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Astronomie
Und ewig grüßt der Weltraummüll

Um die Erde kreisen viele Tausend defekte Satelliten, Raktenstufen, Trümmerteile und anderer Schrott. Im Schnitt tritt alle paar Tage ein größeres Stück Weltraummüll unkontrolliert in die Erdatmosphäre ein.

Von Dirk Lorenzen | 11.07.2015
    Weltraummüll auf niedrigen Umlaufbahnen (künstlerische Darstellung, Trümmerstücke vergrößert)
    Weltraummüll auf niedrigen Umlaufbahnen (künstlerische Darstellung, Trümmerstücke vergrößert) (picture alliance / dpa / ESA)
    Fast immer verglühen diese Teile. Bei einem ganzen Satelliten übersteht aber rund ein Drittel seiner Masse die Reibungshitze.
    Für viel Aufsehen sorgte im Mai der Rücksturz einer russischen Progress-Kapsel, die Nachschub zur ISS bringen sollte. Kurz nach dem Start war der Kontakt abgebrochen. Gut eine Woche später stürzte das sieben Tonnen schwere Raumschiff in den Pazifik.
    In manchen Berichten wurden schon Tage vorher präzise Angaben der Uhrzeit und des Absturzortes vermeldet. Doch solche Prognosen sind unmöglich.
    Ist ein Raumschiff nicht mehr zu steuern, ist es allein der Reibung an der Atmosphäre und der Anziehungskraft der Erde ausgesetzt. Daher lässt sich niemals genau berechnen, wann und wo der Absturz erfolgt.
    Die Kontrollteams erkennen aber meist einige Stunden zuvor, dass der Absturz während der kommenden vier bis fünf Umläufe erfolgt. Damit lässt sich dann für alle Gebiete auf der Erde Entwarnung geben, über die das Raumschiff in dieser Zeit nicht hinweg fliegt.
    Wenn die Trümmerstücke in die Atmosphäre eintreten, verteilen sich mögliche Reste entlang der Flugbahn in einem einige hundert Kilometer langen und wenige Kilometer breiten Streifen.
    Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Treffers äußerst gering ist: Es ist schlicht Glück, dass durch Weltraummüll noch nie Gebäude beschädigt oder gar Menschen verletzt wurden.