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Astronomie
Colin Pillinger und die versuchte Marslandung

Nach Einbruch der Dunkelheit leuchtet tief am Südwesthimmel der rötliche Planet Mars. Seit mehr als zehn Jahren umkreist ihn Europas Raumsonde Mars Express - und vermutlich liegen irgendwo auf der Oberfläche des Planeten die Trümmer von Beagle-2.

Von Dirk Lorenzen | 07.08.2014
    Leider nur eine Zeichnung: Beagle-2 im Einsatz auf dem Mars
    Leider nur eine Zeichnung: Beagle-2 im Einsatz auf dem Mars (ESA)
    Weihnachten 2003 sollte diese Forschungskapsel landen und Kontakt mit der Muttersonde Mars Express aufnehmen. Doch Beagle-2 hat sich nie gemeldet.
    Bis heute ist unklar, ob die Kapsel in der Atmosphäre verglüht ist, ob sich die Fallschirme nicht geöffnet haben oder ob einfach ein kleiner technischer Fehler das Senden verhindert hat.
    Beagle-2 sollte nach Lebensspuren auf dem Mars suchen - der Name der Mission erinnert an das Forschungsschiff von Charles Darwin.
    Projektleiter war Colin Pillinger, ein aus Bristol stammender Planetologe. Der sehr extrovertierte Forscher begeisterte mit der Beagle-Mission die britische Öffentlichkeit für die Raumfahrt. Die Projektkosten von gut 70 Millionen Euro trugen größtenteils private Geldgeber.
    Nach dem Scheitern der Mission ließ die Europäische Weltraumorganisation ESA britisches "Fair Play" vermissen. Plötzlich galt Colin Pillinger als spleeniger Professor, der das Projekt schlecht geleitet habe.
    Selbst wenn die Vorwürfe stimmen sollten, müsste sich die ESA fragen, weshalb sie dies nicht vor dem Start bemerkt hat.
    Vielleicht finden künftige Marsmissionen noch Spuren von Beagle und klären so das Schicksal der Sonde. Colin Pillinger wird dies leider nicht mehr erleben: Er ist am 7. Mai kurz vor seinem 71. Geburtstag gestorben.