Donnerstag, 25. April 2024

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Schleswig-Holstein
Auch Kiel erlaubt Frauen das Schwimmen ohne Oberteil

Auch in Kiel dürfen sich Frauen künftig "oben ohne" in städtischen Schwimmbädern aufhalten.

18.03.2023
    Auch Kölner Bäder erlauben Frauen das Schwimmen ohne Oberteil.
    Auch Kölner Bäder erlauben Frauen das Schwimmen ohne Oberteil. (Unsplash / Thom Milkovic)
    Das beschloss die Ratsversammlung der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins. Gegenstimmen gab es nur von der CDU und der AfD, wie der NDR berichtete. Bisher hieß es in den Regeln, es sei übliche Badebekleidung zu tragen. Nun heißt es: "In den Frei- und Hallenbädern ist die übliche geeignete (d.h. aus nicht-saugenden Stoffen bestehende), mindestens die primären Geschlechtsmerkmale bedeckende Badebekleidung zu tragen." Die weiblich Brust gehört demnach nicht dazu.
    Vor zwei Tagen hatte die Stadt Köln entschieden, dass Frauen künftig ohne Oberteil schwimmen dürfen. Die neue Regelung soll dort ab 1. April in allen 13 städtischen Bädern gelten, teilte die Betreiber-Gesellschaft mit. Sie verwies darauf, dass das Thema in vielen Städten intensiv diskutiert wurde. Offenbar verändere sich das gesellschaftliche Bewusstsein, dem wolle man Rechnung tragen. Bisher durften Frauen lediglich auf den Freibad-Liegewiesen das Oberteil ablegen. In den Wasserbecken war dies nicht gestattet.
    In den vergangenen Monaten hatten auch andere Badbetreiber das "Oben-Ohne-Schwimmen" offiziell erlaubt wie Hannover, Göttingen und Siegen. Vor eineinhalb Woche schlossen sich die Berliner Bäderbetriebe an, nachdem eine Frau eine Diskriminierungsbeschwerde eingereicht hatte. In ihrer Beschwerde verwies sie darauf, dass die Haus- und Badeordnung der Bäderbetriebe keine geschlechtsspezifischen Festlegungen trifft und lediglich das Tragen "handelsüblicher Badekleidung vorschreibt". Von der Senatsverwaltung für Justiz und Antidiskriminierung hieß es dann nach einer Intervention der Ombudsstelle, das Schwimmen mit freiem Oberkörper solle auch "für weibliche Personen beziehungsweise für Personen mit weiblich gelesener Brust" künftig möglich sein.
    Diese Nachricht wurde am 18.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.