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"Außergewöhnlich viel Sex and Crime"

Die Geschichte der Familie Borgia, die im 15. Jahrhundert in Italien reich und mächtig wurde und zwei Päpste stellte, ist bester Fernsehstoff. Bald läuft die zweite Staffel der von ZDF und ORF produzierten Serie an. Regisseur Christoph Schwere verrät, was die Zuschauer erwartet.

Mit Fabian Elsäßer | 07.08.2013
    "Von homosexueller Vergewaltigung über Kastration – mehrfach und im Detail – bis hin zum versuchten Kindsmord wird nichts ausgelassen, was sich garantiert nicht zugetragen hat" - so druckvoll auf den Punkt formulierte Medienkritiker Willi Winkler in der "Süddeutschen Zeitung" vor knapp zwei Jahren sein Urteil über die erste Staffel der Historienserie "Borgia". Er fand allerdings auch lobende Worte, über die opulente Inszenierung zum Beispiel.

    Tatsächlich sind bis heute auch unter Historikern die Meinungen geteilt, wie grausam das Adelsgeschlecht der Borgia zu seiner Blütezeit tatsächlich herrschte und wie viele Intrigen und sexuelle Ausschweifungen Wirklichkeit oder nur von Gegnern gestreute Gerüchte waren. Aber die Geschichte dieser aus Spanien stammenden Familie, die im 15. Jahrhundert in Italien reich und mächtig wurde und zwei Päpste stellte, die ist natürlich bester Filmstoff.

    Die eben erwähnte Fernsehserie ist 2010/ 2011 mit Beteiligung des ZDF und des ORF produziert worden und sie wurde ein internationaler Erfolg - bisher in rund in 40 Länder verkauft. Am 30. September folgt der Nachschlag - dann läuft die zweite Staffel mit sechs Folgen im ZDF an. Die Handlung setzt ein im Jahre 1494, im Mittelpunkt stehen Borgia-Oberhaupt Papst Alexander der Sechste, gespielt von John Doman, und dessen Sohn Cesare Borgia, gespielt von Mark Ryder. Wir haben mit dem "Borgia"-Regisseur Christoph Schrewe über die Serie gesprochen.