Der Bagger geht extrem vorsichtig vor. Seine Aufgabe ist es, nur das obere Erdreich abzutragen. Einen Erdhügel mit einem Durchmesser von rund sieben Metern. Die Arbeit des Baggerführers wird von zwei Polizisten bewacht.
Zwei weitere Beamte kontrollieren das Gelände, auf dem bereits fünf andere Erdhügel abgetragen worden sind und wo jetzt Archäologen die Feinarbeit erledigen: das Durchsuchen des Erdreichs nach Grabresten. In der Nähe der toskanischen Kleinstadt Cortona wurde vor wenigen Monaten mit dem Ausgraben einer der ältesten Nekropolen der Etrusker begonnen. Ein Sensationsfund, denn die Gräber aus dem siebten vorchristlichen Jahrhundert sind komplett erhalten. Kein Grabräuber hat sie jemals geplündert. Die ersten Funde dieser Nekropole - Broschen und Tonkrüge, Waffen und Ringe - werden jetzt zum ersten Mal ausgestellt: im neuen etruskischen Museum in Cortona, das von Giuseppina Carlotta Cianferoni, der obersten Kunsthüterin für archäologische Kulturgüter in der Toskana, eröffnet wurde:
"Cortona war eine Etruskerstadt wie viele andere. Auch die Totenstadt unterscheidet sich nicht von der anderer vorrömischer Ansiedlungen. Doch im Unterschied zu Viterbo oder Vulci fanden wir hier Fürstengräber mit kostbarstem Inhalt. Diese Objekte sind jetzt Teil des modernsten etruskischen Museums überhaupt. Zehn Jahre lang wurde an dieser Einrichtung im barocken Palazzo Casali gearbeitet, denn schließlich mußten die Bestände aus fast drei Jahrhundert geordnet und nach modernen museumsdidaktischen Vorstellung ausgestellt werden."
Nicht nur für das Städtchen Cortona, sondern vor allem für die Etruskerforschung. 1727 entstand in Cortona das Museum der etruskischen Akademie, das erste seiner Art. Kunstsammler und die ersten Etruskerforscher taten sich zusammen, organisierten Ausgrabungen und studierten ihre Funde.
Inzwischen besitzt die Akademie rund 7000 wertvolle Fundstücke und die weltweit umfassendste Bibliothek zum Thema mit über 10.000 Bänden. Grund genug, dachten sich vor zehn Jahren die Stadtväter von Cortona, einige Millionen Euro lockerzumachen, um die angestaubten und unordentlich in Glasvitrinen untergebrachten Schätze zu ordnen und den Palazzo Casali komplett zu restaurieren. Das Resultat ist jetzt auf über 2000 Quadratmetern Fläche und mehreren Etagen zu besichtigen.
Giuseppina Carlotta Cianferoni:
"Der wichtigste Unterschied zu anderen etruskischen Museen besteht darin, daß die einzelnen Objekte, Waffen und Schmuck, Urnen und Sarkophage, Malereien und Alltagsgegenstände, darunter der einzige vollständig erhaltene Metallölleuchter aus etruskischer Epoche, nach modernen Ausstellungsgesichtspunkten gezeigt werden: perfekt ausgeleuchtet und mehrsprachig erläutert. Diaschauen und Filme führen den Museumsbesucher zu den Grabungsstätten."
Während in den Kellergewölben die jüngsten Ausgrabungen aus etruskischen Gräbern gezeigt werden haben die Besucher in den oberen zwei Stockwerken des Palazzos die Möglichkeit, sich die Objekte der etruskischen Akademie neugeordnet anzuschauen. Gleichzeitig wurde ein Besichtigungsparcours in der nächsten Umgebung Cortonas organisiert. So ist es nun möglich, an einem Tag nicht nur die Grabungsfunde im Museum zu sehen, sondern auch die wichtigsten Grabungsorte - wie zum Beispiel die von der Polizei bewachten Fürstengräber vor den Stadttoren, wo man den Archäologen bei der Arbeit zuschauen kann.
Rund 20 etruskische Monumente, die in den letzten Jahren aus dem Erdreich ausgegraben wurden, sind jetzt endlich zugänglich. In einem Grab fanden die Archäologen auch die Tabula Cortonensis, eine Bronzetafel, die dicht mit etruskischen Worten beschrieben ist. Ein einmaliger Fund, der, so die Archäologin Cianferoni, zu den ganz wenigen gehört, die einen Einblick in das Alltagsleben der Etrusker gibt:
"Diese Tafel handelt von dem Verkauf eines Terrains bei Cortona, auf dem Wein angebaut wurde. Wir haben damit zum ersten Mal überhaupt einen Nachweis darüber, dass in Italien schon im siebten Jahrhundert vor Christus Wein gekeltert wurde. Und zwar genau dort, wo noch heute Weinreben zu finden sind."
Zwei weitere Beamte kontrollieren das Gelände, auf dem bereits fünf andere Erdhügel abgetragen worden sind und wo jetzt Archäologen die Feinarbeit erledigen: das Durchsuchen des Erdreichs nach Grabresten. In der Nähe der toskanischen Kleinstadt Cortona wurde vor wenigen Monaten mit dem Ausgraben einer der ältesten Nekropolen der Etrusker begonnen. Ein Sensationsfund, denn die Gräber aus dem siebten vorchristlichen Jahrhundert sind komplett erhalten. Kein Grabräuber hat sie jemals geplündert. Die ersten Funde dieser Nekropole - Broschen und Tonkrüge, Waffen und Ringe - werden jetzt zum ersten Mal ausgestellt: im neuen etruskischen Museum in Cortona, das von Giuseppina Carlotta Cianferoni, der obersten Kunsthüterin für archäologische Kulturgüter in der Toskana, eröffnet wurde:
"Cortona war eine Etruskerstadt wie viele andere. Auch die Totenstadt unterscheidet sich nicht von der anderer vorrömischer Ansiedlungen. Doch im Unterschied zu Viterbo oder Vulci fanden wir hier Fürstengräber mit kostbarstem Inhalt. Diese Objekte sind jetzt Teil des modernsten etruskischen Museums überhaupt. Zehn Jahre lang wurde an dieser Einrichtung im barocken Palazzo Casali gearbeitet, denn schließlich mußten die Bestände aus fast drei Jahrhundert geordnet und nach modernen museumsdidaktischen Vorstellung ausgestellt werden."
Nicht nur für das Städtchen Cortona, sondern vor allem für die Etruskerforschung. 1727 entstand in Cortona das Museum der etruskischen Akademie, das erste seiner Art. Kunstsammler und die ersten Etruskerforscher taten sich zusammen, organisierten Ausgrabungen und studierten ihre Funde.
Inzwischen besitzt die Akademie rund 7000 wertvolle Fundstücke und die weltweit umfassendste Bibliothek zum Thema mit über 10.000 Bänden. Grund genug, dachten sich vor zehn Jahren die Stadtväter von Cortona, einige Millionen Euro lockerzumachen, um die angestaubten und unordentlich in Glasvitrinen untergebrachten Schätze zu ordnen und den Palazzo Casali komplett zu restaurieren. Das Resultat ist jetzt auf über 2000 Quadratmetern Fläche und mehreren Etagen zu besichtigen.
Giuseppina Carlotta Cianferoni:
"Der wichtigste Unterschied zu anderen etruskischen Museen besteht darin, daß die einzelnen Objekte, Waffen und Schmuck, Urnen und Sarkophage, Malereien und Alltagsgegenstände, darunter der einzige vollständig erhaltene Metallölleuchter aus etruskischer Epoche, nach modernen Ausstellungsgesichtspunkten gezeigt werden: perfekt ausgeleuchtet und mehrsprachig erläutert. Diaschauen und Filme führen den Museumsbesucher zu den Grabungsstätten."
Während in den Kellergewölben die jüngsten Ausgrabungen aus etruskischen Gräbern gezeigt werden haben die Besucher in den oberen zwei Stockwerken des Palazzos die Möglichkeit, sich die Objekte der etruskischen Akademie neugeordnet anzuschauen. Gleichzeitig wurde ein Besichtigungsparcours in der nächsten Umgebung Cortonas organisiert. So ist es nun möglich, an einem Tag nicht nur die Grabungsfunde im Museum zu sehen, sondern auch die wichtigsten Grabungsorte - wie zum Beispiel die von der Polizei bewachten Fürstengräber vor den Stadttoren, wo man den Archäologen bei der Arbeit zuschauen kann.
Rund 20 etruskische Monumente, die in den letzten Jahren aus dem Erdreich ausgegraben wurden, sind jetzt endlich zugänglich. In einem Grab fanden die Archäologen auch die Tabula Cortonensis, eine Bronzetafel, die dicht mit etruskischen Worten beschrieben ist. Ein einmaliger Fund, der, so die Archäologin Cianferoni, zu den ganz wenigen gehört, die einen Einblick in das Alltagsleben der Etrusker gibt:
"Diese Tafel handelt von dem Verkauf eines Terrains bei Cortona, auf dem Wein angebaut wurde. Wir haben damit zum ersten Mal überhaupt einen Nachweis darüber, dass in Italien schon im siebten Jahrhundert vor Christus Wein gekeltert wurde. Und zwar genau dort, wo noch heute Weinreben zu finden sind."