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Auf der Suche nach einem Kompromiss

Mediation - was genau verbirgt sich hinter dem Begriff. Nicht jedem ist das geläufig.

Von Julia Lührs | 31.03.2011
    Mann: "Mediation? Keine Ahnung – noch nie gehört! Moderation ist klar, Mediation, auf jeden Fall irgendetwas mit Medien würde ich sagen!'

    Frau: "Ist das was Esoterisches?"

    Frau: "Ich könnte mir das höchstens mit Meditieren herleiten, aber sonst keine Ahnung!"
    Mann: "Innere Besinnung, in sich kehren."

    Frau: "Da geht es darum, dass bei der Scheidung zum Beispiel die beiden Paare einen Weg finde sich zu trennen. Ohne sich komplett zu verkrachen."

    Mann: "Ein Mediator, das heißt jemand, der vermittelt oder versucht zu vermitteln!"

    Mann: "Mediation ist ein Einigungsprozess zwischen streitenden Parteien. Begleitet von einem Profi."

    Frau: "Ich denke mal, da treffen sich zwei Parteien und man bespricht das Problem. Sucht eine Lösung oder mehrere, um aufgestaute Aggressionen runterzukochen."

    Mann: "Er versucht irgendwo einen Kompromiss zwischen beiden Parteien zu finden. Indem er sich beide Parteien anhört, was, wie, wo, vorliegt. Welche Probleme da sind und wie man die irgendwo lösen kann!"

    Mann: "Ist eigentlich ein natürlicher Ansatz. Wenn man sich streitet, muss man sich auch wieder vertragen können – wo liegt da der Kompromiss? Und wenn man das nicht alleine schafft, holt man sich Hilfe von einem Dritten!"

    Frau: "Finde ich eigentlich eine gute Sache. Weil man selber sehr subjektiv meistens in der Situation verstrickt ist und eine Person, die das von außen betrachtet, die sieht da oft keine großen Probleme oder sieht die Missverständnisse schnell, in die man sich verstrickt hat!"

    Frau: "Aber ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass in Deutschland so der Trend ist: ich muss zum Psychologen, ich muss mich coachen lassen, ich muss zur Mediation. Und nicht jeder muss gleich das Beste, das intensivste Coaching haben. Vieles kann man auch ohne Coaching oder Mediation lösen."

    Frau: "Ich finde, da hat man eigentlich schon wieder einen Beruf aus der Erde gestampft, den man wahrscheinlich nicht braucht. Weil es im Zweifel eh automatisch funktionieren sollte. Und ich denke, wenn es vor Gericht genutzt wird oder im Scheidungsfall, dann gibt es dafür Anwälte, dessen Funktionen das automatisch mit ist."

    Mann: "Ein Streitschlichter ist immer gut! Ist ja besser, als irgendwo vor Gericht zu gehen! Die Kosten vor Gericht sind ja wesentlich höher, als wenn man also jemand hat, der die Sachen irgendwo vermittelt. Und irgendwo einen Kompromiss findet oder sucht!"

    Frau: "Ich denke, dass es sehr wichtig ist, an solchen Stellen Fachhilfe zu geben. Weil man, wenn man emotional so beteiligt ist, einfach nicht den Überblick hat!"

    Mann: "Setzt aber immer voraus, dass der Kompromisswille vorhanden sein muss. Die es nicht wollen, denen kann man eh nicht helfen!"