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Auch Asteroiden haben Monde

Die klassische Hierarchie im Sonnensystem lautet: Ein Mond umrundet seinen Planeten und mit ihm gemeinsam die Sonne.

Von Hermann-Michael Hahn | 28.08.2013
    Dabei gibt es durchaus verschiedene Arten von Monden. Die einen sind gemeinsam mit ihrem Planeten entstanden. Andere wurden erst nachträglich eingefangen. Und der Erdmond schließlich scheint aus der Kollision der Erde mit einem anderen Objekt hervorgegangen zu sein.

    Damit ein Mond seinen Planeten dauerhaft umrundet, darf der Abstand zwischen beiden nicht zu groß sein. Denn sonst entreißt die Sonne den Mond dem Anziehungsbereich des Planeten.

    Die Vorherrschaft der Erde reicht rund 1,5 Millionen Kilometer weit hinaus. Beim Erdmond - etwa 400.000 Kilometer entfernt - besteht also keine akute Fluchtgefahr.

    Anders könnte dies beim Mond eines Asteroiden sein. Die Anziehungskraft eines solchen Körpers ist aufgrund der viel kleineren Masse wesentlich schwächer. Die Störkraft der Sonne kann also schon bei viel kleineren Distanzen verheerende Folgen haben.

    Die Astronomen waren sehr überrascht, als sie Ende Mai beim nahen Vorbeiflug des etwa drei Kilometer großen Asteroiden 1998 QE2 einen Mond entdeckten.

    Sie hatten den Asteroiden per Radar beobachtet und ein zweites kleineres Objekt neben ihm gefunden. Dabei reicht sein Einflussbereich nur rund dreißig Kilometer weit.

    Heute vor zwanzig Jahren wurde der erste Asteroidenmond überhaupt beobachtet - von der Raumsonde Galileo, die den Asteroiden Ida passierte und dabei seinen Mond Dactyl entdeckte.

    Asteroid mit Mond passiert die Erde

    Mehr über Ida und Dactyl