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Astronomie
Vulkane im Sonnensystem

Vor genau 200 Jahren, am 10. April 1815, kam es auf der Insel Sumbawa im heutigen Indonesien zum stärksten Vulkanausbruch der Geschichte. Der Tambora schleuderte Dutzende Kubikkilometer Asche und Gas hoch in die Atmosphäre - die Folgen waren jahrelang global zu spüren.

Von Dirk Lorenzen | 10.04.2015
    1816 gilt in Europa und Nordamerika als Jahr ohne Sommer. Durch das weltweit verteilte vulkanische Material erreichte deutlich weniger Sonnenstrahlung die Erdoberfläche. Das Jahr war sehr kalt und viel zu nass.
    Viele Jahre hindurch führte die Tambora-Wolke zu den prachtvollen Sonnenuntergängen der Biedermeierzeit. Der britische Landschaftsmaler William Turner gehörte zu denen, die die grandiosen Farbstimmungen in Rot und Violett dokumentiert haben.
    Trotz solch gewaltiger Ausbrüche ist unsere Erde nicht der vulkanisch aktivste Körper im Sonnensystem. Der Jupitermond Io läuft ihr deutlich den Rang ab.
    Er verfügt über mehr als hundert aktive Vulkane. Raumsonden haben viele Ausbrüche aus der Nähe beobachtet. Mittlerweile lassen sich die größten Eruptionen auch mit Infrarotteleskopen von der Erde aus verfolgen.
    Im August 2013 kam es innerhalb von zwei Wochen zu drei gigantischen Ausbrüchen. Dabei wurden große Mengen Lava Hunderte Kilometer weit ins All geschleudert. Die Lavamassen der Io-Vulkane verändern laufend das Aussehen des Mondes.
    Der Saturnmond Enceladus und der Neptunmond Triton verfügen immerhin über Kryovulkanismus. Dort gibt es keine Lava, aber aus Spalten im Eispanzer schießen Gas und Staub empor.