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Auf nach Sydney!

    In der Sportberichterstattung ist das Fechten lange nicht so präsent wie beispielsweise Fußball oder Formel-1. Dabei ist das Degenfechten nicht nur eine spannende Sache, sondern auch noch ausgesprochen elegant. Trotzdem gilt auch hier wie bei allen anderen Hochleistungssportlern: Jede Menge Zeit fürs Training muss einkalkuliert werden. Claudia Bokel, eine der vielversprechendsten Fechterinnen Deutschlands, versucht Sport und Chemie-Studium unter einen Hut zu bringen. Angefangen hat die sportliche Karriere von Claudia Bokel in ihrer Heimat Ter Apel in den Niederlanden. Mit 16 zog es sie auf der Suche nach anspruchsvollen Gegnern ins Fecht-Internat nach Bonn. In Bonn begann sie dann auch ihr Chemie-Studium und legte hier das Vor-Diplom ab.

    Zu diesem Zeitpunkt wuchs dann auch die Erkenntnis, dass es besser wäre, Sport und Studium voneinander zu trennen. Diese Aufteilung von Studium während der Woche und Sport am Wochenende klappte dann auch nach dem Wechsel an die Universität Nijmegen gut. "Das war meine beste Saison, weil ich zufrieden mit meinem Studium war". Im praxisorientierten Chemie-Studium fand Claudia Bokel dann auch Elemente, die sie in Bonn vermisst hatte, wurde in Nijmegen doch viel selbstverständlicher am Computer gearbeitet und das Studium auch auf die Bedürfnisse der Industrie abgestimmt. Doch auch in Bezug auf den Sport war in den Niederlanden vieles einfacher. Die Einstellung gegenüber dem Sport war durchweg positiv, so dass Claudia Bokel auf sehr viel mehr Rücksichtnahme stieß. Nach einer Verletzung schloss sie ihr Studium so weit wie möglich ab; es fehlen nur noch die Diplomarbeit und ein halbjähriges Praktikum. Auf die lange Bank geschoben ist der Abschluss aber seit vergangenem Jahr, stand doch die Vorbereitung auf Sydney im Mittelpunkt. Die Qualifikation hat geklappt und so schwingt Claudia Bokel im Einzelwettbewerb am 17. September den Degen, am 19. September tritt sie in der deutschen Mannschaft an.

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    Sydney 2000

    Zur Person Claudia Bokels