Donnerstag, 18. April 2024

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Badminton
"Ich habe geweint"

Karin Schnaase hatte ihre Nationalmannschafts-Karriere im Badminton eigentlich schon beendet. Dann kehrte sie doch zurück - nachdem sie sich durch die "duale Karriere" beruflich abgesichert hatte - und verwirklichte ihren Traum: Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Karin Schnaase im Interview mit Marina Schweizer | 30.04.2016
    V.l.n.r.: Max Schwenger (Badminton-Spieler), Jürgen Brüggemann (Geschäftsführer Sportstiftung NRW), Karin Schnaase (Badminton-Spielerin) und Manfred Pohlschmidt (Hupfer Metallwerke) beim Captain's Day 2016 in der Messe Düsseldorf.
    Karin Schnaase (2.v.l.) qualifizierte sich über Umwege für Rio 2016 (Deutschlandradio / Andrea Schültke)
    "Ich bin noch immer sprachlos", erzählt Karin Schnaase im Interview mit dem DLF. Die Badmintonspielerin hat sich trotz des Viertelfinal-Aus bei der Europameisterschaft für die Olympischen Spiele in Rio qualifiziert - und bekam es ganz nebenbei mit: "Wir waren mit unserem Team in der Pizzeria. Alle hatten ihr Handy mit und verfolgten den Liveticker. Als meine Konkurrentin verlor, haben alle geklatscht. So habe ich erfahren, dass ich mich frühzeitig qualifiziert habe. Ich habe meinen Bruder und Coach links neben mir in den Arm genommen und geweint."
    Langsam beginne sie zu fassen, dass "der Traum wahr geworden ist." Dass sie bei der EM im Viertelfinale ausgeschieden sei, habe sie mit einem "weinenden und einem glücklichen" Auge gesehen. "Natürlich hätte ich gern es perfekt gemacht, mit einer Medaille abgeschlossen. Aber das Spiel war gut, ich kann mir nichts vorwerfen. Mein Ziel war dieses Jahr die Olympiade und das habe ich geschafft."
    Deutsche Rekordbeteiligung in Rio
    Deutsche Spieler konnten sich für alle fünf Badminton-Wettbewerbe in Rio qualifizieren, das bedeutet Rekord für den Badminton-Verband. "Das gab es noch nie. Als wir erfahren haben, dass es alle fünf Disziplinen geschafft haben, waren wir überglücklich. Man hatte sich immer erhofft, dass das mal klappt", berichtet Schnaase stolz. "Es ist ein Traum. Das ganze Jahr war unglaublich, sehr anstrengend für jeden einzelnen für uns. Jeder hat sein Bestes gegeben."
    Die Firma, bei der Schnaase arbeitet, unterstützte die Sportlerin und hält ihr auch für die Vorbereitung auf Rio den Rücken frei. "Die sind überglücklich, dass ich das große Ziel geschafft habe. Es ist relevant, wie es nach den Olympischen Spielen weitergeht, denn dann bin ich fest angestellt und dann geht es richtig los." Die verpasste Zeit werde sie nachholen. "Dass ich ein zweites Standbein habe, ist für einen Sportler schon perfekt."
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.