Freitag, 19. April 2024

Archiv

Astronomie
Der Tag der längsten Schatten

In der kommenden Nacht um 0.03 Uhr erreicht die Sonne ihre tiefste Stellung am Firmament. Auf der Nordhalbkugel der Erde beginnt dann der Winter. Die Sonne erreicht jetzt beim täglichen Lauf über den Himmel ihre geringste Höhe des Jahres - niemals sonst sind die Schatten mittags so lang wie morgen.

Von Dirk Lorenzen | 21.12.2014
    Von nun an klettert die Sonne von Tag zu Tag am Himmel wieder etwas höher - und die Schatten werden mittags wieder kürzer. Daher sprechen die Astronomen von der Wintersonnenwende, auch wenn in den kommenden vier bis sechs Wochen kaum zu bemerken ist, dass die Bahn der Sonne ansteigt.
    Doch nach dem kürzesten Tag morgen steht die Sonne dann jeden Tag wieder länger am Himmel. Zunächst geht es nur um wenige Sekunden. Bis Silvester nimmt die Tageslänge um nicht einmal fünf Minuten zu.
    Im Laufe des Januar kommt in der Mitte Deutschlands dann immerhin eine gute Stunde dazu. Im Februar steigt die Tageslänge um anderthalb, im März sogar um zwei Stunden.
    Die Sonne absolviert Jahr für Jahr am Himmel eine große Achterbahnfahrt. Derzeit ist sie ganz unten am Start und läuft nur langsam aufwärts. Ab Mitte Januar geht es immer steiler bergauf.
    Rund um Frühlingsanfang im März und April ist die Steigung am größten, bevor die Sonne im Juni und Juli den Gipfel erreicht, langsam über ihn hinweg rollt und dann auf der anderen Seite zur Schussfahrt zum nächsten Winter ansetzt.
    Doch heute endet erst einmal das halbe Jahr des sonnigen Abstiegs, ab morgen geht es für ein halbes Jahr wieder bergauf. Die kurzen trüben Wintertage werden also ganz allmählich länger und heller.