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Astronomie
SKA und die Astronomie in Afrika

Das Square Kilometre Array, SKA, wird das größte und empfindlichste Radioteleskop der Welt. Ein Verbund vieler Staaten, darunter England, China und die Niederlande, errichtet in Australien und Südafrika Antennenfelder, deren Daten im Rechenzentrum zusammenlaufen.

Von Dirk Lorenzen | 25.01.2015
    Ab etwa 2020 blicken die Astronomen mit SKA so präzise ins All wie nie zuvor. Ein irdisches Ziel dieses Projekts ist, die Entwicklung Afrikas zu fördern.
    Radioastronomie ist ein fast perfektes Bildungsprogramm: Es geht um technische Expertise für Teleskope und Empfänger und um erstklassige Wissenschaft.
    So hat sich Südafrika mit Ghana, Kenia, Mosambik, Namibia und vier weiteren Ländern auf dem Kontinent zusammengetan. Sie alle bekommen Außenstationen von SKA.
    Hinzu kommen Schlüsseltechnologien wie etwa der Umgang mit riesigen Datenmengen. Das Teleskop wird fast die hundertfache Datenmenge des heutigen Internetverkehrs liefern - da darf es beim Speichern und Auswerten der Daten keine Pannen geben.
    Zudem will der SKA-Verbund die Teleskope direkt vor Ort mit erneuerbaren Energien versorgen, vermutlich mit Solarstrom. Läuft alles nach Plan, wird Afrika mit diesem Projekt technologisch einen riesigen Sprung nach vorn machen.
    Die neue Afrika-Strategie des Bundesforschungsministeriums verfolgt zwar ausdrücklich das Ziel, südlich der Sahara die Forschungsinfrastruktur zu stärken. Dennoch tritt Deutschland Ende Juni aus dem SKA-Projekt wieder aus.
    Nicht nur die Afrikaner sind enttäuscht, auch Deutschlands Astronomen und Unternehmen - denn diese werden dann nur noch Zuschauer sein.