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Barack Obama auf Abschiedstour
"Die US-Demokratie ist mehr als nur eine Person"

Auf seiner Abschiedstour in Europa hat US-Präsident Barack Obama versucht, die Sorgen in Bezug auf seinen Nachfolger Donald Trump zu zerstreuen. Er sei zuversichtlich, dass das Bekenntnis zur Nato auch in Zukunft gelten werde, sagte er in Athen. Gleichzeitig wies Obama darauf hin, dass die Unterschiede zwischen ihm und dem nächsten US-Präsidenten größer nicht sein könnten.

16.11.2016
    US-Präsident Barack Obama hält in Griechenland eine Rede.
    US-Präsident Barack Obama (AFP / Brendan Smialowski)
    Obama zeigte sich optimistisch, dass die USA auch unter Trump zu ihren Bündnisverpflichtungen in der Nato stehen werden. "Ich bin zuversichtlich, dass so, wie Amerikas Bekenntnis zur transatlantischen Allianz sieben Jahrzehnte gehalten hat - unter demokratischen und republikanischen Präsidenten - dass dieses Bekenntnis auch in Zukunft gelten wird", sagte der scheidende Präsident am Mittwoch bei einer Rede in Athen. "Das gilt auch für unser Versprechen und unsere Bündnisverpflichtung, jeden Verbündeten zu verteidigen."
    Obama: "Wir stehen zusammen in der Nato"
    Die USA hätten in den vergangenen Jahren viel in die Nato investiert und die Zahl der US-Truppen in Europa verstärkt, sagte Obama. "Heute ist die Nato - die größte Allianz der Welt - stärker und besser vorbereitet als je." Die besten Freunde der USA seien Demokratien, da diese Staatsform gerechter, stabiler und erfolgreicher sei als andere. "Wir stehen zusammen in der Nato, einer Allianz von Demokratien", bekräftigte Obama.
    Trump hat angekündigt, die Beziehungen seines Landes zu Russland rasch verbessern zu wollen. Im Wahlkampf hatte der Milliardär gedroht, die Verbündeten in Europa im Stich zu lassen, falls sie nicht genug für ihre Verteidigung ausgeben. Er drohte auch mit dem Abzug der verbliebenen US-Truppen aus Europa, wenn die Europäer nicht mehr für den Schutz durch die Amerikaner bezahlten.
    Sie sehen Donald Trump auf einer Bühne, er klatscht in die Hände.
    Der designierte US-Präsident Donald Trump. (imago stock&people, 73468783)
    Obama bekräftigt reibungslosen Übergang
    Obama erklärte, der nächste US-Präsident und er könnten unterschiedlicher nicht sein. "Aber wir haben eine Tradition, dass der scheidende Präsident den neuen willkommen heißt und das habe ich letzte Woche getan." Die amerikanische Demokratie sei größer als jede Einzelperson. Nach dem Wahlkampf müsse der Übergang zwischen den Regierungen so reibungslos wie möglich gestaltet werden - darauf sei die Demokratie angewiesen. "Besonders dann, wenn man nicht die Ergebnisse bekommt, die man will."
    Obama wird am Abend in Berlin erwartet. Dort ist ein Abendessen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geplant. Am Donnerstag wollen beide über die Herausforderungen der künftigen transatlantischen Beziehungen unter Trump beraten. Für Freitag ist dann - ebenfalls in Berlin - ein Spitzentreffen mit europäischen Staats- und Regierungschefs anberaumt.
    (fwa/tk)