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Andalusien
Ausbeutung der Wasserreserven

Der Guadalquivir ist der "große Fluss" Andalusiens. Er entspringt in den Bergen des Naturschutzgebietes Jaén und mündet im Naturschutzgebiet Doñana in den Atlantik. Der Durst der Landwirtschaft ist enorm, während mit dem Klimawandel die Dürre zunimmt.

Von Hans-Günter Kellner | 29.06.2019
    Der Fluss Guadalquivir – der große Fluss Andalusiens fließt durch Sevilla, die Hauptstadt der Region.
    Río Guadalquivir – der große Fluss Andalusiens (dpa)
    Auf seinem Weg spendet er Wasser für Städte, Olivenhaine und Erdbeerplantagen. Doch an manchen Stellen trocknet der "große Fluss" regelrecht aus.
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    Die Lyrik zur Sendung stammt von
    Jorge Manrique: Coplas a la muerte de su padre- Verlag Castalia, Madrid 2010
    Antonio Machado: "Guadalquivir", aus: Poesías completas. Espasa Calpe, Madrid 2008
    Federico García Lorca: "Baladilla de los tres ríos", aus: Poema del cante jondo. Espasa Calpe, Madrid 1998
    Manuel Altolaguirre: "Poema del agua", aus: Poesías completas. Cátedra, Madrid 1982
    Übersetzung: Hans-Günter Kellner