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Astronomie
Die Frau mit dem Kometen

In der Nacht zum 12. September 1969 befand sich Swetlana Gerasimenko zu einem Beobachtungsaufenthalt auf der Sternwarte im kasachischen Alma-Ata. Mit einem Teleskop von 50 Zentimetern Durchmesser machte sie Fotos des Kometen Comas Solá.

Von Dirk Lorenzen | 22.02.2015
    Die Astronomen Swetlana Gerasimenko und Klim Tschurjumow 1975
    Die Astronomen Swetlana Gerasimenko und Klim Tschurjumow 1975 (Tschurjumow/ESA)
    Nach der Rückkehr nach Kiew, wo sie als Doktorandin tätig war, entdeckte sie gemeinsam mit Klim Tschurjumow, dass auf den Fotoplatten nicht nur ein Komet zu sehen war, sondern gleich zwei.
    Das Überraschungsobjekt war bis dahin unbekannt gewesen - und so bekam der Komet den Namen Tschurjumow-Gerasimenko. Das Objekt mit der offiziellen Nummer 67P braucht sechseinhalb Jahre für einen Umlauf um die Sonne.
    Vermutlich würde heute kaum jemand den Kometen mit dem markanten Namen kennen, wäre nicht die Ariane-5-Rakete im Dezember 2002 kurz nach dem Start explodiert.
    Nur einen Monat später sollte die Raumsonde Rosetta zum Kometen Wirtanen starten - mit einer Ariane. Doch Europas Weltraumorganisation ESA entschloss sich, die Mission vorsichtshalber um ein Jahr zu verschieben.
    Als die Ariane-5 wieder voll funktionsfähig war, kam Komet Wirtanen jedoch nicht mehr als Ziel in Frage. Für Rosetta war es bahnmechanisch unmöglich, Wirtanen anzufliegen.
    Die Missionsplaner wählten Tschurjumow-Gerasimenko als neues Ziel. Dank Rosetta und der Landeeinheit Philae ist er nun der am besten untersuchte Komet von allen.
    Seine Entdeckerin Swetlana Gerasimenko wird morgen 70. Die Raumsonde Rosetta schickt zur Feier des Tages sicher eine Ansichtskarte "ihres" Kometen.