Donnerstag, 28. März 2024

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Armes reiches Land
Luxemburg jenseits glänzender Fassaden

Luxemburg ist das Land mit dem zweithöchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt. Die Gebäude der pittoresken Hauptstadt und die gläsernen Fassaden ziehen die Blicke auf sich. Die Armut zeigt sich anderswo, in den kleineren Städten , vornehmlich im Süden. Aber auch rund um den Bahnhof in Luxemburg-Stadt.

Von Tonia Koch | 30.12.2017
    Luxemburg Stadtansicht Altstadt Kasematten im Hintergrund des Plateau Kirchberg mit seinen Hochhäusern aufgenommen am 07.08.2016 in Luxemburg.
    Luxemburg kennt seit Jahrzehnten einen Mindestlohn, der gemessen an europäischen Verhältnissen mit monatlich 2.000 Euro klar an der Spitze liegt. (dpa /Horst Galuschka)
    Luxemburg kennt seit Jahrzehnten einen Mindestlohn, der gemessen an europäischen Verhältnissen mit monatlich 2.000 Euro klar an der Spitze liegt. Trotzdem reicht dieses Einkommen nicht, um am gesellschaftlichen Leben teil zu haben. Wohnen ist schon lange für viele unbezahlbar im Großherzogtum. Die Gesellschaft muss sich bewegen, der gesellschaftliche Zusammenhalt steht auf dem Spiel.
    Ein Obdachloser mit grossen Schildern Luxemburg, Stadtansicht Altstadt Place de Clairefontaine mit Brunnen zwischen der Kathedrale unserer lieben Frau und der Chamber (Abgeordnetenkammer) aufgenommen am 07.08.2016 in Luxemburg.
    Obdachlosigkeit ist die Spitze des Eisbergs
    Luxemburg ist eines der wohlhabendsten Länder der EU. Kaum jemand verbindet Begriffe wie Armut und Arbeitslosigkeit mit dem Großherzogtum. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus.

    Ein Maler wirft auf einer Baustelle einen Schatten.
    Arbeit verlieren und Beschäftigung finden
    Luxemburg bietet Jobs und hohe Einkommen. Doch Arbeit schützt nicht vor Armut. Und nicht alle sind dem schnellen Tempo des luxemburgischen Arbeitsmarkts gewachsen.

    Die Moselbrücke führt von Perl in Deutschland nach Schengen in Luxemburg.
    Nicht mehr mithalten können
    Steigende Wohnkosten entwickeln sich zur sozialen Frage im Land. Viele können sich die hohen Immobilienpreise nicht mehr leisten. Auf der Suche nach Alternativen haben tausende Luxemburger den Weg in Nachbarländer beschritten.
    Die Einrichtung bietet Bürgern mit einem Nachweis der sozialen Bedürftigkeit gebrauchte Möbel, Elektrogeräte oder Kleidung zum Kauf an.
    Im Sozialkaufhaus in Esch
    In einem reichen Land wie Luxemburg Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist nicht leicht. Die Hemmschwelle ist hoch. Deswegen versuchen die Sozialkaufhäuser, ihren Kunden ein geschütztes Umfeld zu bieten.

    Blick auf die Altstadt von Luxemburg. Im Vordergrund rechts Straßenschilder, die in verschiedene Richtungen weisen - aufgenommen im August 2017.
    Die "Stemm von der Strooss"
    Wer durch das Kirchbergviertel von Luxemburg Stadt geht, der sieht viel Chrom und Glas, der sieht Hochhaustürme, der trifft Banker und Berater. Das ist die eine Seite. Es gibt aber auch noch eine andere Seite, eine die weniger Blicke auf sich zieht.