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Astronomie
Weltraumfrieden im Kalten Krieg

Vor 40 Jahren koppelten ein Soyuz- und ein Apollo-Raumschiff aneinander. An jenem 17. Juli 1975, nur wenige Jahre nach dem Wettlauf zum Mond, fanden die Sowjetunion und die USA zu einem gemeinsamen Projekt zusammen.

Von Dirk Lorenzen | 17.07.2015
    Apollo und Soyuz in der Umlaufbahn (Zeichnung)
    Apollo und Soyuz in der Umlaufbahn (Zeichnung) (NASA)
    Um 21.19 Uhr Mitteleuropäischer Zeit kam es zwischen Alexej Leonow und Thomas Stafford zum historischen Handschlag in 230 Kilometern Höhe.
    Zwei Tage lang kreisten Soyuz und Apollo gemeinsam um die Erde und die zwei Kosmonauten und drei Astronauten besuchten sich gegenseitig in ihren Raumschiffen.
    Die Vorbereitungen für das Apollo-Soyuz-Test-Projekt, so die offizielle Bezeichnung, hatten Jahre gedauert. Die Besatzungen waren mehrfach zu Besuch in den Ausbildungs- und Startzentren der Kollegen - dabei kamen erstmals Amerikaner nach Baikonur.
    Den Andockmechanismus der Raumschiffe hatten Ingenieure beider Seiten extra für dieses Projekt entwickelt. Er diente zugleich als Verbindungsschleuse, durch die die Männer schweben konnten.
    Das bedeutendste wissenschaftliche Experiment der Mission fand erst kurz nach dem Abkoppeln statt: Es kam zu einer künstlichen Sonnenfinsternis.
    Während sich die beiden Raumschiffe entfernten, deckte Apollo genau die Sonnenscheibe ab. So konnte Alexej Leonow aus der Soyuz-Kapsel die Corona fotografieren, die schwache Sonnenatmosphäre.
    Die großen Hoffnungen auf eine Zusammenarbeit im All erfüllten sich aber nicht. Zum nächsten gemeinsamen Manöver kam es erst 20 Jahre später, als ein Space Shuttle die russische MIR-Station besuchte.