Donnerstag, 28. März 2024

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Beethovens Verhältnis zur Religion
"Der Glaube an ein höheres Wesen war in ihm"

Am 17. Dezember 1770 wurde Ludwig van Beethoven katholisch getauft - zum Kirchgänger wurde er aber nicht. Dafür hat er Messen komponiert, den Himmel vertont und Götterfunken sprühen lassen. Kabarettist und Beethoven-Kenner Konrad Beikircher sagt: Sein Glaube an Gott sprengte die Konfession und Konvention.

Konrad Beikircher im Gespräch mit Christiane Florin | 17.12.2020
Die Beethoven-Statue auf dem Bonner Münsterplatz
Der Kabarettist Konrad Beikircher hat ein Buch über Ludwig van Beethoven geschrieben (dpa / picture-alliance / Oliver Berg)
Christiane Florin: Ludwig van Beethovens Geburtstag ist nicht genau bekannt, man hat sich auf den 16. Dezember verständigt. Aber das Taufdatum ist urkundlich festgehalten: Am 17. Dezember 1770 wurde er in Bonn katholisch getauft. Konrad Beikircher ist in Südtirol geboren und lebt seit vielen Jahrzehnten in Bonn. Er hat mehrere Konzertführer geschrieben und zum Jubiläumsjahr ein Buch über Beethovens Alltag veröffentlicht. Was bedeutete die die Taufe für die Familie Beethoven?
"Befreit von der Erbsünde"
Konrad Beikircher: Oh, für die Familie spielte die Taufe eine große Rolle. Da hat die Aufklärung gar nichts ändern können. Und zwar war das - damals viel präsenter als heute - die Befreiung von der Erbsünde. Man nimmt deshalb an, dass er am 16. geboren wurde – also am Tag davor, am Sonntag – weil die Säuglingssterblichkeit enorm war. 25 Prozent aller Säuglinge haben das erste Lebensjahr nicht überstanden. Also musste man schnell taufen, um zu verhindern, dass ein Baby stirbt, ohne getauft worden zu sein und dann vor dem Himmelstor in die Babyklappe kommt – oder ich weiß nicht, wie da die Mechanismen waren –, damit es in den Himmel kommen kann. Das war das Motiv. Und ich bin sicher, dass Baums Gertrud, die Nachbarin und Taufpatin, und der alte Opa Beethoven schon erleichtert waren. Zumal: Ein Jahr vorher ist ja schon ein Kind gestorben – jetzt weiß ich gar nicht, ob getauft oder ungetauft. Insofern hat es für die Familie mit Sicherheit eine Rolle gespielt.
Konrad Beikircher, Kabarettist, Autor und Musiker
Der Kabarettist, Autor und Musiker Konrad Beikircher (picture alliance/ dpa/ Horst Ossinger)
Florin: Wissen Sie etwas darüber, wie er selber als Kind an die Religionen herangeführt wurde? Wissen wir etwas über die Kommunion oder "Kummion", wie man im Rheinland sagt?
Beikircher: Weder über Kommunion, noch über Firmung, noch über diese ganzen üblichen Riten und Rituale, die die katholische Erziehung oder Enkulturation mit sich bringt, da wissen wir gar nichts. Aber da können wir davon ausgehen: Die werden die üblichen Dinge mitgemacht haben. Das wäre im Negativfall aufgefallen. Wenn die Familie Beethoven mit Ludwig und mit den beiden anderen Brüdern da nichts gemacht hätte, keine Kommunion, keine Firmung, da hätte es Zeitzeugen gegeben.
Religiös, aber kein Freund der Kirche
Florin: Anton Schindler, einer der Biografen, berichtet, Beethoven sei im katholischen Glauben erzogen worden. Er soll angeblich Konversationshefte weggeworfen haben wegen übelster Beschimpfung der Kirche. Ist das zu glauben, dass Beethoven Hemmungen hatte, Beschimpfungen zu hinterlassen?
Beikircher: Nein. Das mit Sicherheit nicht.
Florin: Es ist ziemlich viel Wüstes übriggeblieben.
Beikircher: Er hat hübsche ironische Bemerkungen gemacht. Dem Karl – seinem Neffen – hat er mal gesagt: "Du musst unbedingt zu dem Pater sowieso gehen." Der war ein viel besuchter Prediger. "Du musst zu dem hingehen, dann kommst du auch innerhalb einer Stunde in den Himmel." Also so etwas ironisch gesprochen hat er schon, aber er hat mit Sicherheit die Scheu gehabt: "Das geht aber nicht, das tut man nicht. Nein, also: Über die Religion möchte ich nicht … das ist schon, auch, wenn ich nicht aktiver Katholik bin, aber Religion greife ich nicht an." Kirche, das wäre ihm egal gewesen. Je älter er wurde – Konversationshefte waren ja eh im letzten Drittel seines Lebens –, umso mehr hat er auf diese Dinge ein bisschen geachtet. Es hat ihn schon interessiert. Aber tätiger Katholik mit Beichte, Kommunion und Fronleichnamsprozession – nein.
Bewunderung für den Erzbischof
Florin: Messen hat er komponiert.
Beikircher: Ja, C-Dur, "Solemnis".
Florin: Messen gelten unter Komponisten – wie soll man sagen – als etwas unfreie Werke. Der Text ist vorgegeben. Das Werk entsteht im Auftrag. Es ist einerseits nicht so ganz, wie man sich das als freischaffender Künstler vorstellt. Auf der anderen Seite braucht man das Geld. Die "Missa solemnis" ragt heraus, ist eigentlich eine extreme Komposition.
Beikircher: Ja, absolut, ja, ja.
Florin: Sie sollte bei der Inthronisierung eines Erzbischofs …
Beikircher: Na, nicht eines …
Florin: Des!
Beikircher: Erzherzog...
Florin: Erzherzog Rudolf wurde Erzbischof.
Beikircher: Er war jahrelang einer der besten und von Beethoven bewunderten Freunde. Beethoven hat daran geglaubt, da gibt es wirklich viele Stellen in den Briefen, dass der Erzherzog Rudolf schon ein tätiger gläubiger, religiöser Mensch ist. Er hat ihn sehr bewundert. Beethoven hat einen engen Bezug gehabt. Bis zum Schluss hat er ihn unterrichtet. Er hat auch Kompositionen vom Erzherzog toll gefunden. Über die Inthronisation hat er sich sehr gefreut.
Florin: Aber die Messe wurde ja nicht aufgeführt – jedenfalls nicht bei diesem Anlass.
Beikircher: Ja, das ist ja vier Jahre später …
Florin: Hat ein bisschen länger gedauert.
Beikircher: Hat bisschen gedauert, hat sich was gezogen – wie man im Rheinland sagen würde. Aber das war dann deshalb, weil dieser Moment der Inthronisation und der Weihe zu einem der Stellvertreter Gottes für Beethoven schon etwas ganz Großes war. Und: Er war in diesem Riesenthema Menschheit – alle Menschen werden Brüder – in den letzten Jahren so was von drin, da konnte er sich gar nicht mehr abseilen. Und das zieht sich dann schon ein bisschen.
"Ein abstrakter, schon fast ein agnostischer Glaube"
Florin: Wir hören einen Auszug aus dem Credo (hier interpretiert vom Rundfunksinfonie-Orchester Berlin und dem MDR-Rundfunkchor Leipzig unter der Leitung von Marek Janowski). Das war der Anfang des Credo, also des Glaubensbekenntnisses. Das ist der klassische Messtext und doch ein einzigartiges Bekenntnis. Wozu?
Beikircher: Ohne Aufklärung – glaube ich – kann man Beethovens Verhältnis zur Religion gar nicht verstehen. Er ist natürlich ganz brav, kindlich – bin ich sicher – erzogen worden, aber ich denke, in einem normalen Rahmen. Aber der Glaube an dieses jene höhere Wesen, also eigentlich ein Deismus, aber konfessionsfrei, das da oben über dem Sternenzelt existiert und alles zusammenhält, der war unerschütterlich in ihm. Da gibt es wirklich viele Stellen, wo er darauf immer wieder Bezug nimmt. Aber das war ein abstrakter, schon fast ein agnostischer Glaube, möchte ich beinahe sagen. Von der Aufklärung her ist klar: Der Vatikan kann es nicht sein; die Pfarrer können es nicht sein, egal, welcher Konfession. Sondern: Das ist da drüber.
Mir fällt da immer der Satz von meinem Vater ein. Der hat immer zu uns Kindern gesagt: Das müsste doch ein armseliger Herrgott sein, wollte er zwischen Protestanten und Katholiken einen Unterschied machen. Das – jetzt aber noch mal überhöht – war bei Beethoven mit Sicherheit das Glaubensbekenntnis.
Florin: Als katholischer Komponist wird er auch nicht verehrt, anders als …
Beikircher: Nein. Michael Haydn gerne, natürlich oder so, aber er nicht, nein.
Florin: Ein anderes Werk mit ausdrücklich religiösem Bezug ist das Streichquartett Nr. 15, vor allem der dritte Satz. Der zentrale Satz, der dritte von fünf, hat den Titel "Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lidischen Tonart", also in einer Kirchentonart.
Beikircher: Ja, ja.
"Jesus spielt keine Rolle"
Florin: (Das war ein Live-Mitschnitt vom Festival Spannungen in Heimbach aus dem Jahr 2010). Beethoven vollendete dieses Streichquartett im Juli 1825, kurz nach einer schweren Krankheit. War Beethoven jemand, der betete, der Stoßgebete zum Himmel schickte und sagte: Gott sei Dank, ich habe es überlebt?
Beikircher: Solche sicher, aber nicht in dem ganz konkreten religiösen Sinn mit Kniebeuge und Weihrauch und so was. Aber diese Stoßgebete, mein Gott, das gehörte zur Allgemeinkultur. Das hat man gemacht. Jungfrau Maria, bitte für uns, Heiliger Josef – immer gerne genommen – Heiliger Josef, bitte für uns. In dem Sinn schon. Aber da sind wir auch in einer Zeit, wo er in der erzieherischen Verantwortung zu seinem Neffen war. Und das hat er ja nun unglaublich ernst genommen – viel zu ernst, wie, sagen wir mal, Erziehungskritiker wissen. Denn da hat er sich drüber gestülpt. Das hält kein Mensch aus. Und dann hat ja auch der Neffe, der Karl, versucht, sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen. Zum Glück nur Streifschuss und so.
Eine schwarz-weiße Darstellung aus dem 19. Jahrhundert zeigt Ludwig van Beethoven am Klavier sitzend, er stützt seinen Kopf auf seine rechte Hand, hat eine Feder in der Hand und guckt am Künstler vorbei.
Ludwig van Beethoven in einer Darstellung aus dem 19. Jahrhundert. (imago/Danita Delimont)
Da hat er aber auch morgens und abends – da gibt es Stellen in den Konversationsheften – morgens und abends mit Karl gebetet. Bestimmt, weil er ein guter Vater sein wollte. Da gehören diese Rituale, ob ich sie für mich selber mit Glauben erfülle oder nicht, dann dazu. Ich glaube, da war er dann in diesem Thema - schon mal ein Gebet in den Himmel zu schicken – stärker drin, dass es ihm vielleicht näher lag. Andererseits: gleich einen ganzen Satz zu komponieren... Zum Beispiel im Heiligenstädter Testament rekurriert er immer wieder auf diese abstrakte Macht, auf diese große Kraft, die alles zusammenhält, auf Gott. Jesus spielt keine Rolle. Christus spielt keine Rolle. Ich glaube, der Heilige Geist auch nicht so direkt (lacht).
Florin: Direkt eine Etage höher. Gott spielt schon eine Rolle.
Beikircher: Ja.
"Die Menschheit war ihm heilig"
Florin: "Heiliger Dankgesang". Was war ihm heilig?
Beikircher: Die Menschheit oder, nein, der Mensch als Abstraktes, vielleicht Konstrukt der Menschheit. Der Mensch war ihm schon heilig. Es ging ihm darum, den Menschen zu besseren Gefühlen, zu höheren Sphären fühlen zu lassen, ihm zu helfen, in größeren Einheiten zu denken – mit mehr Verantwortung anderer Menschen gegenüber. Das war ihm schon heilig – die Menschheit. Bei der "Missa solemnis" hat er Briefe geschrieben. Er möchte mit dieser Messe Menschen zu religiösen Gefühlen anregen. Das heißt, er hat den Gedanken tatsächlich gehabt als Komponist: Ich möchte Menschen da schon religiös ansprechen.
Dass er das aber dachte – und er hat sich ja vorbereitet wie wahnsinnig. Er hat Gregorianik studiert, hat auch aus anderen Religionen Gesänge und Musik sich angeschaut. Also, er wollte ein umfassendes Menschheitsbekenntnis zu Gott und zur überindividuellen Verantwortung schaffen. Das ist, glaube ich, etwas, was ihn getrieben hat und geprägt hat. Insofern, ja, ein Glauben natürlich an die höhere Macht über dem Sternenzelt, die unerreichbar ist, aber zu der er streben will, den Glauben an die Kunst. Er hat nun viel geopfert und viele Menschen unter Druck gesetzt. Zum Beispiel die Fürsten, die ihm dann ein Stipendium gegeben haben, Kinsky und Lobkowitz und der Erzherzog Rudolf, die hat er unter Druck gesetzt. Er möchte als Künstler seine Kunst vollenden können, zum höchsten Maße bringen können. "Das geht nur, wenn Sie mir Geld geben."
"Götterfunken, feuertrunken - ein geiler Text!"
Florin: Kommen wir zu einem seiner populärsten Werke, nämlich zum berühmten Schlusschor aus der Neunten.
Beikircher: Ja.
Florin: Ode "An die Freude" – bräuchte ich eigentlich gar nicht zu spielen, weil sie jeden Abend hier kurz vor Mitternacht im Deutschlandfunk gespielt wird als Europahymne.
Beikircher: Ja, richtig, ja.
Florin: Wir spielen den Schluss aber trotzdem, weil's so schön ist.
Florin: Können Sie es noch hören?
Beikircher: Also, im Moment eigentlich nicht. Ta-ta-ta-ta! Das ist auch so eine Geschichte. Und, wenn sie richtig gespielt wird, ergreift es einen doch.
Florin: Claude Debussy sagte über die Neute: Das sei das Meisterwerk, über das am meisten Unsinn verbreitet wird, vor allem über den tieferen Sinn der Neunten. Sie schreiben in Ihrem Konzertführer, dass Beethoven Schillers Text eigentlich nur aus klanglichen Gründen genommen hat. Also, kein Götterfunken, der übergesprungen ist?
Beikircher: Ich glaube, das muss man einfach praktisch sehen.
Im Vordergrund das Beethoven-Denkmal, im Hintergrund das Hauptpostamt Bonns. Das Denkmal besteht aus einer überlebensgroßen Darstellung Beethovens auf einem Sockel, das hier am Abend angestrahlt wird und sich daher deutlich von dem gelb gestrichenen mehrstöckigen Gebäude im Hintergrund abhebt.
Das Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz in Bonn, angestrahlt am Abend. (imago/blickwinkel)
Florin: Dieses tolle Wort ist nur der Klang?
Beikircher: Das muss man einfach praktischer sehen. Er hat schon bei Gesang in Vokalisen gedacht, so, also, welche Vokale, welche Dinge klingen schön. Er hat nicht an die Stimmen gedacht. Die Stimmen waren für ihn Instrumente. Also, was er da dem Chor zumutet, den Sopranen, in der 9. Sinfonie: Die stehen eine Stunde in der Gegend herum und dann müssen sie mit dem hohen A anfangen. Das ist eine Unverschämtheit. Also, da hätte er ruhig mal die Nächstenliebe bisschen auch darauf projizieren können.
Florin: Aber Götterfunken ist ein ganz auffallendes Wort.
Beikircher: Ja. Er war ein Schiller-Verehrer. Ihm haben die großen Worte – und Schiller war da besser als Goethe, möchte ich mal sagen, für das Dicke in der Literatur – das hat ihn sehr fasziniert. Und ich meine: Es ist schon – Entschuldigung – ein geiler Text. Oder? "Freude schöner Götterfunken" und dann "wir betreten feuertrunken". Also, das hat ihn sicher angemacht. Da bin ich ganz sicher. Und da kommt ja die Melodie vielleicht dann eher praktisch … ich nehme an, die ist ihm fast von selber gekommen.
Bekenntnis auf dem Totenbett
Florin: Wir haben mit der Taufe angefangen. Zum Tod ist auch etwas Interessantes, was den Glauben anbetrifft, überliefert. Er soll in den letzten Stunden gesagt haben: "Ich trotze euch feindlichen Mächten, weichet von mir, Gott ist mit mir." "Gott ist mit mir." Das klingt doch, als habe er eine Mission empfunden.
Beikircher: Och, das ist so ein Generalitätsspruch. "Gott mit uns und drauf auf den Feind!" Ich würde das eher so sehen. Da sehe ich eher den Komponisten vom "Yorckschen Marsch" oder so. Nein, das kann man von trivialen Assoziationen nicht trennen. Das hast du so im Kopf drin - Schlachtenlärm und Wellingtons Sieg und jetzt kommt ein Blitz und "Bumm-bumm-bumm", der Donner, mitten auf dem Schlachtfeld. "Gott mit uns!" Ich sehe das eher so.
"'Die Himmel rühmen' - das ging ja nur aus vollster Brust. Das war Heavy Metal"
Florin: Wo Sie gerade sagen "trivial". Ich habe hier eine wunderbare CD. "Die besten Chöre der Welt".
Beikircher: Schön, ja.
Florin: Darunter machen wir es nicht. Und wir haben hier zwischen "Kalinka" und "Das Wandern ist des Müllers Lust" einen Beethoven-Chor: "Die Himmel rühmen".
Beikircher: ...des Ewigen Ehre.
Florin: "Des Ewigen Ehre". Warum ist das so ungeheuer populär? Beethoven ist nicht nur für die Spitzenmusiker, für die Profimusiker, für die Hochkultur, sondern dieser Chor hier ist Volkskultur.
Beikircher: Absolut. Haben Sie es nie gesungen in der Kirche?
Florin: Nicht gesungen, nein. Ich habe es früher schon mal auf der Orgel gespielt und Kirchenchöre begleitet, die es gesungen haben.
Beikircher: Ich habe es gesungen. Was heißt "gesungen"? Zwei Kirchenlieder gab es, das waren die Kirchenlieder, wenn die Begeisterung dich ins Schwitzen bringt, und wenn du in der Kirche stehst und: Nein, jetzt aber! Das ist "Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre". Das ging ja nur aus vollster Brust. Und natürlich "Großer Gott, wir loben dich". Und, wenn die beiden erklangen, da hat die ganze Kirche, also, in meiner Kindheit und Jugend, da haben wir alle, ob wir da schon längst geistig weg waren von den Franziskanern, gebrüllt aus voller Seele. Das war aber, pah, das war Heavy Metal!
Florin: Also, Sie erklären es einfach mit der Wucht?
Beikircher: Ja, die Wucht der Komposition, die Wucht der Begeisterung und einfach wirklich Heavy Metal – vom Gefühl her ja, boah.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Konrad Beikircher: "Der Ludwig - jetzt mal so gesehen. Beethoven im Alltag"
KiWi Verlag. 288 Seiten, 16 Euro.