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Astronomie
Neues vom Weltraumstaub

Vor fast neun Jahren landete im US-Bundesstaat Utah eine Kapsel mit wertvoller Fracht aus dem Weltall. Unter anderem enthielt sie rund ein Dutzend Staubkörner aus dem interstellaren Weltraum.

Von Hermann-Michael Hahn | 28.12.2014
    Die Raumsonde Stardust hat interplanetare Staubteilchen zerstörungsfrei eingefangen
    Die Raumsonde Stardust hat interplanetare Staubteilchen zerstörungsfrei eingefangen (NASA)
    Sieben davon hat das Wissenschaftlerteam, an dem auch Forscher aus Deutschland beteiligt sind, inzwischen analysiert. Die Staubkörner waren zuvor von der US-Raumsonde Stardust aufgesammelt worden, als diese auf dem Weg zum Kometen Wild 2 durch das Sonnensystem kurvte.
    Um sie möglichst zerstörungsfrei einzufangen, hatte die Raumsonde eine besondere Staubfalle an Bord - ein sogenanntes Aerogel, das zu 99,8 Prozent aus Luft besteht.
    Nach der Rückkehr fertigten die Forscher Millionen Fotos dünnster Schichten der Aerogel-Blöcke an. Über die Aktion Stardust-at-Home konnte sich jeder an der Suche nach den Spuren der Staubkörner auf diesen Fotos beteiligen.
    Die bisherige Auswertung ergab, dass die interstellaren Staubkörner mehr als tausendmal kleiner sind als gewöhnliche Sandkörner - und damit etwa zehnmal kleiner als die Partikel aus dem Schweif des Kometen Wild 2.
    Zwei der größeren Teilchen erwiesen sich als ziemlich fluffig und enthielten Olivin, ein Mineral aus Magnesium, Eisen und Silizium. Möglicherweise stammen sie aus der Umgebung entstehender Sterne.
    Drei andere Partikel enthielten Schwefelverbindungen, die man in derartigen Staubkörnern nicht erwartet hatte.
    Um die interstellare Herkunft der untersuchten Körner zweifelsfrei zu klären, sollen weitere Analysen vorgenommen werden, die allerdings nicht zerstörungsfrei möglich sind.