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Anti-Terror-Kampf
USA steuerten offenbar Drohnen aus der Pfalz

Bei der Verfolgung des früheren Al-Kaida-Chefs bin Laden soll die US-Armee zeitweise von Deutschland aus Drohneneinsätze gesteuert haben. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, geschah dies ohne Wissen der Bundesregierung.

24.09.2014
    Eine Drohne vom Typ Predator im Einsatz in Afghanistan.
    Eine Drohne vom Typ Predator im Einsatz in Afghanistan ((dpa / Kirsty Wigglesworth))
    Der Einsatz der damals noch unbewaffneten Drohnen sei vom rheinland-pfälzischen Stützpunkt Ramstein aus koordiniert worden, heißt es in der "Süddeutschen Zeitung" unter Berufung auf US-Offiziere, die nach eigenen Angaben an den Aktionen seit dem Jahr 2000 beteiligt waren. Die damals noch unbewaffneten Fluggeräte vom Typ Predator sind den Angaben zufolge in Usbekistan gestartet worden.
    Osama bin Laden war seit den Anschlägen auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia untergetaucht, der amerikanische Geheimdienst vermutete ihn in Afghanistan. Erst als die Drohnen bewaffnet wurden, seien die Piloten aus Deutschland abgezogen worden, hieß es.
    Bundesregierung will nichts gewusst haben
    Schon früher war darüber berichtet worden, dass von Ramstein aus Drohneneinsätze gesteuert wurden. So gab es vor einem halben Jahr Berichte über die Verwendung einer Satelliten-Station in Ramstein für die Steuerung von Drohnen-Einsätzen in Pakistan, dem Jemen oder in Somalia.
    Die Bundesregierung erklärte damals, dass die USA bisher versichert hätten, dass von amerikanischen Stützpunkten in Deutschland Drohnen-Angriffe "weder geflogen noch gesteuert werden". Der aktuelle SZ-Bericht bestätigt das.
    (bor/hba)