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Aus Fehlern lernen

Mit Hilfe einer Expertenkommission versucht der Deutsche Schwimmverband (DSV), das schlechte Abschneiden seiner Olympiamannschaft bei den Spielen von London zu verarbeiten. Die deutschen Schwimmer hatten in London erstmals seit 80 Jahren keine Medaille gewonnen und nur acht der 32 Finalläufe erreicht.

Von Andrea Schültke | 08.10.2012
    Das deutsche Schwimmen steckt seit den Olympischen Spielen von London in einer Krise.
    Das deutsche Schwimmen steckt seit den Olympischen Spielen von London in einer Krise. (Deutschlandradio - Hendrik Maaßen)
    Diesem Gremium werden sechs Mitglieder des Schwimmverbandes angehören. Weitere fünf kommen aus anderen Sportarten oder Disziplinen. Allen voran: Hockey-Bundestrainer Markus Weise. 2004 Olympiasieger mit den Frauen. Bei den beiden folgenden Spielen gewann er als Trainer der Männer Olympisches Gold. Als weiteren externen Experten nennt der DSV Dirk Schimmelpfennig, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes. Dessen Präsidium hatte zuletzt die Sportförderung des Deutschen Olympischen Sportbundes kritisiert und dafür wiederum Kritik vom DOSB geerntet.

    Der Sport-Dachverband ist auch im Expertengremium dabei, durch Thomas Sinsel, stellvertretender Leistungssportdirektor. Lutz Nordmann, Direktor der Trainerakademie Köln gehört ebenso zur neuen Expertenkommission wie Ralf Scholt, Sportchef des Hessischen Rundfunks. Scholt hatte während der Spiele von London für das ARD Fernsehen gemeinsam mit der ehemaligen Schwimmerin Franziska van Almsick die Schwimmwettbewerbe moderiert und Interviews geführt. Wenn er diese Position auch zukünftig beibehält, würde er einen Verband beraten über den er auch berichtet. Ralf Scholt war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

    Christa Thiel, Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes und Vize-Präsidentin Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes wird die Moderation der Kommission übernehmen.

    Das Gremium arbeitet ehrenamtlich. Es soll Vorschläge machen und Empfehlungen geben, wie der DSV seine Strukturen und Rahmenbedingungen in Zukunft verbessern kann. Auch im Hinblick auf eine erfolgreiche Olympiateilnahme 2016 in Rio. Dort wird dann auch ein neuer Schwimm-Bundestrainer am Beckenrand stehen. Die Bewerbungsfrist für die Stelle war im September abgelaufen. Eine Entscheidung soll nach Angaben des DSV in den nächsten Wochen fallen. Die Position des Bundestrainers ist seit knapp einem Jahr unbesetzt. Davor hatte Dirk Lange die Position inne, war aber nach Meinungsverschiedenheiten im vergangenen November von seinen Aufgaben entbunden worden.