. Prägend waren die zehn Jahre in der Band des Flötisten Magic Malik oder mit dem Drummer Franck Vaillant. 2016 veröffentlichte Sarah Murcia ein Album, das sie den Sex Pistols widmete. Die in Paris lebende Bassistin hält sich alle Wege offen und überzeugt auch in der Rolle als Bandleaderin und Arrangeurin - mit ihren Formationen Las Ondas Marteles, Caroline oder ihrem neuen Quintett Eyeballing. Karl Lippegaus begegnete ihr beim 29. Festival Jazzèbre in Perpignan, wo Sarah Murcia einen Monat lang als Artist in Residence tätig war.