Mittwoch, 24. April 2024

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Ausstellung "Make love not war" in Ludwigshafen
"Nach Frauenbefreiung sieht das nicht aus"

Die Studentenbewegung hat in der Kunst Spuren hinterlassen: Viele Künstler waren Aktivisten oder kommentierten die Ideale der 68er. Das Wilhelm-Hack-Museum zeigt Bilder zwischen Rebellion und freier Liebe. "Anfangs war es die Emanzipation der Frau für den Mann", sagte Kuratorin Julia Nebenführ im Dlf.

Julia Nebenführ im Corsogespräch mit Adalbert Siniawski | 10.08.2018
    Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg, Proteste gegen den 1.000-jährigen Muff unter den Talaren und das Ausleben der (angeblich) freien Liebe – das Jahr 1968 fasziniert uns auch heute noch. Zum 50-jährigen Jubiläum der Studentenbewegung widmen sich auch die Museen den Bildern und Mythen der 68er. Auch das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen am Rhein hat seine Bestände gesichtet und zeigt mehrere Gemälde unter dem Titel "Make love, not war".
    Der männliche Blick auf die Frau
    "Es gibt große Parallelen zwischen dem, was die Studenten beschäftigt, und dem, was sich in den künstlerischen Arbeiten wiederfindet", sagte Kuratorin Julia Nebenführ im Deutschlandfunk. "Es ist eine Bewusstmachung dessen, was sich in der Zeit getan hat."
    Die Ausstellung speise sich aus der Sammlung Heinz Beck, die dem Museum 1988 geschenkt worden sei. "Sie zeigt den männlichen Blick auf die Frau." Man sehe ihr an, dass sie ein Mann gesammelt habe, so Nebenführ. "Für mich war das ein persönliches Interesse, mich mit der Zeit auseinanderzusetzen und zu schauen, was von den Klischees in die Kunst übertragen wurde und welche Klischees man selbst im Kopf hat."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.