Dass ein Solist in einem Sinfoniekonzert zwei verschiedene Instrumente spielt, kommt nicht so häufig vor. Doch genau dies konnten die Besucher beim Auftritt des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin am 8. Dezember erleben.
Der gebürtige St. Petersburger Sergey Malov spielte nicht nur Mozarts bekanntestes Violinkonzert auf einer Geige, sondern kurz darauf auch das populäre G-Dur Cellokonzert von Luigi Boccherini auf einem "Violoncello da spalla". Dieses "Schultercello" ist erst vor wenigen Jahrzehnten für den Konzertsaal wiederentdeckt worden und wird, von einem Gurt gehalten, vor der Brust gespielt. Zu Bachs Zeiten wurde dieses Instrument auch verwendet, wenn ein Stück für ein "Violoncello piccolo" konzipiert war.
An der Seite des polyglotten 36-jährigen Solisten Malov bestritt auch der italienische Dirigent Andrea Marcon, der aus der Alte-Musik-Bewegung kommt, sein Debüt beim DSO. Er leitete das Orchester nicht nur in einem effektvollen kurzen Marsch von Jean-Baptiste Lully, sondern auch in Franz Schuberts kürzester Sinfonie, der mit 19 Jahren komponierten Fünften, die in manchen Aspekten an das Vorbild Mozart erinnert.
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur, KV 219
Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur, KV 219
Jean-Baptiste Lully
"Marche pour la cérémonie des Turcs"
aus: "Les bourgeois gentilhomme". Comédie-ballet
"Marche pour la cérémonie des Turcs"
aus: "Les bourgeois gentilhomme". Comédie-ballet
Luigi Boccherini
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 7 G-Dur, G.480
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 7 G-Dur, G.480
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D 485
Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D 485
Sergey Malov, Violine, Violoncello da spalla
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Andrea Marcon
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Andrea Marcon
Aufnahme vom 8.12.2019 aus der Philharmonie Berlin