Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Astronomie
Ceres in Opposition

Nur zwei Tage nach dem Kleinplaneten Vesta gelangt heute auch der Zwergplanet Ceres in Opposition zur Sonne. Damit ist jetzt auch Ceres, die am 1. Januar 1801 als erstes Objekt im heutigen Asteroidengürtel gefunden wurde, am Himmel der Sonne gegenüber zu finden.

Von Hermann-Michael Hahn | 15.04.2014
    Künstlerische Darstellung der Wasserdampfwolken, die das Weltraumobservatorium Herschel in der Umgebung von Ceres beobachtet hat
    Künstlerische Darstellung der Wasserdampfwolken, die das Weltraumobservatorium Herschel in der Umgebung von Ceres beobachtet hat (ESA)
    Diese kurze Abfolge der Oppositionstermine führt dazu, dass beide Himmelskörper - Vesta und Ceres - von uns aus gesehen in annähernd der gleichen Richtung stehen: Beide ziehen, etwa zwei Grad voneinander entfernt, einträchtig durch den nördlichen Teil des Sternbilds Jungfrau.
    Da sie hell genug sind, um mit einem Fernglas beobachtet werden zu können, sollten Sie einen Versuch unternehmen: Ceres und Vesta sind etwa auf halbem Wege zwischen den beiden hellen Sternen Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes zu finden.
    Allerdings erkennt man mit einem Fernglas nur zwei Lichtpunkte, wobei die etwas weiter links stehende Ceres um mehr als eine Größenklasse dunkler erscheint als Vesta. Wirklich identifizieren kann man sie nur mithilfe einer Sternkarte.
    Die Raumfahrt-Ingenieure der NASA haben diese ungewöhnliche Doppel-Opposition übrigens genutzt, um die Raumsonde Dawn mit wenig Energieaufwand von Vesta zu Ceres fliegen zu lassen.
    Ceres ist derzeit rund 60 Millionen Kilometer weiter von der Sonne entfernt als Vesta. Zwischen beiden Himmelskörpern konnten die Bahnmechaniker eine energiesparende Übergangsellipse konstruieren: Dawn hat Vesta im September 2012 verlassen und wird im Februar nächsten Jahres bei Ceres ankommen.