Donnerstag, 25. April 2024

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Basketball-Bundesliga
"Basketball ist viel zu dünn besiedelt im Osten"

Den Verein in Erfurt etablieren, den Klassenerhalt mit begrenztem Etat schaffen und deutsche Spieler in der Liga etablieren. Das sind die Ziele des Aufsteigers Gotha zum Saisonauftakt der Basketball-Bundesliga, wie der sportliche Leiter des Clubs, Wolfgang Heyder, im Dlf sagte. In Ostdeutschland gebe es aber noch Nachholbedarf für den Sport.

Wolfgang Heyder im Gespräch mit Bastian Rudde | 30.09.2017
    Wolfgang Heyder, Berater des Basketball-Teams Oettinger Rockets Gotha.
    Wolfgang Heyder, Berater des Basketball-Teams Oettinger Rockets Gotha. (imago - Zink)
    Wolfgang Heyder, früher Geschäftsführer beim neunmaligen Deutschen Meister Bamberg stellte heraus, dass das Team sich nach dem Umzug der Spielstätte in die Messe Erfurt zunächst in der thüringischen Stadt etablieren müsse.
    Zudem wolle das Team im Gegensatz zu anderen Teams auf deutsche Spieler setzen. Zwar gebe es insgesamt in der Basketball-Bundesliga mehr deutsche Spieler und mehr Spielzeit, es sei aber noch sehr selten, dass deutsche Spieler in der entscheidenden Phase eines Spiels auf dem Feld stünden und entsprechend verantwortungsvolle Rollen einnähmen, die ihnen die Chance zur Weiterentwicklung gäben.
    Gotha - Bamberg 1:11, was das Budget betrifft
    Gotha habe ein Gesamtbudget von 3,3 Millionen Euro, für die Mannschaft seien es 1,7 Millionen. Bamberg habe circa das Elffache zur Verfügung. Für Gotha gehe es nicht um Konkurrenzfähigkeit zu den Spitzenteams.
    Was die geografische Lage betrifft, sagte Heyder, Basketball sei "viel zu dünn besiedelt im Osten". "Wir brauchen mehr Menschen, mehr Jugendarbeit, in Thüringen sind in keiner Liga mehr als drei, vier, fünf Mannschaften". Wenn Basketball sich etablieren wolle, müsse es in die Breite gehen. Dass nun drei Vereine aus Ostdeutschland in der ersten Liga sind, werde dem Sport helfen.
    Infrastruktur fehlt in Ostdeutschland
    Als Grund für den Nachholbedarf führte Heyder an, dass Ballsport insgesamt in der ehemaligen DDR nicht im Mittelpunkt gestanden habe und demnach die Infrastruktur und Stadien, die konkurrenzfähig seien, gefehlt hätten. "Da waren Individualsportarten mit mehr Ehrgeiz dabei."
    Eine Ausnahme sei der Fußball-Erstligist RB Leipzig, weil Hauptsponsor Red Bull den Erfolg strukturell und finanziell unterfüttert habe.
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