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Aufruhr am linken Ufer

Im Frühjahr 1968 wurde die Jugend Frankreichs scheinbar über Nacht vom revolutionären Fieber gepackt. Am 3. Mai des Jahres eskalierte der Protest, als die Polizei in Paris brutal gegen die Besetzer der Universität Sorbonne vorging.

Von Stephanie Rapp und Käthe Jowanowitsch | 03.05.2008
    Was zurzeit unser öffentliches Leben bestimmt, ist Langeweile. Die Franzosen langweilen sich. Die Jugend langweilt sich. In Spanien, in Algerien, in Japan, in Amerika, in Ägypten, in Deutschland, ja sogar in Polen demonstrieren die Studenten, ziehen durch die Straßen im Glauben, Neuland erobern, ihren Protest ausdrücken oder doch wenigstens ein Gefühl der Absurdität dem Absurden entgegensetzen zu müssen. Die französischen Studenten aber beschäftigen sich mit dem schwerwiegenden Problem, ob an den Universitäten von Nanterre oder Antony die Mädchen in die Schlafsäle der Jungen kommen dürfen.

    So beschrieb "Le Monde" am 15. März 1968 die Stimmung im Lande. Frankreichs Jugend schien Anfang 1968 nur an eines zu denken.

    Was der Kommentator von "Le Monde" übersah: Die Forderung nach einer Liberalisierung der Hausordnung in den Studentenwohnheimen stand nur symbolisch für den Kampf gegen eine überkommene Moral und ein autoritäres System. Der Funke der Revolution war aus den USA und Deutschland nach Frankreich übergesprungen.

    Das Feuer entfachte sich in Nanterre, einer Vorstadt von Paris. Bereits Anfang Januar 1968 war es bei der offiziellen Einweihung des neuen Universitätsschwimmbades zu einem Eklat gekommen. Ein rothaariger Student hatte es gewagt, Erziehungsminister Francois Missoffe auf sein "Weißbuch über die französische Jugend" anzusprechen und ihn zu fragen, warum er dort das Problem der Sexualität mit keinem Wort erwähnt habe. Missoffe reagierte empört: Wenn dieser Student seine überschüssigen Energien loswerden wolle, solle er sich doch im Schwimmbecken abkühlen.

    "Ich schlage vor, Sie nehmen mal ein Bad."

    Der Zwischenfall machte unter den Studenten schnell die Runde. In ihren Augen war Minister Missoffe nichts anderes als die Verkörperung der "repressiven Staatsmacht". Als sich gar das Gerücht verbreitete, dem aufmüpfigen Studenten drohten schwerwiegende Sanktionen, machte die Affäre auch überregional Schlagzeilen - und den jungen Soziologiestudenten im ganzen Lande bekannt: Es war der 22-jährige Daniel Cohn-Bendit, Sohn jüdischer Emigranten, die während der Nazizeit aus Deutschland nach Frankreich geflohen waren.

    Binnen kurzem wurde "Dany le Rouge", überzeugter Freidenker und Linker, zur Leitfigur der französischen Studentenbewegung. Der Romancier Robert Merle, ab 1967 Anglistikprofessor in Nanterre, schildert Cohn-Bendit in seinem Schlüsselroman "Hinter Glas":

    Er hat ein unerhörtes Auftreten, er ist gescheit und witzig, er sticht alle anderen aus, man langweilt sich, wenn er nicht da ist. Und seine Gesten erst! Seine Rübe, sein mächtiger Hals, sein roter krauser Schopf, seine Mimik und Gestik, seine Augen vor allem, blitzend und lachend, denn er hat Spaß an der Sache, er hat so etwas von Freude am Spaß, er liebt das Leben, er gibt ihm die Dimension eines Spiels.

    Cohn-Bendits überbordender Elan stand in krassem Gegensatz zum trostlosen Alltag auf dem Campus von Nanterre. Die Trabanten-Uni war 1964 zur Entlastung der Sorbonne gegründet worden. Aber mittlerweile drängten sich auch in Nanterre mehr als 12.000 Studenten. Kaum fertig, war der Campus schon zu klein.

    "Totale Isolation, trostlose Anonymität. Keiner ist für den anderen da. Diese Betonklötze, der Gigantismus der Hörsäle und dieser Flur, vor allem dieser kafkaeske, unmenschliche, endlose Flur."

    Der Journalist Georg Stefan Troller, 1968 als Fernsehreporter in Frankreich, hatte in Paris studiert.

    "Diese eingeeiste, eingefrorene Lehrmethode an den Unis, wo die Studenten überhaupt nichts zu melden hatten, und die Professoren aus uralten Manuskripten uralte Dissertationen ihrer Jugendzeit vorlasen, während wir zu kuschen hatten, 300 Mann in dem Saal. Keine Gegenfrage, kein Anzweifeln, sondern einfach zuhören über Themen, die uns überhaupt nicht interessieren konnten."

    Was die Studenten besonders empörte, war die strenge Haus- und Besuchsordnung in den Wohnheimen. Frauen unter 21 Jahren waren in den Räumen der Männer nur mit Erlaubnis ihrer Eltern zugelassen. In den Wohnheimen der Frauen war Männern der Zutritt grundsätzlich verboten.

    Man hatte sich für die Studenten ein Universum der Zellen und der Keuschheit ausgedacht, die Mädchen auf der einen Seite, die Jungen auf der anderen, wie im Gefängnis. Und jeder bekam eine rationierte Kubikmenge Luft, 80 Zentimeter zum Schlafen und die sexuelle Frustration zur Gesellschaft",

    schreibt Robert Merle. Zum Frust über die Wohnsituation kam der wachsende Unmut über die erstarrten gesellschaftlichen Verhältnisse und die massive Kritik am Vietnamkrieg.

    Am 22. März 1968 besetzten 150 Studenten die Direktionsetage der Universität Nanterre. Sie protestierten gegen die Verhaftung von sechs Vietnamkriegsgegnern. Es war die Geburtstunde der "Bewegung 22. März". Ihr führender Kopf: Daniel Cohn-Bendit. Robert Merle:

    Genossen, sagte Dany mit seiner Stentorstimme, sein runder gedrungener Rumpf saß fest auf seinen zwei kurzen Beinen. Keine Abenteuerei. Wir haben den Turm mit Erfolg besetzt. Als Erfolg ist das unerhört großartig. Das ist eine wichtige Aktion, die wir alle gemeinsam beschlossen haben als Antwort auf die gaullistische Repression gegen unsere Genossen, und wir haben sie einwandfrei durchgeführt. Gut.

    Daniel Cohn-Bendit hatte vom SDS, dem Sozialistischen deutschen Studentenbund, gelernt, der seit Monaten in der Bundesrepublik mit spektakulären Veranstaltungen für Aufsehen sorgte.

    "Ich glaube, unsere konkrete, ganz praktische Zielvorstellung ist, eine Gesellschaft aufzubauen, die von Arbeiterräten einfach verwaltet wird. Das bedeutet weiterhin, dass wir also Schritt für Schritt alle repressiven Institutionen unserer Gesellschaft zerschlagen müssen, um überhaupt dieses Ziel, die Herrschaft der Arbeiterräte und der Bauernräte und der Studentenräte einfach aufbauen zu können."

    Der Durchschnittsfranzose träumte zwar nicht von einer Räterepublik, Veränderung aber wollte er schon. Seit fast zehn Jahren regierte General De Gaulle. Die Gesellschaft war wie unter einer Eisschicht erstarrt. Unter den Arbeitern und Angestellten machte sich Unzufriedenheit breit. Georg Stefan Troller:

    "Es war ein Protest gegen dieses verbürgerlichte Frankreich, dieses eingefrorene Frankreich mit seinem Klassensystem, in dem immer nur die Bourgeoisie das Sagen hatte und das Volk nicht zum Tragen kam. Immer nur protestiert, protestiert und es kam nichts dabei raus. Und dass man in den Parks nicht auf den Rasen durfte, dass man da nur brav auf den Kieswegen marschieren durfte. Der Druck durch den Staat war schon ganz gewaltig. Und dagegen hat sich diese Revolution gewendet und hat auch viel Gutes gebracht."

    Anfang Mai verlagerte sich der Protest nach Paris. Nachdem der Dekan von Nanterre die Philosophische Fakultät am 3. Mai zum wiederholten Male hatte schließen lassen, versammelten sich an der Sorbonne 250 Studenten zu einer Kundgebung gegen die "Aussperrung" der Kommilitonen in Nanterre. Daraufhin ließ der Rektor auch an der Sorbonne die Hörsäle schließen und holte gegen den ausdrücklichen Rat des Pariser Polizeichefs die Polizei auf das Gelände. Die Stimmung war aufgeheizt, zumal sich General de Gaulle um die Sicherheit in Paris sorgte. Denn Mitte Mai sollten in der französischen Hauptstadt Friedensverhandlungen zwischen den USA und Nordvietnam beginnen.

    Als es auf der Straße vor der Sorbonne zu ersten Handgreiflichkeiten zwischen Studenten und Sicherheitskräften kam, setzte die Polizei Tränengas ein. Es war der Beginn einer regelrechten Straßenschlacht, die bis in die späten Abendstunden dauerte. Mehr als 500 Personen - unter ihnen Daniel Cohn-Bendit - wurden verhaftet.

    Am Wochenende senkte sich eine träge Vorfrühlingsstimmung über die Stadt. Doch am Montag, dem 6. Mai, war es schlagartig mit der Ruhe vorbei. Daniel Cohn-Bendit war gemeinsam mit sieben Kommilitonen vor den Disziplinarausschuss der Sorbonne geladen, um sich wegen der Besetzung eines Hörsaals zu verantworten. Vor dem Gebäude versammelten sich Studenten und Hochschullehrer, um sich mit den acht Vorgeladenen zu solidarisieren.

    Rund um die Sorbonne hatte der Polizeipräfekt vorsorglich 1500 Sicherheitskräfte zusammengezogen. Sie sollten jede Demonstration im Keim ersticken. Doch das unverhältnismäßig große Polizeiaufgebot bewirkte genau das Gegenteil. Das Quartier Latin wurde zum Aufmarschgebiet. Immer mehr Sympathisanten - Studenten und Hochschullehrer - reihten sich in einen Protestzug ein. Die Situation eskalierte am späten Nachmittag, als die Polizei Tränengas und Wasserwerfer einsetzte. Viele flüchteten sich in das nahegelegene Theatre Odeon, das Direktor Jean-Louis Barrault für die Bedrängten öffnete.

    Am Abend schoben die Studenten Autos als Barrikaden auf die Straße. Kioske wurden in Brand gesetzt. In den nächsten Tagen verwandelte sich das Viertel um die Rue Gay-Lussac in eine Festung. Der Fernsehjournalist Georg-Stefan Troller:

    "Man hat natürlich auch Angst gehabt. Und die Exzesse! Zum ersten Mal Autos verbrannt, unsere geheiligten Autos. Rue Guy-Lussac, ich war da. Die ganze Straße eine einzige Feuerlinie von verbrannten Autos. Das hat natürlich die Leute wahnsinnig erschreckt. Nachher musste die Sorbonne, nachher musste das Odeon-Theater, musste alles neu renoviert werden, weil die natürlich alles verschmutzt hatten. Klar - die Revolutionen sind natürlich schmutzig. Aber letzten Endes war das alles nötig. Zum ersten Mal gab es eine junge Generation, die eben nicht so wollte wie die Alten. Während normalerweise ja die Kinder in Frankreich als kleine Erwachsene erzogen werden: brav und bieder."

    Die Kinder blieben rebellisch. In den nächsten Tagen weiteten sich die Demonstrationen aus. Am 7. Mai traten in Paris die Oberschüler in den Streik. Auch in der Provinz rumorte es. In Dijon, Lyon, Rennes und Toulouse besetzten die Studenten die Universitäten. Solidaritätskundgebungen fanden in Bordeaux, Le Mans und Marseille statt.

    Höhepunkt war die "Nacht der Barrikaden" vom 10. auf den 11. Mai. Am 10. Mai hatten die Studenten schon den ganzen Tag beraten, wie es weitergehen sollte. Sie waren in Scharen über den Boulevard Saint Michel gezogen, die Schlagader des Quartier Latin. Immer wieder hatte es kleinere Scharmützel mit der Polizei gegeben. Nach langen Diskussionen beschlossen die Studenten, ihrerseits das Viertel um die noch immer von der Polizei abgeriegelte Sorbonne zu besetzen.

    Unter dem Pflaster liegt der Strand.

    Erinnerungen an die Julirevolution von 1830 und die Pariser Kommune von 1871 wurden wach. Schon damals hatten die Aufständischen das Trottoir aufgerissen, die Pflastersteine herausgebrochen und zum Barrikadenbau oder als Wurfgeschosse benutzt.

    Vermittlungsversuche zwischen den Studenten und dem Prorektor der Sorbonne scheiterten an den unversöhnlichen Positionen der Hardliner auf beiden Seiten. Das Radio berichtete live über die unerhörten Vorgänge.

    Um 2.12 Uhr in der Nacht begann die "Räumung der Barrikaden". Zehntausende Polizisten gingen mit Tränengasgranaten, Rauchkerzen und Schlagstöcken gegen etwa ebenso viele Demonstranten vor.

    Viele Bewohner des Quartier Latin allerdings begegneten den jungen Leuten mit Wohlwollen. Sie versorgten sie mit Wasser, Keksen, Schokolade, holten Flüchtende und Verletzte in ihre Häuser, gaben ihnen nasse Tücher zum Schutz vor dem Tränengas.

    Die offizielle Bilanz der Nacht: 367 Verletzte, davon 251 Polizisten, 460 Festnahmen, 70 ausgebrannte und 128 schwer beschädigte Autos. Die Brutalität der Polizei schockierte die Franzosen. Am 12. Mai konnten sie in "Le Monde" die Schilderung eines Studenten lesen:

    Sie stellten uns mit erhobenen Händen mit dem Rücken zur Wand. Dann fingen sie an, uns zu schlagen. Einer nach dem anderen brach zusammen. Aber sie prügelten weiter brutal mit ihren Gummiknüppeln auf uns ein. Endlich hörten sie auf und ließen uns wieder aufstehen. Viele von uns waren blutüberströmt.

    Im ganzen Land solidarisierten sich nun die Bürger mit den Studenten. Die großen Gewerkschaften riefen zu einem 24-stündigen Generalstreik auf. Aus der politischen wurde eine ökonomische Krise. Am 13. Mai zog eine Million Menschen durch Paris - geeint von der Vorstellung: zehn Jahre Gaullismus sind genug! Die Massendemonstration verlief ohne größere Zwischenfälle.

    Bei aller Solidarität gab es aber doch beträchtliche Unterschiede: Die Arbeiter wollten einen radikalen Umbau der Fabriken, höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen. Die Studenten wollten eine radikale Veränderung des ganzen Lebens.

    Staatschef General de Gaulle schwieg. Der 77-Jährige hielt es für unter seiner Würde, öffentlich Stellung zu nehmen. Er stammte aus einer anderen Epoche. Seine Lieblingspose, die des Weltkriegshelden, hatte sich erschöpft. Mit der landesweiten Krise konfrontiert, reiste er am 13. Mai für vier Tage nach Rumänien. Bei seiner Rückkehr ließ er verlauten: "La reforme oui, la chienlit non." Reform ja, Saustall nein. Der Fernsehreporter Peter Scholl-Latour hat die Maitage in anderer Erinnerung:

    "Es war in Paris sehr viel romantischer als in Deutschland. Der Aufruhr im Quartier Latin - ich bin ja alter Gaullist und stand nicht auf deren Seite - das war mit Musik inszeniert, da gab es große Auftritte, also das hatte etwas Lyrisches irgendwie."

    Am 20. Mai waren fast zehn Millionen Franzosen im Streik. Die Renault-Werke standen still. Es gab kein Benzin. Öl und Zucker wurden knapp. Die Metro stand still.

    Die Gewalt ist das letzte, was den Studenten bleibt. Sie sind jung und meinen, dass sie noch nicht Teil dieses Systems sind, das ihnen ihre Väter vorgesetzt haben.

    Für die Studenten war der weltberühmte Dramatiker, Philosoph und Literaturnobelpreisträger "Genosse Sartre". In einem Interview, das er mit Daniel Cohn-Bendit für "Le Nouvel Observateur" führte, sagte er:

    "Was an Ihrer Aktion interessant ist: Sie setzt die Phantasie an die Macht","

    und rief den Studenten zu:

    ""Weicht nicht zurück!"

    Am 24. Mai meldete sich De Gaulle endlich im Rundfunk zu Wort. Unter dem Druck der Straße kündigte er ein Referendum über die Mitbestimmung in Universitäten und Betrieben an. Doch noch während seiner Rede flammten in Paris die Krawalle erneut auf. Eine militante Minderheit versuchte, die Pariser Börse, das Symbol des Kapitalismus, niederzubrennen.

    Die fünfte Republik wankte. Alles schien möglich: selbst der Sturz von De Gaulle. Zwar konnten die Gewerkschaften mit dem Angebot einer zehnprozentigen Lohnerhöhung beruhigt werden, aber die Staatskrise spitzte sich weiter zu. Am 29. Mai verließ De Gaulle überstürzt den Elysee-Palast. Georg-Stefan Troller erinnert sich:

    "Wie bekannt, war De Gaulle überrumpelt, überfordert, wusste nicht, was tun, flog ja damals nach Baden-Baden, um dort seinen General Massu aufzusuchen und ihn zu fragen, steht wenigstens noch die Armee hinter mir? Wow, die Armee! Damals, als könnte die eingesetzt werden gegen einen Aufstand. De Gaulle, der mir immer als alter Zyniker sehr gefiel, sagte ja damals zu Massu, dies nur in Klammern: Na, Massu, immer noch so vertrottelt? Und Massu antwortete: Oui, mon General. Immer noch Gaullist."

    Man wird nie erfahren, was tatsächlich in Baden-Baden geschah und worüber De Gaulle mit seinem alten Kriegskameraden Jacques Massu sprach. Am Abend kehrte der Staatschef auf seinen Landsitz in Colombey-les-deux-Eglises in der Champagne zurück. Einen Tag später, am 30. Mai, wandte er sich in einer Rundfunkansprache an das französische Volk:

    "Französinnen und Franzosen. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Unter den gegebenen Umständen werde ich nicht zurücktreten."

    Er kündigte Neuwahlen an, und falls die Streiks nicht aufhörten, werde er, in Übereinstimmung mit der Verfassung, zu Notstandsmaßnahmen greifen. Von einem Referendum war nicht mehr die Rede.

    "Vive la Republique, vive la France."

    Kaum waren De Gaulles Worte verklungen, zogen Hunderttausende in Richtung Champs-Elysees - diesmal, um De Gaulle ihre Zustimmung zu signalisieren.

    Nach den Pfingsttagen ebbten die Streiks und Fabrikbesetzungen ab. Ende Juni fanden Neuwahlen statt. Die Gaullisten erreichen zusammen mit den Unabhängigen eine klare Mehrheit. Die Linke wurde praktisch halbiert. Die Entscheidung im Kampf um die Macht war gefallen.

    Im August ließ General de Gaulle die Kopfsteinpflasterstraßen im Quartier Latin asphaltieren.