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Ausbildungsreport
Azubis im Gaststättengewerbe besonders unzufrieden

Angehende Industriemechaniker sowie Industrie- und Bankkaufleute sind mit ihrer Ausbildung meist zufrieden - die im Gaststättengewerbe sind es nicht. Der Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zeigt, dass immer mehr Jugendliche mit ihren Ausbildungsstellen nicht so glücklich sind.

04.09.2014
    Eine junge Köchin bei der Arbeit
    Eine junge Köchin bei der Arbeit (dpa / picture-alliance / Jens Büttner)
    DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller nannte es unbegreiflich, dass Branchen wie das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Handel und Teile des Handwerks, die zu wenig Auszubildende finden, ihre Bedingungen nicht verbesserten.
    Ausbildungsreport 2014: Wer Fachkräfte will, darf bei Qualität der #Ausbildung nicht sparen http://t.co/Dhikdi9KlK pic.twitter.com/LcuOfwPMhu— DGB Jugend (@DGBJugend) 4. September 2014
    28,4 Prozent der Auszubildenden ist nicht zufrieden
    Besonders unzufrieden sind laut des Ausbildungsreports Köche, Zahnmedizinische Fachangestellte, Maler und Lackierer, Hotelfachleute sowie Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk. "Unverändert mit großen Problemen sehen sich viele Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe konfrontiert", heißt es in dem Bericht. "Permanent viele Überstunden, ein rauer Ton, der Eindruck, ausgenutzt zu werden und eine oftmals fachlich schlechte Anleitung bestimmen den Alltag."
    Bessere Bewertungen ihrer Situation gaben Industriemechaniker, Industriekaufleute, Bankkaufleute, Mechatroniker und Fachinformatiker ab. Insgesamt ist mit 71,4 Prozent zwar ein Großteil der Auszubildenden zufrieden - doch der Wert ist seit 2009 zumindest merklich gesunken - damals waren es noch 75,5 Prozent. Umgekehrt gerechnet sind damit 28,4 Prozent aller Auszubildenden mit ihren Stellen nicht zufrieden.
    Zudem wird der Ausbildungsmarkt enger, obwohl gerade im Handwerk viele Stellen unbesetzt sind: 2012 haben nur noch 21,3 Prozent aller Betriebe überhaupt ausgebildet. "Diese Zahl ist nicht akzeptabel und wird der gesellschaftlichen Verantwortung der Wirtschaft nicht gerecht."
    Positive Entwicklungen bei Überstunden und Übernahmen
    Viele Dinge haben sich laut DGB zum Positiven geändert: Regelmäßige Überstunden seien 42,2 Prozent in 2009 auf 36,6 Prozent gesunken. Auch der Ausgleich für Überstunden sei weiter verbreitet als früher.
    Die Übernahmequote ist derweil gestiegen. 23,9 Prozent hatten 2009 eine Weiterbeschäftigung sicher, heute sind es 29,4 Prozent. Allerdings herrscht bei 61,7 Prozent Unklarheit über die Zukunft, 8,9 Prozent haben bereits eine Absage erhalten.
    Mehr als 18.300 Azubis in den 25 beliebtesten Ausbildungsberufen waren für die Studie befragt worden.