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Astronomie
Ist der Fleck bald weg?

Gegen fünf Uhr strahlt Jupiter als weißer Lichtpunkt unübersehbar am Osthimmel. Der Riesenplanet ist ein dankbares Objekt für jedes Teleskop.

Von Dirk Lorenzen | 26.08.2014
    Das Schrumpfen des Großen Roten Flecks seit 1995
    Das Schrumpfen des Großen Roten Flecks seit 1995 (NASA/ESA)
    Schon die kleinsten zeigen die vier Galileischen Monde. Amateurinstrumente lassen die dunklen Wolkenbänder und mit etwas Glück auch den Großen Roten Fleck erkennen.
    Dieser Wirbelsturm sieht aus wie das rote Auge Jupiters und tobt seit mindestens 350 Jahren durch die obersten Gasschichten des Planeten. Doch er verändert sich beständig. Vor allem schrumpft er seit geraumer Zeit.
    Noch vor gut 100 Jahren hatte er etwa 40.000 Kilometer Durchmesser - damals hätte unsere Erde dreimal in den Sturm hinein gepasst.
    Als Ende der 70er-Jahre die Voyager-Sonden Detailaufnahmen des Flecks zur Erde funkten, war der Sturm schon nur noch gut halb so groß.
    Seit vielen Jahren macht das Hubble-Weltraumteleskop Fotos, die deutlich mehr Einzelheiten zeigen als die Bilder der Raumsonden. Mittlerweile hat der Große Rote Fleck nur noch einen Durchmesser von 16.500 Kilometern. Das ist der kleinste je gemessene Wert.
    Dennoch ist dieser Wirbelsturm, an dessen Rand die Winde mit mehr als vierhundert Kilometern pro Stunde wüten, noch immer deutlich größer als die Erde. Die Planetenforscher rätseln, ob dem Sturm langsam die Puste ausgeht oder ob er wieder zur alten Stärke zurückfindet.
    Wenn Jupiter in den kommenden Monaten wieder besser zu beobachten ist, richten die Astronomen erneut viele Teleskope auf den Planeten und auf seinen inzwischen eher kleinen Großen Roten Fleck.